Augsburger Allgemeine (Land West)

Trickbetrü­ger legen Opfer mit fiesen Maschen herein

Kriminalit­ät Ein Mann täuscht einer Frau die große Liebe vor und bringt sie um viel Geld. Ein anderes Opfer fällt auf falsche Polizisten herein. Die Ermittler suchen nach Zeugen – und warnen die Bürger

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haben in Augsburg mehrere Opfer mit fiesen Maschen hereingele­gt. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich ein Fall am Montag im Stadtteil Spickel. Dort fiel eine Seniorin auf eine vermeintli­che Gewinnmitt­eilung herein. Ihr wurde telefonisc­h mitgeteilt, dass sie 97 000 Euro gewonnen habe. Bei weiteren Anrufen des männlichen, Hochdeutsc­h sprechende­n Täters wurde die über 80-jährige Frau überredet, zwei Überweisun­gen zu tätigen und so knapp 4000 Euro in den Kosovo zu transferie­ren, so die Polizei. Vermutlich können die Transaktio­nen nicht mehr rückgän

gemacht werden. Der zweite Trickbetru­g traf ein Opfer im Stadtteil Haunstette­n. Eine Frau fiel auf einen Love-Scamming-Betrüger herein. Laut Polizei lernte die Geschädigt­e Ende August über eine Chat-Plattform einen Mann kennen. Dieser gab an, er sei als US-Soldat in Kabul stationier­t. Die beiden schrieben sich mehrere Wochen lang über Messenger-Dienste. Laut Polizei täuschte der vermeintli­che US-Soldat vor, dass er mit der Frau in Deutschlan­d ein neues Leben beginnen wolle.

Dabei scheute er auch nicht vor haarsträub­enden Geschichte­n zuTrickbet­rüger

Er habe in Afghanista­n von einem König 15 Kilo Gold geschenkt bekommen, da er dessen Mutter vor Entführern gerettet habe. Nun sei er in Gambia vom Zoll mit dem Gold angehalten worden. Er müsse rund 10000 Euro an Gebühren zahlen, sonst könne er nicht weiterflie­gen. Die Verliebte überwies ihm 2000 Euro, so die Polizei. Die Überweisun­g des restlichen Geldes sei mangels Kontodecku­ng gescheiter­t.

Ein dritter Fall ereignete sich in der Innenstadt. Eine 85-Jährige wurde am Dienstagna­chmittag gegen 14 Uhr im Treppenhau­s ihrer Wohnung eines Mehrfamili­enhaugig ses in der Reischlest­raße von zwei Männern angesproch­en, die sich als Polizeibea­mte ausgaben, so die Polizei. Die Männer erzählten der Seniorin, dass in der Nähe nach einem Einbrecher gefahndet werde. Die Rentnerin schenkte dem keinen Glauben und wollte ihnen den Zutritt in ihre Wohnung verweigern. Einer der Männer verwickelt­e die Frau jedoch in ein Gespräch, während der andere mehrere Gegenständ­e in der Wohnung in Unordnung brachte, zum „Beweis“, dass der angebliche Einbrecher schon in der Wohnung gewesen war. Im Anschluss ließen sich die falschen Polirück: zeibeamten in der Wohnung herumführe­n und wollten Wertgegens­tände sehen, was die Seniorin verweigert­e. Kurze Zeit später stellte die Geschädigt­e fest, dass ein mittlerer dreistelli­ger Bargeldbet­rag und diverse Schmuckgeg­enstände fehlten.

Beide Täter waren laut Beschreibu­ng rund 35 Jahre alt, beide etwa 1,75 Meter groß, einer von ihnen mit einer graugrünen Winterjack­e und mit einer dunklen Hose bekleidet, der andere generell dunkel gekleidet. Einer der Männer sprach Hochdeutsc­h mit bayerische­m Akzent. Hinweise an die Kripo unter 0821/323-3810.

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