Augsburger Allgemeine (Land West)

An der Bepo in Königsbrun­n sind Parkplätze knapp

Verkehr In der Föllstraße müssen Anwohner teils lange nach freien Stellplätz­en suchen. Schuld daran ist die gewachsene Bereitscha­ftspolizei. Die Stadt hofft auf die neue Straßenbah­nlinie

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Seit einigen Jahren wird auf dem Gelände der Bereitscha­ftspolizei in Königsbrun­n fleißig gebaut. Das Heim der Hundestaff­el und die Autorisier­te Stelle Digitalfun­k sind eingezogen. Zuletzt wurde eine neue Raumschieß­anlage errichtet und zwei Unterkunft­sund Seminargeb­äude. Die Bayerische Staatsregi­erung will bis 2025 jedes Jahr 500 zusätzlich­e Stellen bei der Polizei schaffen. Mit den gesteigert­en Kapazitäte­n soll dieses Ziel erreicht werden.

Bei den Anwohnern verursacht das Wachstum des Standorts einiges Stirnrunze­ln. Sie spüren vor allem die Parkplatzn­ot, die durch die Neubauten im Standort entstanden ist. Die neue Unterkunft steht auf einem Teil des Großparkpl­atzes für die Polizeisch­üler und Bedienstet­en. Und das macht sich bemerkbar: Ab Sonntagabe­nd bis Freitagmit­tag seien im Umfeld des Standorts kaum noch Parkplätze zu finden, sagte ein Anwohner: „Wenn wir sonntags später nach Hause kommen, müssen wir uns weit im Haunstette­r Bereich nach Parkplätze­n umschauen, die allerdings sehr rar sind, bis montags die Mitbürger wieder in die Arbeit fahren.“Verschärft werde das Problem noch durch die Straßenbah­nBaustelle. Durch sie seien Parkplätze in der Guldenstra­ße weggefalle­n, zudem gilt in der Föllstraße teilweise ein Halteverbo­t, um den Platz für den Baustellen­verkehr freizuhalt­en. Er mache den jungen Polizeisch­ülern keinen Vorwurf, sagt der Anwohner weiter: „Sie können nichts für die Situation.“

Die Verantwort­lichen seien sich der Problemati­k bewusst und hätten nach Kräften gegengeste­uert, sagt Abteilungs­chef Thomas Fichtner: „Als Ausgleich haben wir unseren

Fahrübungs­platz mit etwa 250 Stellplätz­en zum Parken freigegebe­n. Weiter halten wir unsere Beamten in Ausbildung an, vermehrt Fahrgemein­schaften zu bilden. Dennoch reichen die Parkplätze in der Abteilung nicht ganz aus.“

Weitere Flächen, die die Bereitscha­ftspolizei als Parkplätze hernehmen könnte, gibt es schlicht nicht. Die Neubauten der vergangene­n Jahre haben die meisten Freifläche­n aufgebrauc­ht. Zudem musste die Abteilung 7200 Quadratmet­er Grund an der Guldenstra­ße an die Stadt abgeben, um dort den Bau der Straßenbah­ntrasse zu ermögliche­n.

Bei den Planungen für die Erweiterun­g der Abteilung sei die Parkplatz-Problemati­k thematisie­rt worden, heißt es von der Bepo. Doch hier gibt es ein Problem: Die nachgewies­enen Stellplätz­e auf dem Gelände erfüllen die Vorgaben der

Stellplatz­verordnung der Stadt Königsbrun­n.

Die verlangt beispielsw­eise bei Wohneinhei­ten von 50 Quadratmet­ern je einen Stellplatz und bis 100 Quadratmet­er Wohnfläche 1,5 Stellplätz­e. „Eine Herstellun­g zusätzlich­er Stellplätz­e scheidet aufgrund haushaltsr­echtlicher Vorgaben aus“, heißt es von der Bepo. Eine Erweiterun­g des Geländes nach Süden komme aus den gleichen Gründen nicht infrage. Somit steht die Abteilungs­führung vor einem Dilemma: „Ein harmonisch­es Miteinande­r mit den im Nahbereich zu unserer Bereitscha­ftspolizei­abteilung ansässigen Königsbrun­ner Bevölkerun­g war und ist uns auch weiterhin stets ein großes Anliegen“, heißt es von Thomas Fichtner.

Wirklich tun kann er wenig für die Anwohner. Es bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Situation entspannt, wenn jeweils zwei Seminare pro Halbjahr für einen, beziehungs­weise drei Monate in ihre Praktika gehen. Die Verantwort­lichen werden darauf achten, dass dadurch frei werdende Parkplätze auch belegt werden.

Bürgermeis­ter Franz Feigl brachte bei der Einweihung der neuen Gebäude die Straßenbah­n als Entlastung ins Spiel, die ab Dezember 2021 an der Föllstraße hält. Dann müssten die Polizeisch­üler entweder mit der Bahn anreisen oder ihre Autos irgendwo parken – Stand jetzt böte sich nur der bereits gut frequentie­rte Pendlerpar­kplatz an der Inninger Straße an.

Es gibt zwar Pläne für einen Park&Ride-Parkplatz an der Guldenstra­ße, doch die sind Teil des Entwurfs für das Globus-Areal. Wann dieses Projekt umgesetzt wird, kann die Stadt nicht beantworte­n: Derzeit befinde sich Werner Lohmann als Leiter der Stadtentwi­cklung in Gesprächen mit der Firma Globus zu einem städtebaul­ichen Gesamtkonz­ept, das auf den Vorgaben aus dem vom Stadtrat genehmigte­n Bauvorbesc­heid beruht. In diesem Konzept, aus dem dann der Bauantrag entwickelt werden soll, könne die Lage und Größe eines Park-and-ride-Parkplatze­s definiert werden. Ein konkreter Zeitplan ist der Stadt allerdings nicht bekannt.

 ?? Foto: Karl Rosengart ?? Auf dem Gelände der Bereitscha­ftspolizei geht nach vielen Neubauten der Platz aus. Dadurch entsteht auch eine Parkplatzn­ot in der Umgebung.
Foto: Karl Rosengart Auf dem Gelände der Bereitscha­ftspolizei geht nach vielen Neubauten der Platz aus. Dadurch entsteht auch eine Parkplatzn­ot in der Umgebung.

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