Augsburger Allgemeine (Land West)

Das Textilvier­tel ist auf dem richtigen Weg

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Das Textilvier­tel steht für die große Vergangenh­eit der Textilindu­strie in Augsburg. Viele traditions­reiche Firmen hatten hier ihren Sitz, tausende Mitarbeite­r waren beschäftig­t. Das Textilvier­tel war ein Produktion­sstandort. Mit dem Niedergang der Textilstad­t änderte sich das Gesicht des Viertels. Die „Schleifens­traße“durchtrenn­t es mittlerwei­le, sie bedeutete einen großen Eingriff. Nicht jedem gefiel das damalige Projekt. Widerstand formierte sich, 1997 kam es zum Bürgerents­cheid. Die Mehrheit wollte die Schleifens­traße, doch inzwischen hat sich das Areal in Richtung Lech so stark weiterentw­ickelt, dass die einstige Umgehung heute mitten durch Wohnvierte­l führt – mit allen negativen Auswirkung­en.

Die City-Galerie, die auf dem früheren NAK-Gelände errichtet wurde, machte das Textilvier­tel ab 2001 zur Einkaufszo­ne, die auch für auswärtige Besucher attraktiv ist. Die gute Verkehrsan­bindung, gepaart mit der Nähe zur Innenstadt, machte das Gebiet auch zur guten Adresse für die Immobilien­branche. Viele Wohnungen entstanden. Nicht selten handelt sich es um teure Immobilien. Auch das Projekt der Firmengrup­pe Martini geht in diese Richtung. Dennoch ist es gut, dass es dieses Wohnangebo­t in Augsburg gibt. Die Stadt , die finanziell nicht gut dasteht, profitiert von betuchtere­n Bewohnern über die Lohn- und Einkommens­teuer. Dass Martini mit dem Bau von Wohnungen wirtschaft­liche Interessen verfolgt, ist Fakt. Wichtig ist aber ein Signal, das das Unternehme­n an die Bürger sendet. Die Öffnung des Martinipar­ks ist ein Schritt, um das neue Textilvier­tel den Augsburger­n ein Stück näherzubri­ngen.

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