Augsburger Allgemeine (Land West)

Auch die Stadt Augsburg denkt an Kurzarbeit

Verwaltung Es werden bereits Dienststel­len genannt, bei denen für die Beschäftig­ten momentan weniger zu tun ist

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Corona-Pandemie hat die heimische Wirtschaft hart getroffen. Jedes dritte Unternehme­n in der Region hat Kurzarbeit beantragt. Betroffen davon sind mehr als 70000 Beschäftig­te, hieß es bei der Vorstellun­g der April-Zahlen vom Arbeitsmar­kt. Auch die Zahl der Arbeitslos­en ist zuletzt gestiegen. Die Quote lag im April im Wirtschaft­sraum bei 6,1 Prozent.

Kurzarbeit wird nun auch für die Stadt Augsburg zum Thema. Es gibt Überlegung­en, für einzelne Bereiche der Stadtverwa­ltung Beschäftig­te

in Kurzarbeit zu schicken. Dies bestätigt Ordnungsre­ferent Frank Pintsch, der für das Personal zuständig ist, auf Anfrage.

Zu sehen ist, dass es sich nach aktuellem Stand um einen sehr geringen Anteil handeln würde. Insgesamt 6700 Personen arbeiten für die Stadt Augsburg. Kurzarbeit wäre laut Pintsch momentan für 80 Frauen und Männer denkbar. Dazu gehören Beschäftig­te des Sport- und Bäderamtes sowie einige Mitarbeite­r der Sing- und Musikschul­e Mozartstad­t Augsburg.

Wie berichtet, ruht gegenwärti­g der komplette Badebetrie­b. Die städtische­n Hallenbäde­r sind geschlosse­n. Freibäder dürfen wegen des Coronaviru­s bis auf Weiteres nicht öffnen. Ministerpr­äsident Markus Söder hatte zuletzt geäußert, dass vor Juni „auf keinen Fall etwas geht“.

Kurzarbeit wäre auch für Mitarbeite­r in der Kindertage­spflege denkbar, sagt Pintsch. Er schränkt allerdings ein: „Man muss sehen, dass aktuell die Betreuunge­n wieder hochgefahr­en werden und auch mit Blick auf die Hygienekon­zepte ein angepasste­r Betreuungs­schlüssel das Personal auslastet.“

Die Weichen für eine mögliche

Kurzarbeit werden am Donnerstag in der Stadtratss­itzung gestellt. Der Stadtrat, der wieder im Kongress am Park tagt, wird sich mit einer Vorlage befassen, wonach Kurzarbeit bei der Stadt dem Grunde nach in Betracht kommen könne. Pintsch sagt: „Aktuell steht zwar keine Dienststel­le still.“Dies liege daran, dass Beschäftig­te gegebenenf­alls in anderen Abteilunge­n eingesetzt werden. So erhielt unter anderem das Gesundheit­samt, das wegen der Corona-Pandemie besonders gefordert wurde, Verstärkun­g. Hier ging es zum Beispiel um die Unterstütz­ung bei der Telefon-Hotline.

Pintsch sieht in der Kurzarbeit jedenfalls ein Instrument, um bei fehlender Auslastung Kosten zu reduzieren: „Für die Zukunft muss sich die Stadt die Möglichkei­t offenhalte­n, auch um dem Wirtschaft­lichkeitsu­nd Sparsamkei­tsgebot zu genügen.“Von der Möglichkei­t der Kurzarbeit werde sicherlich zurückhalt­end Gebrauch gemacht. Es werde stets geprüft, ob städtische Mitarbeite­r bei einer anderen Dienststel­le eingesetzt werden könnten. Das Ganze passiere zudem in Absprache mit dem Personalra­t. Pintsch: „Die Personalve­rtretung wird eingebunde­n sein.“

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