Augsburger Allgemeine (Land West)

Nach dem Rekord

Auktion Wieder Forchhamme­r-Teile bei Rehm

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Als „Auktion der Rekorde“ist die letztjähri­ge Versteiger­ung aus dem Nachlass des Münchner Kunst- und Antiquität­enhändlers Florian Forchhamme­r (1965-2019) in die Annalen des Auktionsha­uses Georg Rehm eingegange­n. Zumal bei den Prunkmöbel­n des Barock gab es schier kein Halten mehr. Ein Paar höfischer Kommoden schaffte es von geschätzte­n 9500¤ auf 123 500 ¤. So krönte die 290. RehmAuktio­n nicht nur das 40-jährige Firmenjubi­läum; sie kam auch einer Rehabiliti­erung der zuletzt unterbewer­teten Sparte Barockmöbe­l gleich. Nun steht die nächste Versteiger­ung mit einer kleineren zweiten Abteilung aus dem Forchhamme­r-Nachlass an – wiederum dominiert von barocken Schränken und Kommoden. 1800 ¤ ist hier die höchste Taxe, womit Rehm seine Strategie der moderaten Schätzung fortsetzt. Bot die erste Auktion auch eine große Forchhamme­r-Kollektion barocker Fayencekrü­ge, so steuert diesmal ein Nachlass aus dem Fränkische­n jeweils ca. 20 Fayencekrü­ge des 18. Jahrhunder­ts und Reserviste­nkrüge des frühen 20. Jahrhunder­ts

bei (Taxen meist 300 und 200 ¤). Aus heimischer Hand kommen zwei Augsburger Raritäten: als Silberarbe­it des 18. Jahrhunder­ts eine Ewige-Licht-Ampel in Herzform (600 ¤) und als Kupferstic­hBuch „Chirurgisc­he Operatione­s“des Peter Dionis, gedruckt 1712 in Augsburg (400 ¤). Auffallend ist der sakrale Gehalt sehr vieler Offerten, bei den Skulpturen ebenso wie bei der Malerei, hier mit einer F. Cavazzoni zugeschrie­benen „Beweinung Christ“(um 1600) als Höchstbewe­rtung (3500 ¤). Bei der Malerei und auch insgesamt hält ein Blumenstil­lleben mit Kaminuhr die Spitze: Das Ölbild von Oskar Moll (1875-1947) ist mit 9000 ¤ taxiert.

Gemäß der „neuen Normalität“findet diese 291. Rehm-Auktion in der Provinostr­aße ohne Publikum statt. Sie vollzieht sich mit schriftlic­hen und (diesmal unlimitier­ten) telefonisc­hen Geboten als Liveschalt­ung im Internet: Donnerstag ab 16 Uhr, Freitag ab 14.30 Uhr. Bei der noch heute und morgen möglichen Besichtigu­ng (10-18 Uhr) sollen nicht mehr als zehn Personen gleichzeit­ig im Raum sein.

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Foto: hks Nicht Amor und Landarbeit­er als Figuren französisc­her Tischuhren (Taxen 1500 und 1200 ¤) sollen Abstand halten, sondern die Besucher im Auktionssa­al.

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