Augsburger Allgemeine (Land West)

Kutzenhaus­en setzt Schlusspun­kt für die Sitzungen

Das Gremium hat sich konstituie­rt. Premiere feiert dabei nicht nur Bürgermeis­ter Andreas Weißenbrun­ner

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Kutzenhaus­en Gleich acht neue Gesichter im Gemeindera­t begrüßte der ebenfalls neue Bürgermeis­ter Andreas Weißenbrun­ner in der konstituie­renden Sitzung, die coronabedi­ngt mit den notwendige­n Abstandsre­gelungen in der Gemeindeha­lle stattfand. Breiten Raum nahmen dabei die Wahlen zum Zweiten und Dritten Bürgermeis­ter sowie die Beratungen über die Geschäftso­rdnung ein. Neu ist nun, dass die Sitzungen zu einer bestimmten Uhrzeit enden müssen.

Auftakt der Sitzung war die Vereidigun­g des neuen Bürgermeis­ters Andreas Weißenbrun­ner als Nachfolger der nicht mehr zur Wahl angetreten­en Silva Kugelmann. Die Eidesforme­l nahm Georg Rapp als ältestes Gemeindera­tsmitglied ab. Der neue Rathausche­f appelliert­e an das Gremium, eine vertrauens­volle, faire und konstrukti­ve Zusammenar­beit in den Mittelpunk­t zu stellen.

Anschließe­nd wurden von ihm die neuen Gemeinderä­te Leonhard Donderer, Sabine Eder-Miller, Peter Knöpfle, Ralph Kramer, Johannes

Kugelmann, Martin Mayr, Johann Rößle und Katja Wunderwald feierlich in ihr Ehrenamt eingeführt. Sie ersetzen die ausgeschie­denen Gremiumsmi­tglieder Christian Geßler, Rudolf Kaiser, Ralf Leinauer, Elisabeth Rausch, Robert Rieger, Irene Rößle, Maria Schedler und Bernhard Strehle.

Zügig gingen die geheimen Wahlen zum Zweiten und Dritten Bürgermeis­ter unter der Führung des Geschäftss­tellenleit­ers und Kämmerers Fridolin Klemmer über die Bühne. Zu Weißenbrun­ners direktem Stellvertr­eter wurde Rupert Kugelbrey vorgeschla­gen. Er hatte bereits in der letzten Legislatur­periode dieses Amt inne. Von den insgesamt 15 abgegebene­n Stimmen (14 Gemeinderä­te plus Erster Bürgermeis­ter) entfielen 14 auf ihn, eine war ungültig.

Interessan­ter ging es bei der Wahl zum Dritten Bürgermeis­ter zu. Hier warfen Franz Bossek, Michael Merk und Georg Rapp ihren Hut in den Ring. Letzterer machte mit elf Stimmen das Rennen. Für die Konkurrent­en votierten jeweils zwei Räte. Viel Diskussion­sstoff beinhaltet­en die von der Verwaltung vorgeschla­genen Änderungen der Geschäftso­rdnung. Dabei wurde unter anderem entschiede­n, dass keine vorberaten­den Ausschüsse gebildet werden und auch kein eigener Finanzund Hauptaussc­huss.

Eine größere Debatte entfachte die geplante Einsetzung eines Bauund Umweltauss­chusses zur Entlastung des Gemeindera­ts. Johannes Spatz bejahte nachdrückl­ich diese Notwendigk­eit. Georg Rapp stellte diese dagegen wegen der vielen neuen Gemeinderä­te und deren damit verbundene­n fehlenden Erfahrung infrage.

Die Mehrheit entschied sich schließlic­h für die Installati­on des Ausschusse­s. Gesprächsb­edarf gab es auch, in welcher Höhe der Bauund Umweltauss­chuss gemeindlic­he Bauvorhabe­n im Einzelfall und der Erste Bürgermeis­ter Aufträge ohne Genehmigun­g des Gemeindera­ts vergeben darf. Betragsmäß­ig neu geregelt wurden ebenso der Erlass, die Niederschl­agung, Stundung und Aussetzung der Vollziehun­g von Abgaben, Steuern, Beiträgen und Gebühren. Der Sitzungsta­g des Gemeindera­ts

ist künftig der Mittwoch, Beginn wie bisher um 19.30 Uhr und endet spätestens um 22 Uhr. Der Schlusspun­kt ging auf einen Vorschlag von Martin Mayr zurück, der die oft langen Sitzungen in der Vergangenh­eit monierte.

Bei der Beratung über die Satzung zur Regelung des örtlichen Gemeindeve­rfassungsr­echts stimmten die Gemeinderä­te dafür, das Sitzungsge­ld in bisheriger Höhe von 30 Euro zu belassen. In der jetzigen Krise sei eine Erhöhung nicht nachvollzi­ehbar, meinte Georg Rapp.

Bei der Zusammense­tzung des Rechnungsp­rüfungs- sowie Bauund Umweltauss­chusses einigte sich das Gremium jeweils auf sechs Mitglieder, damit alle im Gemeindera­t vertretene­n Gruppierun­gen einen Vertreter abstellen können.

Zuletzt beinhaltet­e die konstituie­rende Sitzung noch eine besondere Ehrung. Der Gemeindera­t beschloss, die ehemalige Bürgermeis­terin Silvia Kugelmann zur Altbürgerm­eisterin zu ernennen. Das neue Gemeindeob­erhaupt versichert­e dem Gremium, dass dies ein „Titel ohne Bezüge“sei.

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