Augsburger Allgemeine (Land West)
Mit Mops findet Emil Freunde
Constanze Klaue: Ausgerechnet Mops dtv, 273 Seiten, 12,95 Euro, – ab 8 Jahren
Emil ist ein Schlaumeier, er hat’s mit Primzahlen, mit denen er berühmte Persönlichkeiten bestimmen will. Solche Spielereien helfen ihm, wenn er sich einsam fühlt. Und Emil fühlt sich oft einsam. Sein Opa, sein bester Freund, ist gestorben. Andere Freunde hat er nicht, weil die Familie umgezogen ist – zu Oma, damit sie nicht allein ist. Aber die alte Frau will keine Gesellschaft und hat sich ins Gartenhaus zurückgezogen.
So ist Emil trotz Schwester und durchgeknalltem Bruder ziemlich allein mit seinem Kummer. Ein Hund könnte ihn vielleicht trösten, ein möglichst großer, mit dem er Eindruck machen kann, meint er. Zu Weihnachten bekommt er aber nur einen Plüschhund, weil sein Vater allergisch gegen Tierhaare ist. Voll peinlich. Doch dann findet
Emil einen Hund, ein „grunzendes, glupschäugiges, faltiges, schrumpeliges, dreckfarbenes, undefinierbares kleines Wesen“– so ganz anders als der Hund seiner Träume. „Ausgerechnet Mops“, denkt der Junge – und so heißt auch das Gute-LauneBuch von Constanze Klaue. Denn natürlich finden Emil und Mops zusammen, auch wenn Emil ziemlich viele Vorbehalte gegen das Tier überwinden muss. Aber über Mops kommt er auch unvermutet zu neuen Freunden.
Constanze Klaue hat ein heiteres, originelles Buch über Traurigkeit geschrieben, ein Buch auch über Vorurteile und den Wert der Freundschaft. Barbara Jung hat das schräge Roman-Personal in ihren Zeichnungen entsprechend in Szene gesetzt. Lilo Solcher