Augsburger Allgemeine (Land West)
Bekommt Edenbergen zwei neue Solarparks?
Soll ein Solarpark im Westen und Südwesten des Gersthofer Ortsteils Edenbergen entstehen? Ein Ingolstädter Unternehmen legt ein Konzept vor, das jetzt vorgestellt wird
Gersthofen Kommt ein weiterer Solarpark nahe der A8 in den Gersthofer Westen? Die Ingolstädter Firma Anumar GmbH hatte bereits im März 2019 einen Antrag gestellt, dass die Stadt Gersthofen einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen solle. Diese Anfrage wurde damals allerdings nach Angaben der Bauverwaltung nicht weiterverfolgt. Nun kam das Vorhaben im Planungsausschuss erneut auf den Tisch.
Es sollen zwei Solarparks nördlich der Autobahn westlich und südwestlich von Edenbergen entstehen. Die Gesamtfläche beträgt circa 9,80 Hektar, die Fläche der Solarmodule circa 7,29 Hektar. Im aktuellen Flächennutzungsplan sind die entsprechenden Grundstücke als „Flächen für Landwirtschaft“ausgewiesen. Zudem sind sie im Regionalplan als
„Landwirtschaftliches Vorbehaltsgebiet“dargestellt und berühren das Landschaftsschutzgebiet „Augsburg – Westliche Wälder“.
Die erforderlichen Ausgleichsflächen plant die Firma Anumar auf gepachteten Grundstücken. Durch den Verzicht auf Pestizide und die Ansaat von Bienenweiden und Blühwiesen sollen neue Lebensräume für bedrohte Tierarten wie Bienen oder Schmetterlinge geschaffen werden.
Wie die Bauverwaltung weiter erläuterte, sollen circa 50 Prozent der Fläche mit Modultischen überbaut werden. Da der durchschnittliche Querschnitt der Pfosten etwa zehn mal sechs Zentimeter betrage, liege die Versiegelung der Fläche bei unter einem Prozent. Der Abstand der Reihen liege bei etwa drei Metern, die maximale Höhe ebenfalls bei drei Metern.
So könnten Tiere Unterschlupf finden, eine extensive landwirtschaftliche Nutzung, zum Beispiel durch Schafbeweidung, wäre weiterhin möglich. Und nach Ablauf der Nutzung können nach Firmenangaben alle eingebrachten Materialien entfernt und der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden.
Die Gesamtleistung der Solaranlagen liege bei bis zu 9,5 Megawatt. Die Investitionskosten belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro.
Bereits weiter westlich gibt es direkt an der Nordseite der Autobahn A8 eine Fotovoltaikanlage. Sie wurde im Jahr 2017 errichtet und verläuft in Wellenform entlang der Schnellstraße. Die Verwaltung soll nun mit dem Investoren über die Aufstellung eines Bebauungsplans verhandeln.
Mehrheitlich gebilligt hat der Planungsausschuss auch einen Bebauungsplanentwurf für das Gebiet nördlich der Thyssenstraße. Dadurch wird eine Fläche nahe der B2-Anschlussstelle Gersthofen Nord ausgewiesen, auf die ab 2021 der Gersthofer Festplatz verlegt werden soll. Der alte Festplatz an der Schubertstraße muss ja einemNeubau des Paul-Klee-Gymnasiums weichen.