Augsburger Allgemeine (Land West)
(Noch) kein Rückfall in alte Corona-Zeiten
Die Zeit, als Schulen und Kitas aufgrund des Coronavirus geschlossen hatten, waren für Kinder, Schüler, Erzieher und Lehrer gleichermaßen hart. Distanzunterricht musste organisiert werden, zuhause teilten sich oft Geschwister und Eltern die wenigen digitalen Geräte – sofern überhaupt welche vorhanden waren. Mütter und Väter konnten ihren Job nicht oder nur eingeschränkt ausüben, weil sie ihre Kinder betreuen oder den Spagat im Homeoffice üben mussten. Die Kinder wiederum vermissten ihre Freunde. Kurzum: Es war eine anstrengende und nervenaufreibende Zeit, die niemand zurückhaben will.
Es ist gut, dass die Stadt, auch nachdem die Obergrenze von 50 neuen Infektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten wurde, nicht in Hektik verfällt und nicht sofort wieder auf Homescooling oder Notbetreuung umschwenkt – obgleich sie es dürfte. Man möchte mit Augenmaß an verschiedenen Stellschrauben drehen und abwarten, wie sich die Situation entwickelt.
Ob dieser Weg ausreichen wird, um die Zahl der Infektionen in den Griff zu bekommen, wird sich zeigen. Alle müssen sich darauf einstellen, dass es auch wieder anders kommen könnte. Für Eltern und Kinder wäre das noch schlimmer als für die Schulen, die während des Lockdowns viel dazugelernt haben. Dennoch wären auch sie froh, wenn sie wieder normal arbeiten könnten. Ein solidarisches und verantwortungsvolles Verhalten aller Bürger könnte das mit ermöglichen.