Augsburger Allgemeine (Land West)

Götze‰Trikots sind der Hit

Fußball In Dortmund wollten sie den Stürmer nicht mehr haben. In Eindhoven legt der Siegtorsch­ütze des WM-Finales 2014 noch einmal richtig los

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Eindhoven So gelöst hat man Mario Götze schon lange nicht mehr erlebt. Lächelnd, mit strahlende­n Augen und „einfach glücklich“sprach der deutsche WM-Held von 2014 über sein Traum-Debüt bei der PSV Eindhoven. „Es ist ein gutes Gefühl, zurück auf dem Platz zu sein, wieder zu treffen und dem Team zu helfen“, sagte der 28-Jährige beim TVSender Fox Sports. Zuvor hatte er im Spiel bei PEC Zwolle schon in der 9. Minute leichtfüßi­g den Torwart umkurvt, die PSV mit seinem ersten Pflichtspi­eltor seit 303 Tagen in Führung geschossen und damit den Grundstein zum 3:0-Sieg gelegt. „Das war ein typisches GötzeTor. Intelligen­t, klug. Außerdem hat er auch gut gespielt“, lobte ihn Trainer Roger Schmidt und fügte an: „Er braucht mehr Spiele.“Nach dieser Leistung wird Götze die wohl bekommen. Anders als zuletzt bei Borussia Dortmund, wo der Offensivkü­nstler

in den Planungen von Trainer Lucien Favre keine Rolle mehr spielte, setzt Schmidt voll auf Götze.

Seine Verpflicht­ung löste schon vor dem ersten Einsatz Euphorie rund um den niederländ­ischen Traditions­klub aus. Götzes Trikot mit der Nummer 27 ist ein Hit im PSVFanshop. Sein Premieren-Auftritt wird die Hoffnungen der Fans noch zusätzlich befeuert haben. „Die Eredivisie hat einen klugen Spieler und schnellen Denker mehr“, schrieb die Tageszeitu­ng Algemeen Dagblad anerkennen­d. Auch wenn es für eine endgültige Bewertung natürlich noch zu früh ist: Götze und Eindhoven, das könnte passen. Der aus seiner Zeit als Trainer von Bayer Leverkusen auch in Deutschlan­d bekannte offensive Ansatz von Trainer Schmidt, dazu die Favoritenr­olle, mit der Eindhoven fast in jedes Ligaspiel geht: Da braucht es einen Kreativspi­eler, der Lösungen auf engem Raum findet. Und genau das kann Götze. Der für viele überrasche­nde erstmalige Schritt ins

Ausland soll für ihn ein Neustart im besten Fußballer-Alter sein. Das unvergesse­ne 1:0 gegen Argentinie­n im WM-Finale 2014 war für Götze gleichzeit­ig der größte Moment der Karriere, aber auch eine Bürde, die er nicht mehr loszuwerde­n schien.

Anders als viele vermutet hatten, startete Götze nach der Rückkehr aus Brasilien nicht komplett durch, sondern blieb häufig hinter den an ihn gerichtete­n hohen Erwartunge­n zurück. Nach dem gelungenen ersten Auftritt mit der PSV, der für ihn am Sonntag in der 67. Minute endete, will sich Götze in den kommenden Wochen noch steigern. „Ich weiß, dass es sicher ein paar Spiele braucht, um wieder bei 100 Prozent zu sein“, sagte er. „Vielleicht dauert es noch ein paar Wochen und dann werde ich sogar noch besser sein.“Sollte ihm das gelingen, wird er in Zukunft noch häufiger glücklich in die TV-Kamera lächeln.

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Foto: Witters Mario Götze hat in Eindhoven wieder Grund zum Jubeln.

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