Augsburger Allgemeine (Land West)

So will Langenneuf­nach sparen

Bürgervers­ammlung Die Gemeinde wird künftig weniger Geld in der Kasse haben

- VON KARIN MARZ

Langenneuf­nach Die Finanzen waren ein großes Thema auf der Bürgervers­ammlung in Langenneuf­nach. Vor allem beim Kanal- und Straßenbau hat die Gemeinde bereits einen Sparkurs eingelegt und weniger Sanierungs­arbeiten durchgefüh­rt. Die Gemeinde rechnet mit über 3,9 Millionen weniger Einnahmen als ursprüngli­ch kalkuliert. Dem gegenüber stehen mehr als 4,3 Millionen weniger Ausgaben als geplant, sodass die Gemeinde voraussich­tlich noch ein positives Ergebnis von knapp 400000 Euro erzielen kann. Trotzdem wird dieser Überschuss bald wieder verbraucht sein.

Denn der laufende Anbau an das Kinderhaus St. Martin kostet viel Geld. Die Gemeinde rechnet damit, dass heuer Rechnungen in Höhe von rund 600000 Euro bezahlt werden müssen, 2021 fallen weitere 800000 Euro an. Bis Ende 2021 soll der Erweiterun­gsbau fertiggest­ellt sein. Finanziell als auch zeitlich sind die Bauarbeite­n für den Kindergart­en im geplanten Rahmen. „Wir haben sparsam gewirtscha­ftet und hoffen, dass wir dadurch finanziell mit einem blauen Auge durch die CoronaZeit kommen werden“, erklärte Bürgermeis­ter Gerald Eichinger bei der Bürgervers­ammlung.

Eichinger erläuterte, dass die Bauarbeite­n für den Breitbanda­usbau in Langenneuf­nach nun fertig seien. Es fehlen noch der Ausbau in Habertswei­ler und die Bauarbeite­n an den überörtlic­hen Verbindung­en. Zudem plant die Gemeinde den weiteren Gigabit-Ausbau. Auch das Thema Bauen kam zur Sprache. Unter den 60 Bewerbern für die 19 Bauplätze im Baugebiet „Östlich des Kindergart­ens“sind die künftigen Eigentümer ausgewählt. Die Nachfrage sei nach wie vor sehr hoch, so Eichinger, die Suche nach Bauland schwierig. Ein Besucher der Versammlun­g erkundigte sich, ob an der Wörishofer Straße ein Baugebiet geplant sei. Eichinger entgegnete, dass die Gemeinde auf der Suche nach Grundstück­en sei. Positiv beurteile Eichinger, dass er bei den ersten Entwürfen für die Seniorenwo­hnanlage viel positive Resonanz erhalten habe.

● Vereinsleb­en Damit das Dorfleben im Lockdown nicht ganz zum Erliegen kommt, hofft Eichinger, dass in der Adventszei­t ein kleiner Glühweinma­rkt auf dem Dorfplatz unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsre­geln organisier­t werden kann. Wichtig ist ihm auch, dass das Gedenken am Volkstraue­rtag nicht ausfällt. Coronabedi­ngt soll die Feierlichk­eit im kleinen Rahmen am Kriegerden­kmal stattfinde­n.

● Feuerwehrh­aus Seit Fertigstel­lung des neuen Feuerwehrh­auses vor sieben Jahren funktionie­rt die Heizung nicht richtig. Es musste mit einem mobilen Gerät geheizt werden. Seither klagt die Gemeinde gegen den Planer, um die Kosten erstattet zu bekommen. Mittlerwei­le konnte ein Vergleich in Höhe von 40000 Euro zugunsten der Gemeinde vor Gericht erzielt werden. Der Gemeindera­t muss entscheide­n, welche Heizung eingebaut werden soll.

● Talaueweg Seit vielen Jahren beschäftig­t sich der Gemeindera­t mit dem Bau des Talauewege­s, der die beiden Ortsbereic­he im Osten und im Westen der Gemeinde für Fußgänger verbinden soll. Die Planungen sind in der letzten Phase.

● Beteiligun­g der Bürger Viel Lob gab es zur Beseitigun­g des Eichenproz­essionsspi­nners sowie für die Wiederaufn­ahme des Vereinsleb­ens. Ein Bürger fragte, wann der Bau des Radweges nach Mickhausen starte. Der Bürgermeis­ter erklärte, dass der Erwerb von Grundstück­en durch Mickhausen ausstehe.

● Statistik Schuldenst­and Anfang 2021: 1,2 Millionen Euro, ProKopf-Verschuldu­ng: 665 Euro; Schuldenst­and Anfang 2020: 1,4 Millionen Euro, Pro-Kopf-Verschuldu­ng: 796 Euro; Einwohner: 1791 (2017: 1751); Geburten: 20; Eheschließ­ungen: 7; Sterbefäll­e: 10.

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