Augsburger Allgemeine (Land West)
Auf dem Weg zum Hotspot
In Augsburg steigen Corona-Zahlen „explosionsartig“
Augsburg Am Dienstag, spätestens am Mittwoch rechnet Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) damit, dass der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100000 Einwohner überschritten wird. Die Anzahl der infizierten Personen hätte sich über das Wochenende „explosionsartig“entwickelt. So wurde am Freitag ein Corona-Ausbruch in einem Seniorenzentrum bekannt. Mit fünf infizierten Mitarbeitern und 14 Senioren überschritt die Stadt den Signalwert von 35 Neuinfektionen. Weber: „Da hatten wir aber noch einen konkreten Fall, der nachvollziehbar ist. Über das Wochenende wurden 93 Neuinfektionen gemeldet, bei 49 Personen ist die Infektionsquelle noch unbekannt.“Das bleibt nicht ohne Folgen. Einen ganzen Maßnahmenkatalog stellte die Stadtspitze am Montag im Rathaus vor. So werden Treffen nun in kleinerem Kreis und bei Hochzeiten, Geburtstagen oder Vereinen eingeschränkt. Der Verkauf von To-Go-Getränken und das Trinken von Alkohol ist auf einigen Plätzen in der Innenstadt von Donnerstag bis Sonntagmorgen verboten. Wenn der Schwellenwert
München und Memmingen bereits über Schwellenwert
von 50 überschritten wird, droht eine Sperrstunde. Alltagsmasken werden an weiteren Orten Pflicht. Das Heimspiel des FC Augsburg gegen Leipzig muss am Samstag ohne Zuschauer stattfinden.
Den oben genannten Schwellenwert überschritten haben bereits die Städte München, Memmingen und Rosenheim sowie die Landkreise Fürstenfeldbruck und Regen. Die Landeshauptstadt reagierte am Montag darauf mit einem Alkoholverbot für Gaststätten nach 22 Uhr. Wie die Stadtverwaltung nach einer Krisensitzung mitteilte, gelte am nächsten Wochenende zudem an mehreren bekannten Treffpunkten auch wieder ein abendliches Freiluft-Trinkverbot. In der Innenstadt müssen Fußgänger auf dem Marienplatz, am Stachus und einigen weiteren Örtlichkeiten wieder Masken tragen. Private Treffen sind noch zu maximal fünft erlaubt. Das soll bis zum 27. Oktober gelten.
Vorläufig bis Ende dieser Woche gelten hingegen die Einschränkungen, die die Stadt Memmingen wegen eines aktuellen Inzidenzwertes von 59 am Montag erlassen hat. „Überwiegend handelt es sich um Infektionen im familiären Bereich. Leider ist das Infektionsgeschehen aber nicht klar eingrenzbar“, erklärte Oberbürgermeister Manfred Schilder.
Die Stadt reagiere darauf unter anderem mit Beschränkungen der Teilnehmerzahl von Privatfeierlichkeiten und Veranstaltungen. „Damit hoffen wir, den Anstieg bei den Neuinfektionen bremsen zu können“, betont Schilder und versprach, „sehr auf die Verhältnismäßigkeit der Beschränkungen“zu achten. Daher gebe es keine weiteren Einschränkungen bei den Schulen oder im Kita-Bereich“.
Vor einer Woche hatte Memmingen bereits den Signalwert überschritten und Maskenpflicht in weiterführenden und berufsbildenden Schulen sowie für das Personal in Kindertagesstätten angeordnet.