Augsburger Allgemeine (Land West)
Statt Behandlung Spiel gegen Messi
FCA Der angeschlagene Carlos Gruezo spielt beim 0:1 gegen Argentinien 90 Minuten durch. Bangen muss der Bundesligist auch um Alfred Finnbogason, der verletzt ausgewechselt wurde
Für Carlos Gruezo schien der Start der WM-Qualifikation mit Ecuador schon beendet, bevor er am vergangenen Freitag mit dem Spiel in Argentinien begonnen hatte. Im letzten Bundesliga-Spiel vor der Länderspielpause war der 25-Jährige beim 0:0 in Wolfsburg mit Problemen am Oberschenkel und Sprunggelenk kurz vor Schluss ausgewechselt worden. Die Schwere der Verletzung gab der FCA nicht bekannt, doch der Bundesligist ging davon aus, dass seinem Profi der strapaziöse Trip nach Südamerika erspart bleiben würde. Doch der Verband aus Ecuador bestand auf seine Anreise, um die Verletzung vor Ort zu behandeln.
Und die medizinische Abteilung dort leistete anscheinend gute Arbeit. Am Freitag spielte Gruezo bei der 0:1-Niederlage gegen Argentinien 90 Minuten durch. Allerdings im leeren Bombonera-Stadion von Buenos Aires auch eine für Ecuador unglückliche Rolle beim einzigen Treffer des Spieles. Den hatte Argentiniens Superstar Lionel Messi mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 13. Minute erzielt. Dabei hatte Gruezo zuvor entscheidend den Ball im Mittelfeld verloren. Nach dem Spiel tauschte Gruezo mit Messi sein Trikot, bevor es zurück nach Ecuador ging, wo am Dienstag (23 Uhr) das nächste Spiel gegen Uruguay ansteht. Wahrscheinlich wieder mit Gruezo. FCA-Trainer Iraklis Metaxas wollte sich nach dem Testspiel in Heidenheim (1:1) nicht groß zur Personalie Gruezo äußern: „Er hatte einen anstrengenden Flug, eine kurze Erholungszeit. Dass er dann mit seinen Beschwerden, die er bei uns gezeigt hat, 90 Minuten spielen konnte – Hut ab.“Es bleibt abzuwarten wie Gruezo den Doppelpack übersteht.
Sorgen muss sich der FCA auch um einen anderen Spieler machen: ● Alfred Finnbogason Der Stürmer musste beim Nations-League-Spiel mit Island gegen Dänemark (0:3) am Sonntagabend schon nach wenigen Minuten ausgewechselt werden. Finnbogason war in 12. Minute aus spitzem Winkel an Dänemark-Torhüter Kasper Schmeichel gescheitert. Bei dieser Aktion verletzt er sich am linken Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Am Montag konnte man beim FCA noch nicht sagen, wie schwer die Verletzung von Finnbogason ist und ob er am Samstag (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen RB Leipzig zur Verfügung stehen wird. Sein Einsatz am Mittwoch mit Island gegen Belgien scheint aber mehr als fraglich.
Besser lief es aber für die anderen eingesetzten A-Nationalspieler.
● Michael Gregoritsch erzielte für Österreich in Nordirland den 1:0-Siegtreffer. Kurz vor der Pause köpfte der Angreifer zum Endstand ein (42.), in der Schlussphase wurde er ausgewechselt. Durch den Erfolg schloss Österreich in der Gruppe zu Tabellenführer Norwegen auf und liegt punktgleich auf Rang zwei. Österreich spielt am Mittwoch in Rumänien.
● Fredrik Jensen war am 2:0-Erfolg Finnlands gegen Bulgarien maßgeblich beteiligt. Der offensive Mittelfeldspieler traf keine zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 65.
Minute zum vorentscheidenden 2:0. Zuvor hatte Robert Taylor die Führung für die Skandinavier erzielt (52.), die mit ihrem Sieg Tabellenführer Wales auf den Fersen bleiben. Finnland spielt am Mittwoch noch gegen Irland.
● Tomas Koubek Der Torhüter spielte beim Test gegen Zypern (2:1) durch, saß beim 2:1-Sieg Tschechiens in Israel aber auf der Bank. Tschechien bleibt durch den Sieg Tabellenführer Schottland dicht auf den Fersen. Am Mittwoch kommt es zum Top-Duell.
● Ruben Vargas Der Flügelspieler verlor zwar mit der Schweiz bereits am Samstag in Spanien mit 0:1. Doch für ihn persönlich lief es gar nicht so schlecht. Er bekam wieder Spielzeit. Denn der 22-Jährige wurde nach einer Stunde für Djibril Sow eingewechselt. Gut möglich, dass der Schweizer auch am Dienstag im Duell mit Deutschland zum Einsatz kommt. Vor dem Spiel in Köln liegt die Schweiz allerdings mit nur einem Punkt in der Gruppe mit Spanien, Deutschland und der Ukraine auf dem letzten Platz.