Augsburger Allgemeine (Land West)
Gefällter Baum: Horgauer Bürgermeister wird als „Baumfrevler“bezeichnet
Umwelt Eine alte Esche in Horgau wird zum Politikum. Weil sie gefällt wurde, geht Gemeinderat Günter Steer den Horgauer Bürgermeister Thomas Hafner scharf an. Der hält dagegen
Horgau, am Kellerberg „Unser Bürgermeister ist ein Baumfrevler.“So stand es auf dem Schild, das Günter Steer (Bündnis Umwelt) auf seinem Tisch im Gemeinderat aufgestellt hatte. Grund dafür war das Fällen der Esche am Kellerberg in der vergangenen Woche. Diese Esche wies nicht nur einen Pilzbefall auf, sondern hatte auch mit Eschentriebsterben zu kämpfen, so Bürgermeister Thomas Hafner. Zudem wurde der freiliegende Wurzelbereich durch Autofahrer verletzt.
Laut Beurteilung und einem Baumgutachten von Bernhard Frey, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Augsburg, war die Verkehrssicherheit dieser Esche nicht mehr gegeben, und dass auch weitere Erhaltungsmaßnahmen für diesen Baum nicht mehr sinnvoll waren. Auf den Fotos der gefällten Esche war zu erkennen, dass der Pilzbefall schon sehr fortgeschritten war, und die Wurzeln bereits abgefault waren. „Wir haben diese Fällung nicht gerne vorgenommen, jedoch war der Baum nicht mehr zu retten“, versicherte der Rathauschef.
Die Entgegnung von Gemeinderat Steer fiel danach ziemlich heftig aus. Er warf Hafner vor, die Baumfällung ohne Gemeinderatsbeschluss veranlasst zu haben. Der Zustand des etwa 15 bis 20 Jahre alten Baums war jedoch, so der Bürgermeister, in drei Sitzungen bereits ein Thema. Und auch in der Sitzung im Mai wurde erneut über diese kranke Esche gesprochen mit dem Fazit, dass dieser Baum noch im Herbst entfernt wird. Darauf kam laut Hafner von den Gemeinderäten keinerlei Widerspruch. „Aber es wurde kein Beschluss gefasst“, so Steer.
„Der Baum würde noch jahrelang stehen, wenn er entsprechend gepflegt worden wäre“, argumentierte Steer. Er bezeichnete diese Maßnahme als „Großmannssucht“des Bürgermeisters. Steer wirft Hafner vor, nicht in der Lage zu sein, zwei Tage zuvor den Bauausschuss in seiner Sitzung zu informieren. Steer forderte , dass der Bauausschuss künftig besser informiert wird.
Seit Mitte August ist Carina Frey die neue Leiterin der Sing- und Musikschule Zusmarshausen-Horgau. Nun stellte sich die 29-Jährige in der jüngsten Sitzung vor. Nach einem Rückblick auf das vergangene Schuljahr gab sie einen Überblick über laufende und kommende Projekte.
„Kling-Sing-Projekt in den Grundschulen, Ensembles, Kleingruppenunterricht sowie die musikalische Früherziehung können bereits wieder stattfinden“, sagte Frey. Nur für Senioren gibt es aufgrund der Pandemie kein gemeinsames Singen im Altenheim und in der Sozialstation. Angeboten wird vom 17. Oktober bis zum Advent jeweils an Samstagen und Sonntagen eine Schnupperreihe, an der sich Eltern mit ihren Kindern beraten lassen und sich an verschiedenen Instrumenten ausprobieren können. Geplant ist auch eine Märchenwanderung mit musikalischer Umrahmung.
Im Herbst sollen kleinere Sträucher und Bäume an den Zugängen zu den Grabreihen und an aufgelassenen Gräbern gesetzt werden. Wünschenswert wäre auch eine Nische für einen Abfallcontainer. Daneben soll Platz für Riesel und Erdaushub geschaffen werden. Problematisch ist jedoch das Unkraut. Hier werden noch Angebote für eine geeignete Maschine zu dessen Beseitigung eingeholt.