Augsburger Allgemeine (Land West)
Nur drei Stadträte aus der Wirtschaft
Zum Bericht: „Der beste Draht zur Wirtschaft: Wie sieht der aus?“vom 14. Mai:
Die Idee, einen Wirtschaftsbeirat in Neusäß zu etablieren, halte ich für gut – aber nur bedingt. Ein Beirat sollte bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen in und für Neusäß dem Stadtrat beratend zur Seite stehen. Diese Hilfe ist angesichts der beruflichen Zusammensetzung des Stadtrates durchaus relevant. Aus der Wirtschaft sind nämlich nur drei Stadträte vertreten. Den Rest bilden die Berufsbereiche Lehrer, Gesundheit sowie Handwerk, Technik und Recht. In einem Wirtschaftsbeirat sollten natürlich Mitglieder aus der aktiven lokalen Wirtschaft vertreten sein. Sie kennen die aktuellen und zukünftige Herausforderungen in ihren Industrien.
Dieses Wissen kann zur gegebenen Zeit an den Stadtrat weitergegeben werden. In einem, vom Stadtrat eingesetzten, Wirtschaftsbeirat sind neben Wirtschaftlern auch Stadtratsmitglieder beteiligt. Das könnte wiederum zu ungewolltem parteipolitischem Gezänk führen. Wenn dieser Beirat aber als eigenständige freiwillige Organisation (Aktionsgemeinschaft oder Arbeitsgemeinschaft) aufgebaut wird, können Politiker gerne Zuhörer ohne Beschlussrecht sein. Den Stadtrat kann diese Organisation regelmäßig über seine Arbeit informieren und aber auch eigenständige Anträge stellen. Einer Beratung des Stadtrates in wirtschaftspolitischen Entscheidung steht auch nichts im Wege. Diese Organisation sollte aber aus der Eigeninitiative der Neusässer Wirtschaft entstehen. Die Stadträte sollten eine externe Beratung in jedem Fall begrüßen. Norbert Graßmeier, Neusäß