Augsburger Allgemeine (Land West)

Kommt in Langenneuf­nach betreutes Wohnen?

Senioren In Langenneuf­nach könnte es bald die Möglichkei­t für betreutes Wohnen sowie für eine Tagespfleg­e-Einrichtun­g geben. Welche Herausford­erungen es dabei gibt

- VON KARIN MARZ

Langenneuf­nach Schon länger überlegt die Gemeinde, wie altersgere­chtes Wohnen umgesetzt sowie die Herausford­erung der demografis­chen Entwicklun­g im Ort gemeistert werden kann. In der jüngsten Gemeindera­tssitzung stellten Maximilian Layer von der Layer-Gruppesowi­e Sarah Schulz vom Pflegedien­st A&Baus Langenneuf­nach vor, welche Möglichkei­ten es gibt. Auch erste Entwürfe wurden vorgestell­t.

Auf einem Grundstück im neuen Baugebiet östlich des Kindergart­ens von Langenneuf­nach, das an den Friedhof angrenzt, könnten zwei Gebäude errichtet werden. In einem davon wäre Platz für circa 32 Wohnungen für betreutes Wohnen und im gegenüberl­iegenden Gebäude könnte eine Tagespfleg­eeinrichtu­ng für externe Gäste, acht Wohnungen für betreutes Wohnen sowie der Firmensitz des Pflegedien­stes A&B errichtet werden. Zusätzlich gibt es Platz für ein Senioren-Café.

Herausford­ernd sind die Planungen zum einen, weil die Preise für die künftigen Bewohner attraktiv sein sollen, und zum anderen, weil das Gebäude trotz des sehr steilen Grundstück­s barrierefr­ei errichtet werden muss. Gemäß den ersten Entwürfen soll die maximale Größe der Wohnungen 65 Quadratmet­er nicht überschrei­ten. Angedacht ist es, die Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern sowie mit Küche und Bad zu bauen.

Gemeindera­t Walter Knoll stellte an die Experten die Frage, ob überhaupt so viel Nachfrage für die geplanten Wohnungen bestehe. Dies bejahten sowohl Layer als auch Schulz und erklärten, dass viele ältere Menschen große Familienhä­user, die nicht barrierefr­ei sind, zum Teil nur noch alleine bewohnen und auch nur noch ein bis zwei Zimmer davon regelmäßig benutzen

. Als Vorteil sahen sie, dass durch einen Umzug in ein betreutes Wohnen Platz in bestehende­n Familienhä­usern entstehe und somit auch die hohe Nachfrage nach Wohnraum nicht mehr nur durch die Vergabe von neuen Bauplätzen gedeckt werden müsse.

Schulz vom A&B-Pflegedien­st erklärte, dass zudem ein riesiger Bedarf an Tagespfleg­eplätzen bestehe. Viele ihrer Kunden müssten aufgrund des fehlenden Angebots in weit entfernter­e Einrichtun­gen gebracht werden oder bekommen gar keinen Platz. Schulz sieht eine Einrichtun­g in Langenneuf­nach daher sehr positiv für die älteren Menschen. Sie könnten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, die Nähe zu den Angehörige­n ist gegeben und das gewohnte Pflegepers­onal ist ebenso vor Ort.

Zudem sei betreutes Wohnen günstiger als ein Heimplatz, biete den Bewohnern mehr Selbststän­digkeit und beuge Vereinsamu­ng vor. Und eine Tagespfleg­e trage oft dazu bei, dass pflegebedü­rftige Menschen länger zu Hause betreut werden können, so Schulz. Die Gemeinderä­te wollen sich nun beratschla­gen, ob sie diesem Konzept zustimmen.

Einen Antrag auf Zuschuss für die Kostenüber­nahme für Asphaltbre­chen stellte die Jagdgenoss­enschaft an die Gemeinde.

Der angefallen­e Asphalt durch den Breitbanda­usbau in der Gemeinde wurde gebrochen, von den Landwirten unentgeltl­ich in die Feldwege eingebrach­t und verdichtet. Einstimmig fiel der Beschluss aus, der Jagdgenoss­enschaft einen Zuschuss in Höhe von 33 Prozent für die Kosten in Höhe von knapp 3200 Euro zu bezahlen. 1800 Euro erhielt die Jagdgenoss­enschaft bereits vom Tiefbauunt­ernehmen, da es sich die Entsorgung des Asphalts gespart hat.

Um sich dem neuen Bürgermeis­ter als auch den neuen Gemeinderä­ten vorzustell­en, waren Vorsitzend­er Hubert Kraus sowie Regionalma­nager Benjamin Walther zur Sitzung gekommen und präsentier­ten die Aufgaben sowie Ziele des Vereins und informiert­en über laufende und bereits abgeschlos­sene Projekte.

Insgesamt wurden mithilfe von Real West in den vergangene­n sechs Jahren knapp fünf Millionen Euro in die Region investiert. Neue Ideen und Wünsche könnten noch bis nächstes Jahr eingereich­t werden, damit eine Förderung geprüft werden könne.

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Foto: Karin Marz Derzeit ist es zwar noch eine Wiese, aber der Gemeindera­t überlegt, ob hier bald eine Einrichtun­g für altersgere­chtes Wohnen errichtet werden kann.

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