Augsburger Allgemeine (Land West)
Für Hirscher ist noch mehr drin
Mittelstrecklerin hofft auf Saisonbeginn
Sie läuft von Erfolg zu Erfolg. Die Rede ist von der Neusässerin Kerstin Hirscher. Die Polizei-Obermeisterin und Ausbilderin bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn kann nach ihrem Wechsel von der TG Viktoria Augsburg zur LAC Quelle Fürth auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Zum Saisonfinale lief die Mittelstrecklerin in Göttingen zu drei deutschen Polizeimeistertiteln, über die 800, 1500 Meter und mit der bayerischen 3x800-Meter-Staffel. „Saisonhöhepunkt war für mich aber der fünfte Platz über die 1500 Meter bei der Deutschen Meisterschaft im Berliner Olympiastadion mit der persönlichen Bestzeit von 4:18,52 Minuten. Bei der Hallen-DM in Leipzig hatte ich mit Platz sieben einiges verschenkt, aber aus Fehlern gelernt. In diesem Jahr durfte ich mit Rang vier sehr zufrieden sein. Der Wechsel zur LAC Quelle Fürth und zu Trainer Georg Kusterer hat sich ausgezahlt. Ich will noch mehr,“sagt die 30-Jährige, die in Sindelfingen geboren wurde, aber in Biberach aufwuchs.
„In der Leichtathletik bin ich eine Späteinsteigerin und erst durch die Bereitschaftspolizei 2012 dazugekommen. Vorher war ich mehr im Breakdance und dem Tanzen allgemein unterwegs. Gelernt habe ich Sport- und Fitnesskaufmann, aber mein Traumberuf war immer die Polizei,“verrät die süddeutsche Meisterin 2019 über die 1500 Meter in der Halle und im Freien. Dass sie sich im Augsburger Rosenaustadion auch die bayerischen Titel über 800 und 1500 Meter sicherte, rundet ihre Erfolge ab. Von der TG Viktoria
hatte sich Hirscher mit einem Sieg im Silvesterlauf von Gersthofen verabschiedet, nachdem sie zuvor die Augsburger Winterlaufserie gewonnen hatte. Im Jahr 2020 folgten die bayerischen Hallentitel über 800 und 1500 Meter, Platz zwei bei der süddeutschen Hallenmeisterschaft über die 1500 Meter und der deutsche Polizeititel im Crosslauf auf der Langstrecke. Darüber freute sich Hirscher besonders, hat sie sich dadurch doch für die Polizei-Europameisterschaft im Crosslauf im Oktober in Weißrussland qualifiziert.
„Sportlich hoffe ich 2020 auf weitere persönliche Bestzeiten, wenn wir nach der Corona-Krise hoffentlich wieder starten können. Beruflich peile ich den gehobenen Dienst bei der Polizei an, verbunden mit einem eventuellem Studium an der Polizeischule in Fürstenfeldbruck,“sagt Hirscher. Viel Zeit für ihre Hobbys, dem Motorradfahren auf ihrer Yamaha MC07 und dem Snowboarden, bleibt einer Sportlerin, die weiter nach oben will, nicht. Die Vorbereitung auf die Saison 2020 findet auf Waldwegen statt. Ganz nebenbei bemerkt ist Kerstin Hirscher die Nummer eins der deutschen Senioren-Bestenliste W30 über die 1500 Meter, auch in der Halle und dort Nummer zwei über 800 Meter. „Von Seniorenrennen reden wir nicht. Wenn Kerstin von Verletzungen verschont bleibt, ist eine Steigerung um einige Sekunden über die 800 und 1500 Meter drin“, sagt Trainer Georg Kusterer.