Augsburger Allgemeine (Land West)
Kritik an Gebühren für Waldkindergarten
Betreuung Die Gemeinde Welden übernimmt die Trägerschaft der Einrichtung. Damit ändern sich auch die Kosten für die Eltern. Das sorgt für Ärger im Gemeinderat
Welden Nach 17 Jahren hat der Markt Welden den Waldkindergarten zum 1. September als Träger übernommen. Neu ist auch die Waldkinderkrippe. Die bisherige „Mäusegruppe“für Kinder ab zwei Jahren wurde in einem langen Prozess zu einer durch den Freistaat Bayern geförderten Krippengruppe weiterentwickelt. „Im Stadt- und Landkreis Augsburg ist dies einmalig“, sagt Bürgermeister Stefan Scheider.
Mit der neuen Satzung wolle man zeitnah auch öffentliches Recht schaffen. Inhaltlich wurden einige Dinge geändert, so Scheider in seiner Erklärung. „Was zuvor im Rahdes Vereins war, war zwar in großen Zügen korrekt, aber die Vorgaben im öffentlichen Recht sind weitaus intensiver.“Zum Verständnis: Als der Waldkindergarten noch als Verein geführt wurde, war der damalige Vorstand angehalten, Maßnahmen zu ergreifen, um hohe Buchungserträge zu erzielen. Der Satzung für die Kindertageseinrichtung „Waldkindergarten Welden“wurde einstimmig zugestimmt.
Kritisch diskutiert wurde jedoch die Gebührensatzung, an der vonseiten der Verwaltung in Abstimmung mit dem Landratsamt noch „herumgebastelt“wurde und den Markträten aktuell nicht vorlag. „Die Gebühren sind nicht frei erfunden, sondern liegen im Durchschnitt angelehnt an umliegende Kindergärten“, so Scheider. Aufgrund der Übernahme des Waldkindergartens und der daraus resultierenden Umstellungen können hier keine klassischen Gebührenkalkulationen angesetzt werden. Scheider schlägt vor, diese Gebühren zunächst für ein Jahr festzusetzen. Er geht nicht davon aus, dass der Markt Welden dadurch „ins Minus falle“. Die vor Jahren eingeführten Elternarbeitsstunden (z.B. Container entleeren usw.) sollen weiterhin bestehen. Die Altpapiersammlung und der Stand auf dem Weihnachtsmarkt entfallen aufgrund der gemeindlichen Übernahme.
Nach Meinung der Räte sind diese Gebühren für die Eltern zu niedmen rig angesetzt, da sämtliche Kosten durch die Übernahme der Gemeinde nach oben gehen. Damit für den Markt Welden kein zu großes Defizit entsteht, sollen die Gebühren angepasst werden. „Wir sollen schon genau hinschauen, was auf uns zukommt“, forderte Christoph Huttner (CSU). Das sehen die Räte genauso. Was kostet die Umstellung der Arbeitsverträge, wie hoch wird das Defizit sein, das in der Vergangenheit jährlich vom Markt Welden mit rund 20.000 Euro bezuschusst wurde, fragte Frank Dorner (FW). „Wir müssten doch jetzt wissen, was das Personal kostet“, so Jasmin Berchtold (CSU). Diese Zahlen lagen dem Rathauschef aktuell aber nicht vor.
Waltraud Pfenning (Liste WiR) hingegen kann nicht nachvollziehen, warum jetzt darüber diskutiert wird, „wenn es doch dem alten Gemeinderat schon klar gewesen sein müsste, dass der Kindergarten nach Übernahme mehr kosten wird.“Wenn im Waldkindergarten die Gebühren erhöht werden, dann auch im Kindergarten St. Thekla, so Pfenning.
Die jetzigen Gebühren sollen vorerst bis zum Jahresende gelten, da sie bereits mit den Eltern besprochen wurden. Dann soll die Kämmerei eine neue Gebührenkalkulation bis zum Ende des Jahres für das nächste Kindergartenjahr vorlegen, so die Beschlussformulierung, dem die Mehrheit zugestimmt hat.