Augsburger Allgemeine (Land West)
Auf dem Gaswerkgelände entstehen Blühwiesen
Natur Im künftigen Kultur- und Kreativquartier soll auch Platz für Insekten und Tiere sein. Der Landschaftspflegeverband hat dazu ein besonderes Projekt gestartet
Gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband Augsburg gestalten die Stadtwerke Augsburg (swa) auf dem Gaswerkgelände im Stadtteil Oberhausen eine große Fläche mit Blühwiesen. Laut Pressemitteilung kommt das Saatgut dafür aus dem Siebentischwald.
Die Blühwiese soll in Zukunft Insekten zur Nahrungssuche dienen. Neben dem Ansäen von Wildblumen werden Häufen aus Totholz und Lehm angelegt, um den Insekten einen Lebensraum zu bieten. Bisher befand sich auf dem Gaswerkgelände bei den Streuobstwiesen eine sogenannte Fettwiese. Das heißt, die Pflanzen hatten viele Nährstoffe im Boden. Das wiederum bedeutete, dass sich nur konkurrenzstarke Pflanzenarten auf der Wiese befanden. Somit sank der Artenreichtum.
Deshalb soll nun eine Magerwiese entstehen, um eine große Blütenvielfalt zu erhalten. Laut Auskunft von Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands, werden sich dort künftig Hummeln, Schmetterlinge, Käfer oder Wildbienen ansiedeln können und Nahrung finden. Doch auch Feldhasen, Turm- und Wanderfalken sowie Kohlmeisen finden im Gaswerkareal
künftig neue Rückzugsmöglichkeiten mitten in der Stadt.
Das Gaswerksgelände wird seit 2018 zum Zentrum für Kultur und Kreativwirtschaft umgebaut und soll außerdem ein Aufenthaltsort zur Erholung für Bürger werden. Seit einiger Zeit ist dort das Staatstheater mit seiner kleinen Bühne angesiedelt, auch einige Künstler des ehemaligen Kulturparks West in Kriegshaber sind inzwischen an den Gaskessel umgezogen. Wunsch der Stadtwerke, denen das Gelände gehört, ist es, dass sich das Viertel zu einem Ort für viele Bürger aus dem Stadtteil entwickelt.