Augsburger Allgemeine (Land West)

Auf dem Weg zum Hotspot

In Augsburg steigen Corona-Zahlen „explosions­artig“

- VON MIRIAM ZISSLER UND THOMAS SCHWARZ

Augsburg Am Dienstag, spätestens am Mittwoch rechnet Augsburgs Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) damit, dass der Schwellenw­ert von 50 Neuinfekti­onen pro 100000 Einwohner überschrit­ten wird. Die Anzahl der infizierte­n Personen hätte sich über das Wochenende „explosions­artig“entwickelt. So wurde am Freitag ein Corona-Ausbruch in einem Seniorenze­ntrum bekannt. Mit fünf infizierte­n Mitarbeite­rn und 14 Senioren überschrit­t die Stadt den Signalwert von 35 Neuinfekti­onen. Weber: „Da hatten wir aber noch einen konkreten Fall, der nachvollzi­ehbar ist. Über das Wochenende wurden 93 Neuinfekti­onen gemeldet, bei 49 Personen ist die Infektions­quelle noch unbekannt.“Das bleibt nicht ohne Folgen. Einen ganzen Maßnahmenk­atalog stellte die Stadtspitz­e am Montag im Rathaus vor. So werden Treffen nun in kleinerem Kreis und bei Hochzeiten, Geburtstag­en oder Vereinen eingeschrä­nkt. Der Verkauf von To-Go-Getränken und das Trinken von Alkohol ist auf einigen Plätzen in der Innenstadt von Donnerstag bis Sonntagmor­gen verboten. Wenn der Schwellenw­ert

München und Memmingen bereits über Schwellenw­ert

von 50 überschrit­ten wird, droht eine Sperrstund­e. Alltagsmas­ken werden an weiteren Orten Pflicht. Das Heimspiel des FC Augsburg gegen Leipzig muss am Samstag ohne Zuschauer stattfinde­n.

Den oben genannten Schwellenw­ert überschrit­ten haben bereits die Städte München, Memmingen und Rosenheim sowie die Landkreise Fürstenfel­dbruck und Regen. Die Landeshaup­tstadt reagierte am Montag darauf mit einem Alkoholver­bot für Gaststätte­n nach 22 Uhr. Wie die Stadtverwa­ltung nach einer Krisensitz­ung mitteilte, gelte am nächsten Wochenende zudem an mehreren bekannten Treffpunkt­en auch wieder ein abendliche­s Freiluft-Trinkverbo­t. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplat­z, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkei­ten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.

Vorläufig bis Ende dieser Woche gelten hingegen die Einschränk­ungen, die die Stadt Memmingen wegen eines aktuellen Inzidenzwe­rtes von 59 am Montag erlassen hat. „Überwiegen­d handelt es sich um Infektione­n im familiären Bereich. Leider ist das Infektions­geschehen aber nicht klar eingrenzba­r“, erklärte Oberbürger­meister Manfred Schilder.

Die Stadt reagiere darauf unter anderem mit Beschränku­ngen der Teilnehmer­zahl von Privatfeie­rlichkeite­n und Veranstalt­ungen. „Damit hoffen wir, den Anstieg bei den Neuinfekti­onen bremsen zu können“, betont Schilder und versprach, „sehr auf die Verhältnis­mäßigkeit der Beschränku­ngen“zu achten. Daher gebe es keine weiteren Einschränk­ungen bei den Schulen oder im Kita-Bereich“.

Vor einer Woche hatte Memmingen bereits den Signalwert überschrit­ten und Maskenpfli­cht in weiterführ­enden und berufsbild­enden Schulen sowie für das Personal in Kindertage­sstätten angeordnet.

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