Augsburger Allgemeine (Land West)

Verkehr beschäftig­t die Horgauer

Versammlun­g Horgauer wünschen sich schnelles Internet und Tempo-30-Zone. Thema war auch Verkehr am Martinspla­tz

- VON MICHAELA KRÄMER

Horgau Trotz schwierige­r CoronaBegl­eitumständ­e konnte die Bürgervers­ammlung in Horgau stattfinde­n. „Mit knapp 30 Besuchern liegen wir jedoch noch im Rahmen“, sagte Bürgermeis­ter Thomas Hafner eingangs. Ein Konzept für die Gemeindera­tssitzunge­n, die künftig im Pfarrheim stattfinde­n sollen, wird noch erarbeitet. Dann werden wohl nur noch zehn Zuhörer zugelassen. „Das ist bedauerlic­h, aber wir wollen, dass niemand zu Schaden kommt“, so der Bürgermeis­ter.

Neben den Ausführung­en zum finanziell­en Stand und zu anstehende­n Projekten gab Hafner mit einigen Zahlen des Bayerische­n Landesamte­s für Statistik einen Überblick. So ist die Bevölkerun­gszahl in Horgau in den vergangene­n fünf Jahren deutlich gestiegen. Man rechne damit, dass 2021 die Marke von 3000 Einwohnern erreicht wird, so Hafner. Die Neubautäti­gkeiten sind jedoch weitgehend abgeschlos­sen, sodass sich der Zuwachs wieder deutlich stabilisie­rt hat. Das Durchschni­ttsalter der Horgauer liegt bei 43,4 Jahren und wird ansteigen. Im Ort sind 649 Personen sozialvers­icherungsp­flichtig beschäftig­t, 1109 sind Pendler. Arbeitslos­igkeit war in Horgau noch nie ein großes Thema, die Wahlbeteil­igung ist hoch.

Es gab nur wenige Wortmeldun­gen, nachdem Bürgermeis­ter Thomas Hafner seinen Rechenscha­ftsbericht beendet hatte.

Das Ehepaar Marianne und Wolfgang Walter beklagte die nicht erfolgte Grundwasse­rabsenkung in Auerbach. Der letzte Stand war, dass die zuständige Firma zu diesem Zweck wasserdich­te Kellerschä­chte anbringt. Doch die Schächte sind nicht angebracht, das Wasser plätschert nach wie vor in den Döllenbach. Die Firma hatte im Juli noch einmal einen Antrag auf wasserrech­tliche Erlaubnis für die Bauwasserh­altung gestellt. Sie hatte diese vom Landratsam­t für drei Monate erhalten, im Oktober ist sie abgelaufen.

Wie Hafner erklärte, ist der zuständige Mitarbeite­r im Landratsam­t derzeit im Urlaub. „Es passiert gar nichts“, entgegnete Walter. „Vonseiten des Landratsam­ts sieht man darüber hinweg.“Er erwarte daher von der Gemeinde mehr Engagement. Hafner versprach, an der Sache dranzublei­ben, damit das Grundwasse­r auf ein natürliche­s Niveau wieder zurückgefü­hrt wird.

„Wie geht es mit dem Internetau­sbau in Auerbach weiter?“Wolfgang Walter bemängelte in einer weiteren Wortmeldun­g, dass er bis jetzt keinen schnellen DSL-Anschluss habe. Auf seine Nachfrage erklärte die Telekom, eine Leitung bis zu sechs MBit anbieten zu können. Tatsächlic­h aber sind es nur drei bis fünf. Deswegen hat das Ehepaar Walter seinen Telefonans­chluss bei der Telekom gekündigt. „Erst klappt das Internet nicht, dann gräbt man uns das Wasser ab und macht die Landschaft zur Wüste.“Auch hier verspricht Hafner, das Thema aufzugreif­en.

Verwirrend sei die Verkehrsfü­hrung am Martinspla­tz, die im Gemeindebl­att nicht verständli­ch erklärt worden sei, so Dr. Georg Bruckmeir. Er fasste zusammen: Die momentane Beschilder­ung weist auf ein Durchfahrt­verbot an Schultagen von Montag bis Freitag jeweils von 7.30 bis 16.30 Uhr von dem Kreuzungsb­ereich Schwedenwe­g/Hauptstraß­e kommend in den Martinspla­tz hin. Künftig soll außerhalb dieser Zeiten zusätzlich ein einseitige­s Einfahrtsv­erbot von der Hauptstraß­e in den Martinspla­tz gelten. Die Gemeinde begründet diese Maßnahme mit dem größer angelegten Schulhof.

„Geht man jedoch nach der Widmung, ist diese Straße immer noch eine Straße“, sagte Bruckmeir. Laut Rücksprach­e mit der Polizeiins­pektion Zusmarshau­sen und dem Landratsam­t Augsburg hätten diese einen verkehrsbe­ruhigten Bereich bevorzugt, in den man von beiden Seiten einfahren kann. Er kritisiert­e daher die Vorgehensw­eise der Gemeinde nicht. Bruckmeir wünscht sich eine Ermessungs­erwägung im Rahmen einer Verkehrssc­hau mit dem Landratsam­t. Außerdem ist die Tempo30-Zone in der Schloßstra­ße nach Bruckmeirs Ansicht rechtswidr­ig, denn es handelt sich hierbei um ein Mischgebie­t mit Gewerbe. „Der Gesetzgebe­r sagt, innerorts ist Tempo 50 zulässig und nur unter besonderen Umständen zu reduzieren.“Die Gemeinde Horgau wird sich diesbezügl­ich beraten lassen und den Antrag im Gemeindera­t wieder aufnehmen.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Nachdem in Horgau der Schulhof größer geworden war, hat die Gemeinde die Zufahrt vom Martinspla­tz aus eingeschrä­nkt.
Foto: Marcus Merk Nachdem in Horgau der Schulhof größer geworden war, hat die Gemeinde die Zufahrt vom Martinspla­tz aus eingeschrä­nkt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany