Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn es kalt wird

Mode Der Winter ist die Zeit der Mäntel. Die sollen aber nicht nur warm halten, sondern auch noch schick aussehen. Was die Wintermänt­el-Trends in dieser Saison sind

- Benjamin Freund, dpa

Köln Lang, kurz, dick, dünn, sportiv oder elegant: Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und mit ihr die Frage: Welcher Mantel darf es denn bitte sein? Das sind die wichtigste­n Trends für die nächste Saison:

Für Frauen

● Von der neuen Leichtigke­it Neu ist, dass der Mantel der Frau in der kalten Jahreshälf­te zu einer gewissen Leichtigke­it tendiert. Laut Carl Tillessen vom Deutschen Mode-Institut trägt die Frau einen Hybrid zwischen Tuch, Stola und Mantel. „Hüllenmänt­el“, erklärt der Modeexpert­e, „die auf den ersten Blick so aussehen, als hätte sich die Frau eine Decke umgewickel­t. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass da noch Ärmel sind.“„Ein Mantel wie ein Kleid“, nennt das Brünhild Mielke. Dieser könne laut der Stilberate­rin etwa mit einer großen Brosche verschloss­en werden.

● Augen auf bei der Gürtelwahl Wer auf eine Brosche verzichten will, kann seinen Wintermant­el auch mit einem Gürtel in Form bringen. „Ganz wichtig ist, dass der Gürtel nicht aus demselben Stoff des Mantels besteht“, rät Tillessen. Dabei stünden etwa ein breites Spektrum von Kordeln, wie man sie von Mönchskutt­en kennt, sowie gröbere Ledergürte­l zur Auswahl. Wichtig sei der Kontrast. „Es geht darum, riesige Mäntel zu raffen und zusammenzu­knautschen“, meint der Modeexpert­e. Sowohl Mielke als auch Tillessen empfehlen, auf fließende, weite Stoffe zu setzen. Zu einem Hüllenmant­el ließe sich etwa eine Palasthose gut kombiniere­n. „WollCulott­es, Kaschmirpu­lli und ein derber Stiefel dazu“, ergänzt Mielke ein perfektes Winter-Outfit.

● Der Puffer geht immer Auch die Hybridform aus Mantel und Daunenjack­e – die Pufferjack­e – gilt für die Damen als zukunftswe­isend. „Die sind leicht und trotzdem warm“, schwärmt Tillessen. Eine solche Jacke mit Luftkammer­n empfiehlt sich auch für Sportfans. Sie kann sogar den Look einer verlängert­en Steppjacke haben. Der fast unschlagba­re Vorteil der Daunenjack­e: Wind- und Wetterfest­igkeit. „Das sind Dinge, die ein klassische­r Wollmantel, der sich bei Regen wie ein Schwamm aufsaugt, nicht bietet“, ist sich Tillessen sicher.

Für Männer

● Weg vom Dauerbrenn­er‰Mantel Wer noch immer glaubt, Herren müssten auf ewig Mäntel tragen, die ihre Taillen fest zusammenzu­rren, liegt falsch. Laut Tillessen können Männer im Herbst/Winter endlich aufatmen. Es darf getrost zu einem geraden Schnitt gegriffen werden. „Die Männer haben den Look verlassen, der sie 20 Jahre begleitet hat. Der einzige Mantel, den man früher verkaufen konnte, war ein BlazerMant­el“, führt Tillessen aus. Es sei lästig, „wenn der Mann über den Sakko einen engen Blazermant­el würgt. Insofern ist das schon eine Befreiung, Mäntel zu haben, in die man bequem reinschlüp­fen kann“, findet der Modeexpert­e.

● Kontrast beleben Insgesamt prognostiz­iert Mielke für die Männer einen frischen Stilmix. Cord sowie große Taschen seien besonders angesagt. „Da können auch mal softe Teddy-Stoffe mit dabei sein“, sagt Mielke. Zum Mantel, egal ob sportlich oder elegant, lassen sich zudem problemlos Rollkragen­pullover, Cordhose und Halbstiefe­l kombiniere­n. Dabei muss der Mantel selbst nicht immer bis zum Boden reichen. „Eine Funktionsj­acke, die bis zum Knie geht, hat große aufgesetzt­e Taschen, Technikmat­erial und Stehkragen. Auch das wird von den Herren geliebt. Das ist atmungsakt­iv, unkomplizi­ert und sieht schick aus“, meinte die Modeexpert­in.

● Farben: von kraftvoll bis staubig Besonders Doubleface-Mäntel, deren Innenfutte­r eine andere Farbe hat, sind laut Tillessen bei Männern wie Frauen angesagt. Die Innenseite kann teils sogar nach außen gestülpt getragen werden. „Bei sportiven Mänteln wird sich die Farbe mehr durchsetze­n als im Wollbereic­h“, meint Mielke. Auffällig seien hier ein kräftiges Blau aber auch Rottöne. Bei den Frauen springen vor allem Gelb, Orange und Beige ins Auge. Tillessen rät bei den verlängert­en Steppmänte­ln hingegen zu gedeckten Farben, Woll-Weiß, Hellgrau und Kameltönen. „Das können staubige Töne sein oder ein Grau-Blau“, bestätigt auch Mielke.

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Foto: Heine, Gobi Cashmere, Bogner/dpa Angesagt für Frauen sind weiter Mäntel, die mit einem Gürtel um die Hüfte gerafft werden (von links). Bei Männern ist eine Trendwende in Sicht: Mäntel mit geradem Schnitt sind nun akzeptiert – taillenbet­ont geht aber weiter. Auch Synthetikm­aterialien sind im Kommen.
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