Augsburger Allgemeine (Land West)

Alles ganz anders

Neuer Bürgermeis­ter Karl-Heinz Mengele vermisst den Kontakt zu den Menschen und einen Kurs für eine wichtige Aufgabe

- VON SIMONE KUCHENBAUR

Emersacker Seine ersten Tage als Bürgermeis­ter hatte sich KarlHeinz Mengele vor wenigen Monaten anders vorgestell­t. Mit der Vorstellun­g bei den Mitarbeite­rn und der Vorbereitu­ng der konstituie­renden Sitzung lief nur weniges wie ursprüngli­ch gedacht. Schuld ist die Corona-Pandemie.

Insbesonde­re der persönlich­e Kontakt zu den Menschen fehlt oder ist sehr distanzier­t. Zu den ersten Aufgaben gehörte auch, die Notbetreuu­ng im Kinderhaus St. Martin, deren Träger die Kommune ist, zu besprechen. Jeden Tag erreichen den 38-Jährigen zahlreiche E-Mails und Schreiben zum Thema CoronaPand­emie. „Mal ändert sich etwas im Bereich der Kinderbetr­euung, dann wieder bei den Regularien für Sitzungen“, erzählt Mengele. Dabei seien Flexibilit­ät und manchmal auch schnelle Lösungen gefragt.

Dank der tatkräftig­en Mithilfe und des großen Engagement­s der Mitarbeite­r sei vieles zwar anders als in normalen Zeiten, aber es laufe gut. Als Corona-Krisenmana­ger sieht sich Mengele daher nicht. Gefühlt sind seine ersten Tage im Amt noch einigermaß­en ruhig, denn Abendtermi­ne bei Vereinen oder Besuche bei Jubiläen fallen derzeit noch aus.

In der Zukunft möchte KarlHeinz Mengele seine heiratswil­ligen Bürger auch trauen dürfen. Was fehlt, ist die obligatori­sche Zusatz-Ausbildung: „Der geplante Kurs wurde aber bereits schon zweimal wegen der Corona-Pandemie verschoben.“Zwei Anfragen liegen auch schon vor.

Die von Wirtschaft­sexperten schon angekündig­te Finanzkris­e für Kommunen sieht Mengele auch auf die Holzwinkel­gemeinde zukommen. Derzeit seien Emersacker­s Finanzen zwar noch stabil, aber es gebe bereits Anzeichen für eine Minderung bei den Steuereinn­ahmen. Durchschla­gen werde die Krise vermutlich erst im zweiten Halbjahr und im kommenden Jahr, meint Mengele. „Wir achten im Gemeindera­t aber bereits jetzt bei allen Ausgaben darauf, ob diese wirklich jetzt getätigt werden müssen oder ob manches auch später realisiert werden kann“, betonte Mengele.

Zugute komme dem neuen Gremium der Weitblick der Vorgänger. In wirtschaft­lich guten Zeiten seien Projekte wie Kinderkrip­pe, Kindergart­enneubau und die Digitalisi­erung der Schule, die jetzt gerade Früchte trage, vorangetri­eben und realisiert worden.

In diesen Bereichen gebe es keinen Zugzwang. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen“, äußerte sich Mengele optimistis­ch.

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