Augsburger Allgemeine (Land West)

Hoffen auf den Kraftwürfe­l

Fußball Die Schweizer Nationalma­nnschaft spielt sehenswert­en Fußball, allerdings fehlt es an Durchsetzu­ngskraft im Angriff. Wie gut, dass pünktlich zum Spiel gegen die Deutschen Xherdan Shaqiri zurückerwa­rtet wird

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Köln Die Hoffnungen der Schweiz ruhen nun auf Xherdan Shaqiri. Der Ex-Profi des FC Bayern soll die Eidgenosse­n im Nations-League-Duell mit Deutschlan­d am Dienstagab­end (20.45 Uhr, aus der Krise führen. Die Boulevardz­eitung Blick flehte Nationaltr­ainer Vladimir Petkovic am Montag förmlich an. „Lieber Vlado, bring doch bitte Shaqiri!“, titelte das Blatt auf seiner Internetse­ite. Aber wird mit einem Startelf-Comeback des 1,69 Meter großen Kraftpaket­s alles wieder gut?

Die Probleme der „Nati“scheinen tiefschich­tiger, als dass der Offensivsp­ieler des FC Liverpool sie alleine lösen könnte. Beim jüngsten 0:1 in Spanien erlebte der 29-Jährige zunächst von der Bank, wie Torhüter Yann Sommer die Niederlage mit einem Fehlpass einleitete. Der ansonsten sehr zuverlässi­ge Keeper von Borussia Mönchengla­dbach wollte im Strafraum den Ex-Gladbacher Granit Xhaka anspielen – doch sein Pass misslang, Xhaka rutschte dazu auch noch aus, Mikel Oyarzabal erzielte den Siegtreffe­r.

Im Jahr 2020 ist die Schweiz damit weiter sieglos. Das 1:1 im Hinspiel gegen Deutschlan­d bleibt der einzige Punktgewin­n in dieser Saison in der Nations League. Doch die Schweizer stecken in mehr als einer „Resultatkr­ise“, wie die Neue Zürcher Zeitung schrieb. Offensiv blieb Petkovics Mannschaft in Spanien harmlos. Im Angriff fehlten die Ideen, hier zumindest könnte eine Rückkehr von Shaqiri tatsächlic­h zu einer Verbesseru­ng führen.

„Wir müssen uns steigern. Wir waren zuletzt zu wenig präzise und haben uns zu wenige Torchancen erspielt“, sagte Sommer. Individuel­le Patzer wie seinen eigenen vor dem Gegentor kann aber auch der zweifache Champions-League-Sieger Shaqiri nicht verhindern.

In Köln geht es für die Schweizer nun um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenver­bleib in der Nations League. Neben Shaqiri, der vor dem Spanien-Spiel wegen eines positiven Corona-Tests ausgefalle­n war, sollen es gegen Deutschlan­d die zahlreiche­n Profis mit Bundesliga­Erfahrung

richten. Sommer, Nico Elvedi (beide Borussia Mönchengla­dbach), Steven Zuber, Djibril Sow (beide Eintracht Frankfurt), Admir Mehmedi (VfL Wolfsburg), Edimilson Fernandes (FSV Mainz 05) und Ruben Vargas (FC Augsburg) spielten bereits gegen die Spanier. Hinzu kamen weitere Ex-Bundesliga-Spieler wie etwa Haris Seferovic oder Kapitän Xhaka.

Doch die größten Hoffnungen ruhen auf Shaqiri. „Shaqiri ist eigentlich der beste Spieler, er fehlt“, findet auch Ottmar Hitzfeld. Der frühere Erfolgscoa­ch des FC Bayern sollte es gut wissen. Als Schweizer Nationaltr­ainer hatte der heute 71-Jährige dem damals 18 Jahre alten Shaqiri bereits 2010 zum Debüt verholfen.

Etliche Schweizer spielen in der Bundesliga

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Foto: dpa Xherdan Shaqiri spielt gegen Deutsch‰ land wohl von Beginn an.

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