Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein harter Fight auf kleinem Platz
Kreisliga Augsburg SpVgg Westheim will den TSV Dinkelscherben erneut ärgern
Landkreis Der Amateurfußball wird aktuell auf eine harte Probe gestellt. Zahlreiche coronabedingte Absagen könnten den Plan des Bayerischen Fußball-Verbandes zerstören. Und auch an den betroffenen Teams ziehen die Umstände nicht spurlos vorbei. Vom Ligapokal will derzeit sowieso noch fast keiner etwas wissen. „Es ist aktuell einfach schwer, die Spannung hochzuhalten“, entgegnet Anhausens Spielertrainer Benedikt Schmid.
● FC Königsbrunn – SSV Anhausen. Allen Widrigkeiten zum Trotz schwimmt der SSV Anhausen dennoch auf der Welle des Erfolges. „Ärgerlich war die Spielabsage am vergangenen Wochenende dennoch – wir wären vollzählig gewesen“, erklärt Schmid. Am kommenden Wochenende im Nachholspiel gegen den FC Königsbrunn dürften neben zwei Corona-Verdachtsfällen auch Alexander Micheler und Tobias Wieser verletzungsbedingt ausfallen. „Ich kann meine Trainerkollegen jetzt verstehen“, spielt der 29-Jährige auf die verärgerten Aussagen der anderen Kreisliga-Trainer in letzter Zeit an. Die Marschrichtung ist und bleibt trotz allem die gleiche: mit drei Punkten den Schwung und Platz zwei mit in die Winterpause nehmen. „Auswärts in Königsbrunn ist es zwar nie einfach, doch aufgrund der Tabellenkonstellation und unserer Leistung fahren wir da hin, um drei Punkte mitzunehmen“, so Schmid.
● FC Horgau – Kissinger SC. Den Platz an der Sonne hat Tabellenführer
FC Horgau bereits sicher. Mit zehn Punkten Vorsprung dürfte diesem auch die Meisterschaft kaum mehr zu nehmen sein. Und dennoch: Spielertrainer Franz Stroh analysiert objektiv und selbstkritisch. „Auf dem Papier wirkt das 2:0 gegen Göggingen natürlich souverän, doch das war brutal viel Arbeit“, so Stroh. Doch der 37-Jährige kennt auch die Stärken seiner Mannschaft. Horgau hat in diesem Jahr die Qualität einer Spitzenmannschaft, schießt vorne die leichten sowie schnellen Tore und verschanzt sich anschließend in der Defensive. Bezirksliga-Absteiger Kissinger SC empfängt man daher mit offenen Armen. „In Horgau muss man erst einmal bestehen“, zwinkert Stroh in Richtung seines Trainerkollegen Marco Henneberg. Aber: Der Kissinger SC hat sich für diese Spielzeit unter anderem mit Regionalliga-Spieler Niklas Heyen (VfB Eichstätt) verstärkt und damit die Ambitionen des sofortigen Wiederaufstieges untermauert. „Zudem müssen sie bei uns gewinnen, um oben dranzubleiben, und ich muss zugeben, es ist eine starke Mannschaft, die uns alles abverlangen wird“, gesteht der 37-Jährige. Peter Berger könnte wieder zum Kader stoßen.
● SpVgg Westheim – TSV Dinkel scherben. Der eine muss, der andere würde gerne. Während der TSV Dinkelscherben auswärts auf dem Kobel unbedingt einen Dreier braucht, um weiterhin Höhenluft schnuppern zu können, würde die SpVgg Westheim gerne mit einem Heimsieg den vorletzten Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Dass der TSV Dinkelscherben in diesem Jahr verdientermaßen ein Wörtchen um die Aufstiegsränge mitredet, zeigte der 5:0-Auswärtscoup bei der Bayernliga-Reserve des TSV Schwabmünchen. „Nichtsdestotrotz erwartet uns in Westheim eine Mannschaft, die uns körperlich etwas entgegenzusetzen hat. Es wird ein harter Fight auf kleinem Platz“, stellt sich TSV-Coach Michael Finkel auf eine schwere Aufgabe ein. Zumal die Spielvereinigung ebenfalls Ambitionen hat, schnellstmöglich den Klassenerhalt einzutüten. „Ich habe vor dem Spiel gegen Lagerlechfeld sieben Punkte bis zur Winterpause ausgegeben. Jetzt können wir aufgrund der Absage vergangene Woche nur maximal sechs holen. Das würde mir aber auch reichen“, schmunzelt Trainer Oliver Haberkorn. Besonders gut im Kopf geblieben ist dem 36-Jährigen selbstverständlich der 4:3-Hinspielsieg. „Wir wollen sie auch diesmal wieder ärgern“, so Haberkorn selbstbewusst.