Augsburger Allgemeine (Land West)

Nutzer ärgern sich über Carsharing‰App der Stadtwerke

Kritik Das Programm gibt offenbar in einigen Fällen falsche Zahlen an: Man erhält eine Rechnung, obwohl scheinbar noch Zeit auf dem Konto ist

- FRIDTJOF ATTERDAL

Bislang war Robert Würsching ein Fan des Stadtwerke (swa)-Carsharing­sund vor allem der 30-StundenFla­trate. „Es ist ein unschlagba­res Angebot, für einen Aufpreis zum ÖPNV-Ticket auch noch ein Auto zur Verfügung zu haben“, findet der Augsburger. Doch ein Fehler in der Carsharing-App, mit der unter anderem die swa-Fahrzeuge gebucht und abgerechne­t werden, hat dem Kunden die Lust an dem Mobilitäts­Angebot verdorben.

Flatrate bedeutet bei der swa, dass neben der monatliche­n Gebühr keine weiteren Kosten für die Carsharing-Autos auflaufen, sofern man innerhalb der gebuchten 30 Stunden bleibt. Weshalb sich Würsching sehr wunderte, als er auf seiner monatliche­n Abrechnung eine Nachzahlun­g von 50 Euro entdeckte. Sein Stundenkon­to betrug laut der Stadtwerke-App aber nur 28 verbraucht­e Stunden.

Die Nachfrage beim Kundenserv­ice ergab eine Erklärung. Wenn man innerhalb einer gewissen Zeit vor Fahrtantri­tt die Buchung storniert, werden die halben Fahrtkoste­n in Rechnung gestellt. Das gilt auch, wenn man die Fahrt nicht ganz absagt, sondern verschiebt. Allerdings zeigt die App das nicht an, wie ihm der Kundendien­st bestätigte. „Mit der Mobil-Flat haben Sie sich als einer der ersten Kunden (weltweit) für ein innovative­s und neuartiges Produkt entschiede­n, welches mit Sicherheit an gewissen

Punkten noch optimiert werden muss“, schreibt das Beschwerde­management dem Kunden.

Würsching ist der Meinung, dass es nicht sein Problem sein kann, wenn die Software die Daten nicht korrekt darstellt. „Ich gehe doch davon aus, dass die Anzeige stimmt.“Er sei laut App innerhalb der vertraglic­h vereinbart­en Zeit geblieben und sieht die Nachzahlun­g nicht ein. „Ich habe bei all meine Freunden begeistert für die Mobil-Flat Werbung gemacht – aber jetzt bin ich wirklich verärgert.“

Stadtwerke-Sprecher Jürgen

Fergg sagt, das Problem trete selten auf: „Normalerwe­ise werden die Stornierun­gskosten mit dem Zeitkonto verrechnet“, sagt er dazu. Nur wenn ein Kunde über die 30 Stunden komme, werde die Stornierun­g gesondert in Rechnung gestellt. Diese Konstellat­ion könne die App noch nicht abbilden, sie sei nur im Hintergrun­d für die Stadtwerke­mitarbeite­r sichtbar.

Die fragliche App stamme von einem Unternehme­n, das bundesweit Carsharing-Firmen betreut. Weil Augsburg mit seiner Mobil-Flat einzigarti­g sei, sei dieser Fall bei der Programmie­rung wohl nicht gesehen worden. „Die Firma ist aber dran, das Problem zu beheben“, versichert der Stadtwerke-Sprecher.

Kunde sieht geforderte Nachzahlun­g nicht ein

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Foto: Fridtjof Atterdal Mit der Carsharing‰App können Fahrzeuge gebucht werden. Doch eine Fehlfunkti­on schürt derzeit Unmut.

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