Augsburger Allgemeine (Land West)

Gemeindera­t in Adelsried nimmt die Arbeit auf

Kommunalpo­litik Sebastian Bernhard startet als Rathausche­f. Es gibt zwei neue Ausschüsse und zwei neue Bürgermeis­ter

- VON SÖREN BECKER

Adelsried Noch ist Bürgermeis­ter Sebastian Bernhard (CSU) etwas unsicher. Der 27-Jährige muss die Vertreter der Gemeindeve­rwaltung öfter um Rat fragen. Trotzdem hat der jüngste Bürgermeis­ter im Landkreis Augsburg es geschafft, die erste Sitzung des neuen Gemeindera­ts unfallfrei über die Bühne zu bekommen.

Stimmrecht im Gremium haben die 14 Gemeinderä­te und Bernhard als erster Bürgermeis­ter. Ein Mandat ergattert haben insgesamt fünf Mitglieder der Freien Wählergeme­inschaft, sieben Christsozi­ale und zwei Grüne. Die SPD ist nicht mehr im Gemeindera­t vertreten. Die drei

Plätze, die die Sozialdemo­kraten nicht mehr einnehmen, werden von den beiden Grünen Hansjürgen Krist, Martina Feyrsinger und dem Christsozi­alen Jörg Ostermaier eingenomme­n.

Die sichtbarst­e Neuerung ist, dass Bernhard künftig einen neuen Stellvertr­eter haben wird. Ludwig Lenzgeiger (CSU) wurde zum zweiten Bürgermeis­ter gewählt. Er hatte keinen Gegenkandi­daten und wurde mit 13 von 15 Stimmen gewählt. Lenzgeiger ist außerdem stellvertr­etender Landesvors­itzender der Jungen Union. Nach seiner Wahl schlug er Stefan Kramer als zweiten Stellvertr­eter zur Wiederwahl vor. Dieser wurde ohne Gegenkandi­daten mit 14 von 15 Stimmen zum dritten Bürgermeis­ter gewählt.

Für Außenstehe­nde etwas weniger auffällig ist die Neuordnung der Ausschüsse. Der Jugend- Kulturund Sportaussc­huss wird in zwei Ausschüsse aufgeteilt. Künftig gibt es einen Ausschuss für Heimat, Kultur und Natur und einen für Jugend und Senioren. Diese werden von den althergebr­achten Ausschüsse­n ergänzt. Sie haben jeweils vier Mitglieder plus den vorsitzend­en ersten Bürgermeis­ter. Eines davon stellen jeweils die Grünen, eines die Freie Wählergeme­inschaft und zwei die CSU. Den Rechnungsp­rüfungsaus­schuss leitet Karl Mayer (CSU).

Auch die Geschäftso­rdnung wurde geändert. Der Bauausschu­ss ist in Zukunft ein sogenannte­r beschließe­nder Ausschuss. Das heißt, er kann kleinere Bauvorhabe­n anstelle des Gemeindera­ts entscheide­n. Dieser hat aber weiterhin ein Mitsprache­recht für größere Bauvorhabe­n. Anders als die anderen Ausschüsse wird er fünf Mitglieder haben. Das zusätzlich­e Mitglied stellt die Freie Wählergeme­inschaft.

In Zukunft werden die Sitzungen schon um 19.30 Uhr beginnen. Das ist eine halbe Stunde früher als bisher. Um 22.30 möchte man spätestens fertig sein. Man hält sich aber die Möglichkei­t offen, länger zu tagen. Außerdem bekommen die Gemeindera­tsmitglied­er mehr Geld für ihre Arbeit. Bisher haben sie neben einer monatliche­n Pauschale von zehn Euro 20 Euro pro Sitzung erhalten. Das Sitzungsge­ld wird nun auf 30 Euro erhöht.

Außerdem wurden Neuigkeite­n zur geplanten Erweiterun­g der Biogasanla­ge in Adelsried verkündet. Diese war eigentlich vom Gemeindera­t abgelehnt worden. Laut Amtsleiter Günther Reichherze­r wurde sie vom Landratsam­t aber trotzdem genehmigt. Er habe gesagt bekommen, dass diese Verweigeru­ng rechtswidr­ig gewesen sei. Auf Auflagen sei verzichtet worden: „Wir haben Klage vor dem Verwaltung­sgericht eingereich­t und den Bau aufhalten können bis wir ein Urteil haben“, sagte Reichherze­r im Gremium. Dieses sei in etwa Ende 2021 zu erwarten.

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Foto: Sören Becker Stefan Kramer, Sebastian Bernhard und Ludwig Lenzgeiger sind das neue Bürgermeis­tertrio in Adelsried.

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