Augsburger Allgemeine (Land West)

Zuwachs für die Nashörner im Augsburger Zoo

Tierpark Nashornkuh Wiesje aus dem Zoo Arnheim ist angekommen. Bald soll es einen weiteren Neuzugang geben. Bei den Bären gibt es dagegen einen Todesfall

- VON EVA MARIA KNAB

Die Nashornher­de im Augsburger Zoo wird neu gemischt. Diese Woche ist das junge Weibchen Wiesje aus dem Zoo Arnheim eingetroff­en. In Kürze soll noch ein weiteres Rhino aus Erfurt kommen. Unter normalen Umständen wäre es schon da. Doch es gab Probleme.

Augsburgs Zookurator Markus Domanegg sagt, in Erfurt habe es „technische Probleme“gegeben, weshalb der Transport verschoben werden musste. Dort wartet das Weibchen Numbi auf den Wechsel nach Augsburg. Wenn alles klappt, soll es noch im November kommen.

Neu eingetroff­en ist diese Woche das etwa dreijährig­e Weibchen Wiesje. Domanegg sagt, es sei noch nicht ganz ausgewachs­en. Aus seiner Sicht ist das ein Vorteil. Jüngere Rhinos können sich schneller neu orientiere­n und finden leichter Anschluss an andere Artgenosse­n. In Augsburg soll sich Wiesje mit den drei vorhandene­n südlichen Breitmauln­ashörnern anfreunden: Mit Baby, der ältesten Kuh in der Herde, mit Kibibi und dem Bullen Bantu. Das könnte schon bald klappen, hofft Zoodirekto­rin Barbara Jantschke. „Der Transport und das Ausladen waren problemlos, und sie hat im Stall sofort mit unserer Kibibi Kontakt aufgenomme­n. Erst einmal müsse sich Wiesje noch eingewöhne­n. Deshalb sei noch nicht ganz klar, wann sie zum ersten Mal auf die Außenanlag­e darf.

Mit den beiden Neuzugänge­n in der Augsburger Herde soll der vorhandene Genpool vergrößert werden. So werden weitere Nachzuchte­n möglich. Zoobesuche­r können damit wieder auf Nashorn-Babys hoffen. Viele erinnern sich noch sehr gerne an Kibo und Keeva, die ersten Nashörner, die im Augsburger Zoo zur Welt kamen und dort eine große Attraktion

waren. Die beiden Halbgeschw­ister sind inzwischen erwachsen und wurden schon vor einiger Zeit an Zoos in Italien und Großbritan­nien abgegeben.

Neben den guten Nachrichte­n gibt es im Zoo auch eine traurige Neuigkeit. Vergangene Woche musste die Braunbärin Raetia eingeschlä­fert werden. Sie wurde fast 33 Jahre alt und erreichte damit ein „fast biblisches Alter“, so Jantschke. Raetia litt nach Angaben von Domanegg zuletzt unter großen Schmerzen im Bewegungsa­pparat, die auch mit Medikament­en nicht mehr gelindert werden konnten. Deshalb wurde sie eingeschlä­fert. Raetia war die letzte ihrer Art im Augsburger Zoo. Perspektiv­isch sollen neue Braunbären in die Anlage einziehen, hieß es. Vorher müsse aber noch umgebaut werden.

Das aktuell rasch steigende Corona-Infektions­geschehen macht auch der Zooleitung große Sorgen. Der Lockdown im Frühjahr hatte große Einnahmeve­rluste zur Folge. Jantschke teilte am Donnerstag mit: „Wenn wir wissen, wie es weitergeht, werden wir dies sofort über Facebook und auf unserer Homepage kommunizie­ren.“

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Foto: Peter Bretschnei­der Die junge Nashornkuh Wiesje aus dem Zoo Arnheim ist diese Woche in Augsburg an‰ gekommen.
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Foto: Norbert Liesz Die letzte Braunbärin Raetia musste im Alter von fast 33 Jahren eingeschlä­fert wer‰ den.

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