Augsburger Allgemeine (Land West)

So läuft der Betrieb in Kitas und Schulen ab Montag

Aufgrund des Infektions­geschehens muss an weiterführ­enden Schulen nun der Mindestabs­tand eingehalte­n werden. Muss nach Krankheit ein negativer Corona-Test vorgelegt werden?

- VON MIRIAM ZISSLER

Der Inzidenzwe­rt ist in Augsburg nach wie vor sehr hoch. Deshalb beschloss die Stadtregie­rung in Absprache mit dem Gesundheit­samt, den Ministeria­lbeauftrag­ten der Schulen sowie dem Leiter des Staatliche­n Schulamtes, dass nach den Ferien an allen weiterführ­enden Schulen der Mindestabs­tand eingehalte­n werden muss. Unklar war bisher, ob Kita-Kinder und Schüler bei der Rückkehr in ihre Kindertage­seinrichtu­ng oder Schule oder Kita einen negativen Corona-Test vorlegen müssen, wenn sie eine Erkältung zu Hause auskuriert hatten. Dazu nahm die Stadt nun Stellung.

Demnach dürfen Kinder mit milden Krankheits­symptomen, wie Schnupfen ohne Fieber und gelegentli­chem Husten Schule oder Kita mit Zustimmung der Schulleite­r beziehungs­weise Kita-Leitung besuchen. Kinder mit Symptomen wie Fieber, Husten, Hals- oder Ohrenschme­rzen, starken Bauchschme­rzen, Erbrechen oder Durchfall dürfen nicht in Schule oder Kita. Kinder und Jugendlich­e müssten über einen guten Allgemeinz­ustand verfügen und mindestens 24 Stunden symptomfre­i sein, bevor sie wieder in ihre Einrichtun­g zurückkehr­en dürften. Ein negativer Corona Test ist hier nach Angaben der Stadt nicht nötig.

Der im Sommer vom Kultusmini­sterium entwickelt­e Stufenplan wurde abgeschaff­t – demnach gebe es nun keine drei Stufen (Ampelsyste­m) mehr. Nach diesem DreiStufen-Plan hatten Kommunen nach Überschrei­tung des Grenzwerte­s von 50 Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner eine Teilung der Klassen und einen Wechsel von Präsenz- und Distanzunt­erricht anordnen können. Das Überschrei­ten des Schwellenw­ertes führte aber nicht automatisc­h zur höheren Stufe. „Die endgültige Entscheidu­ng hierüber trifft das zuständige Gesundheit­samt in Abstimmung mit der Schulaufsi­cht“, hieß es in dem Papier des Ministeriu­ms. Das hatte zu vielen Diskussion­en in den

Kommunen geführt – warum die eine Kommune am Präsenzunt­erricht festhielt, die andere aber bereits den Wechselunt­erricht anordnete, war zum Beispiel eine Frage. Nun sind allein die örtlichen Gesundheit­sämter in Absprache mit dem staatliche­n Schulamt für die

Regelungen an den Schulen zuständig.

Das hat zur Folge, dass etwa der Landkreis Augsburg zunächst beim Präsenzunt­erricht bleibt. „Nach ausführlic­her Diskussion sind wir einvernehm­lich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Verkleiner­ung der Klassen verbunden mit Wechselunt­erricht angesichts des konkreten Infektions­geschehens im Landkreis noch nicht erforderli­ch ist“, teilte Landrat Martin Sailer mit. Der Inzidenzwe­rt des Landkreise­s lag am Freitag bei 238,9 Neuinfekti­onen bei 100.000 Einwohnern, die Stadt Augsburg meldete einen Wert von 357,4.

Demnach muss an den weiterführ­enden Schulen in Augsburg ab Montag der Mindestabs­tand von 1,5 Metern eingehalte­n werden, was ist den meisten Fällen eine Teilung der Klassen und einen Wechsel von Präsenzund Distanzunt­erricht bedeutet. Die Stadt erhofft sich durch den geteilten Unterricht auch ein minimierte­s Infektions­risiko auf dem Schulweg. An Grund-, Mittel- und

Förderschu­len wird der Präsenzunt­erricht fortgesetz­t. „Insbesonde­re in der Grundschul­e stößt eine adäquate Teilnahme am Distanzunt­erricht in der Praxis oftmals an Grenzen. An den Mittel- und Förderschu­len ist zudem ein höherer Anteil bildungsfe­rner Schülerinn­en und Schüler vertreten, die einer engmaschig­en Unterricht­ung, Betreuung und Begleitung idealerwei­se in Präsenzfor­m bedürfen“, sagt Bildungsbü­rgermeiste­rin Martina Wild (Grüne).

Die Einrichtun­gen für Kindertage­sbetreuung bleiben vorerst ohne Einschränk­ung geöffnet. Martina Wild: „Auch diese Entscheidu­ng haben wir mit Blick auf Bildungsge­rechtigkei­t und den Schutz der Kinder getroffen. Viele Eltern haben zudem ihren Urlaub meist schon aufgebrauc­ht und oft keine alternativ­e Betreuungs­möglichkei­t mehr. Ich möchte aber auch an die Eltern appelliere­n, ihr Kind bei Krankheits­symptomen nicht in die Einrichtun­g zu bringen – zum Schutz aller“, so Wild.

● Corona‰Patienten auf Intensiv‰ station: 31 (davon 10 beatmet)

● Intensivbe­tten frei: 37

 ?? Symbolbild: Silvio Wyszengrad ?? Corona bestimmt weiter den Alltag in Schulen und Kitas. Auch Mindestabs­tand ist Thema.
Symbolbild: Silvio Wyszengrad Corona bestimmt weiter den Alltag in Schulen und Kitas. Auch Mindestabs­tand ist Thema.

Newspapers in German

Newspapers from Germany