Augsburger Allgemeine (Land West)

Neuer Rat startet in schwierige Zeiten

Kommunalpo­litik Bei der ersten Sitzung des neuen Gremiums in Dinkelsche­rben warnt Bürgermeis­ter Edgar Kalb vor den wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Krise. Seine künftigen Stellvertr­eter sind Ulrich Fahrner und Peter Kraus

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Besonders war die erste Sitzung des neuen Rats in Dinkelsche­rben in mehrerlei Hinsicht: Zum einen fanden sich sieben neue Gesichter in den Reihen des Gremiums. Zum anderen fand die Sitzung in ungewohnte­r Umgebung statt. Wegen des Coronaviru­s wich man auf den Pfarrsaal aus und tagte in ausreichen­dem Sicherheit­sabstand. Eines aber bleibt auch in der kommenden Legislatur gleich: Angeführt wird die Gemeinde von Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Und der blickt mit Sorge in die Zukunft der Kommune.

Das Virus werde zur großen Herausford­erung für die Finanzkraf­t Dinkelsche­rbens, sagte Kalb bei der ersten Sitzung des neuen Rats: „Die Zeichen stehen nicht gut.“Zwar habe man in den vergangene­n Jahren solide gewirtscha­ftet, doch schon jetzt sei klar, dass massive Einbrüche bei der Gewerbeste­uer zu erwarten sind. Gleichzeit­ig seien die Erwartunge­n der Bürger an den neuen Rat allerdings hoch, schließlic­h wurde im Wahlkampf viel versproche­n. „Man wird es nicht immer allen recht machen können“, sagte Kalb zu Beginn der neuen Legislatur. Er hoffe aber auf ein gutes Miteinande­r im neuen Gremium. Dieses hatte bei der konstituie­renden Sitzung unter anderem die Aufgabe, die Stellvertr­eter des Rathausche­fs zu wählen. Zweiter Bürgermeis­ter ist künftig Ulrich Fahrner (CSU), der die Wahl zum Rathausche­f in der Stichwahl verlor. Er setzte sich mit 15 zu sechs Stimmen bei der Wahl gegen Willibald Gleich durch, der das Amt bislang innehatte. Dritter Bürgermeis­ter ist künftig Peter Kraus (Freie Wähler). Außerdem wurde Willibald Gleich zum „weiteren Vertreter“bestimmt. Diesen gibt es in der Gemeinde, seitdem in der vergangene­n Periode alle drei Bürger

gleichzeit­ig im Urlaub waren. Um die Gemeinde für diesen Fall zu wappnen, entschied man sich erneut für einen weiteren Vertreter.

Neu im Gremium sind seit Dienstagab­end Vertreter der ÖDP und der Grünen. Aus dem Stand erreichen die Grünen drei Sitze, die von Julia von Schnurbein, Martin Fischer und Stefan Hörtenstei­ner besetzt werden. Auch die ÖDP kann mit Bernhard Streit einen neuen Vertreter ins Rathaus schicken. In den Reihen der Fraktion UW14 ist Martin Haslinger das neue Gesicht. Für die CSU sind neu mit dabei Ulrich Fahrner und Marmeister kus Unverdorbe­n. Einen Sitz weniger als in der vergangene­n Legislatur haben künftig die Freien Wähler und auch die CSU. Die SPD hat im neuen Gremium nur noch einen Sitz, die UW14 bleibt bei fünf Sitzen. Entspreche­nd ändert sich auch die Sitzvertei­lung in den verschiede­nen Ausschüsse­n der Gemeinde. Weil die SPD und die ÖDP jeweils nur noch einen Sitz haben, wollen sie sich zu einer Fraktionsg­emeinschaf­t zusammentu­n.

Neben der Vereidigun­g der neuen Ratsmitgli­eder und Bürgermeis­ters wurde Edgar Kalb als Rathausche­f erneut zum Standesamt­en bestellt. Für ihn eine besondere Ehre. Kalb: „Das sind meist die schönsten Momente, die es gibt“. Auch, wenn wegen der Corona-Regeln bei der jüngsten Eheschließ­ung kaum Zuschauer vor Ort sein durften. Nachdem der Rat sich nun neu aufgestell­t hat, soll es in der kommenden Woche bereits mit der ersten regulären Sitzung weitergehe­n. Aus dem Rat verabschie­det wurden bei der ersten Sitzung die ehemaligen Gemeinderä­te Elfriede Fischer, Annette Luckner, Evi MadalenkoS­tuhler, Petra Altstetter, Susanne Reif, Franz Mayr, Martin Mehr, Gernot Ritter, Markus Ritter und Michael Stiegler.

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Edgar Kalb Ulrich Fahrner Peter Kraus
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