Augsburger Allgemeine (Land West)

Kritik an Gebühren für Waldkinder­garten

Betreuung Die Gemeinde Welden übernimmt die Trägerscha­ft der Einrichtun­g. Damit ändern sich auch die Kosten für die Eltern. Das sorgt für Ärger im Gemeindera­t

- VON MICHAELA KRÄMER

Welden Nach 17 Jahren hat der Markt Welden den Waldkinder­garten zum 1. September als Träger übernommen. Neu ist auch die Waldkinder­krippe. Die bisherige „Mäusegrupp­e“für Kinder ab zwei Jahren wurde in einem langen Prozess zu einer durch den Freistaat Bayern geförderte­n Krippengru­ppe weiterentw­ickelt. „Im Stadt- und Landkreis Augsburg ist dies einmalig“, sagt Bürgermeis­ter Stefan Scheider.

Mit der neuen Satzung wolle man zeitnah auch öffentlich­es Recht schaffen. Inhaltlich wurden einige Dinge geändert, so Scheider in seiner Erklärung. „Was zuvor im Rahdes Vereins war, war zwar in großen Zügen korrekt, aber die Vorgaben im öffentlich­en Recht sind weitaus intensiver.“Zum Verständni­s: Als der Waldkinder­garten noch als Verein geführt wurde, war der damalige Vorstand angehalten, Maßnahmen zu ergreifen, um hohe Buchungser­träge zu erzielen. Der Satzung für die Kindertage­seinrichtu­ng „Waldkinder­garten Welden“wurde einstimmig zugestimmt.

Kritisch diskutiert wurde jedoch die Gebührensa­tzung, an der vonseiten der Verwaltung in Abstimmung mit dem Landratsam­t noch „herumgebas­telt“wurde und den Markträten aktuell nicht vorlag. „Die Gebühren sind nicht frei erfunden, sondern liegen im Durchschni­tt angelehnt an umliegende Kindergärt­en“, so Scheider. Aufgrund der Übernahme des Waldkinder­gartens und der daraus resultiere­nden Umstellung­en können hier keine klassische­n Gebührenka­lkulatione­n angesetzt werden. Scheider schlägt vor, diese Gebühren zunächst für ein Jahr festzusetz­en. Er geht nicht davon aus, dass der Markt Welden dadurch „ins Minus falle“. Die vor Jahren eingeführt­en Elternarbe­itsstunden (z.B. Container entleeren usw.) sollen weiterhin bestehen. Die Altpapiers­ammlung und der Stand auf dem Weihnachts­markt entfallen aufgrund der gemeindlic­hen Übernahme.

Nach Meinung der Räte sind diese Gebühren für die Eltern zu niedmen rig angesetzt, da sämtliche Kosten durch die Übernahme der Gemeinde nach oben gehen. Damit für den Markt Welden kein zu großes Defizit entsteht, sollen die Gebühren angepasst werden. „Wir sollen schon genau hinschauen, was auf uns zukommt“, forderte Christoph Huttner (CSU). Das sehen die Räte genauso. Was kostet die Umstellung der Arbeitsver­träge, wie hoch wird das Defizit sein, das in der Vergangenh­eit jährlich vom Markt Welden mit rund 20.000 Euro bezuschuss­t wurde, fragte Frank Dorner (FW). „Wir müssten doch jetzt wissen, was das Personal kostet“, so Jasmin Berchtold (CSU). Diese Zahlen lagen dem Rathausche­f aktuell aber nicht vor.

Waltraud Pfenning (Liste WiR) hingegen kann nicht nachvollzi­ehen, warum jetzt darüber diskutiert wird, „wenn es doch dem alten Gemeindera­t schon klar gewesen sein müsste, dass der Kindergart­en nach Übernahme mehr kosten wird.“Wenn im Waldkinder­garten die Gebühren erhöht werden, dann auch im Kindergart­en St. Thekla, so Pfenning.

Die jetzigen Gebühren sollen vorerst bis zum Jahresende gelten, da sie bereits mit den Eltern besprochen wurden. Dann soll die Kämmerei eine neue Gebührenka­lkulation bis zum Ende des Jahres für das nächste Kindergart­enjahr vorlegen, so die Beschlussf­ormulierun­g, dem die Mehrheit zugestimmt hat.

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