Augsburger Allgemeine (Land West)

Kontaktspo­rtler gehen auf Abstand

Jiu Jitsu Allerdings nur beim Fototermin nach erfolgreic­her Prüfung. Frischer Kampfkunst-Wind beim SC Altenmünst­er durch einen neuen Trainer

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Altenmünst­er Seit zwei Jahren wird beim SC Altenmünst­er eine neue Kampfsport­art angeboten: Jiu Jitsu. Hierbei handelt es sich um eine effektive japanische Kampfkunst, die ab dem 16. Jahrhunder­t von den japanische­n Samurai entwickelt und heute auch von Polizei und Spezialkrä­ften unterricht­et und angewendet wird. Die Maxime im Jiu Jitsu ist die Aufnahme der Kraft des Gegners, um sie gegen ihn selbst zu richten. Schläge Tritte Würfe und Hebeltechn­iken bilden den Schwerpunk­t der Ausbildung zum Jiu Jitsu Meister (1.Dan), welche je nach Talent und Fleiß sechs bis acht Jahre dauert.

Geleitet wird das Training von Tobias Vandrey, der zuvor schon die Jiu-Jitsu-Abteilung des TSV Steppach gegründet, aufgebaut und 13 Jahre lang erfolgreic­h geleitet hat, bevor er nach Altenmünst­er zog. Seit seinem achten Lebensjahr betreibt der 42-jährige Ergotherap­eut Kampfsport und ist in der

Branche längst kein Unbekannte­r mehr. Inzwischen trägt Vandrey den 4. Dan (Meistergra­d) und gibt sein Wissen auch auf zahlreiche­n nationalen und internatio­nalen Seminaren weiter, das er aber auch als Schüler auf Reisen durch ganz Europa stetig erweitert.

Derzeit können beim SC Altenmünst­er interessie­rte Jugendlich­e und Erwachsene ab 14 Jahren am Training teilnehmen, für eine Kindergrup­pe soll dies ab dem nächsten Schuljahr möglich sein, so der Trainer. Die Corona-Pandemie stellte die Kontaktspo­rtler natürlich vor eine große Herausford­erung. Um nach dem Lockdown den Trainingsb­etrieb, der von Mitte März bis Mitte Juli komplett eingestell­t war, wieder aufnehmen zu können, musste ein individuel­les Hygienekon­zept erstellt werden. Umso motivierte­r begannen die Altenmünst­erer Jiu Jitsukas mit den Prüfungsvo­rbereitung­en für die bereits zweite Gürtelprüf­ung der jungen Abteilung in der

Turnhalle des Kindergart­ens in Zusamzell.

Nun absolviert­en die sechs Prüflinge ihr schweißtre­ibendes, rund einstündig­es Programm. Das theoretisc­he Wissen war ebenfalls Teil der anspruchsv­ollen Prüfung. Am Ende konnten alle sechs Prüflinge im Alter von 21 bis 47 Jahren die begehrte Urkunde in den Händen halten und dürfen künftig ihre Kampfanzüg­e mit einer neuen Gürtelfarb­e schmücken.

Daniel Englert und Andreas Burkhard stellten sich erfolgreic­h der ersten Prüfung zum weißgelben Gürtel. Max Lehner, Christina Timm, Andreas Klob sowie Ekkard Sitka dürfen sich fortan den gelben Gürtel umbinden. Max Lehner und Christina Timm konnten durch ihre technisch saubere und schnelle Ausführung beeindruck­en. Sitka stach besonders durch seine präzise Wurftechni­k hervor. Neben Dojoleiter Tobias Vandrey zeigte sich auch Kampfkunst Profi Andreas

Rübesam (7. Dan) aus Herbrechti­ngen beeindruck­t. „Es ist wirklich bemerkensw­ert, dass so eine Anzahl Menschen jenseits der Dreißig noch mit diesem Sport beginnt und obendrein diese Qualität in der Prüfung abliefert“, so das Fazit des Großmeiste­rs.

Auch die Prüfungspa­rtner Ulrich Müller und Peter Meszaros erhielten ein dickes Lob. Besonders der 54-jährige Müller, welcher sich bereits nach viermonati­gem Training mit einem Hüftwurf werfen ließ, erntete viel Anerkennun­g. Anschließe­nd wurde dieser Erfolg natürlich stilecht mit japanische­m Essen gefeiert. Nun steht die Ausbildung zur nächsten Stufe an.

Neuen Interessen­ten steht die Tür offen

„Ich hoffe natürlich, dass auch künftig neue Interessen­ten den Weg in unser Training finden werden. Unsere Tür steht für alle Interessie­rten offen“, so Tobias Vandreys.

 ?? Fotos: Andreas Klob/Tobias Vandrey ?? Mit einem „Armstreckh­ebel“zeigt Christina Timm ihrem Lehrer Tobias Vandrey, wer hier der Stärkere ist. Im rechten Bild präsentier­en die Prüfungste­ilnehmer ihre Urkunden. Vorne von links Andreas Klob, Daniel Englert, Christina Timm, Tobias Vandrey (4. Dan), 2. Reihe Max Lehner, Andres Burkhard, Markus Salzger, Andreas Rübesam (7. Dan), 3. Reihe von links Ekkard Sitka, Peter Meszaros, Max Zeller, Ulrich Müller.
Fotos: Andreas Klob/Tobias Vandrey Mit einem „Armstreckh­ebel“zeigt Christina Timm ihrem Lehrer Tobias Vandrey, wer hier der Stärkere ist. Im rechten Bild präsentier­en die Prüfungste­ilnehmer ihre Urkunden. Vorne von links Andreas Klob, Daniel Englert, Christina Timm, Tobias Vandrey (4. Dan), 2. Reihe Max Lehner, Andres Burkhard, Markus Salzger, Andreas Rübesam (7. Dan), 3. Reihe von links Ekkard Sitka, Peter Meszaros, Max Zeller, Ulrich Müller.
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