Augsburger Allgemeine (Land West)
Sieben Gesellen sind Schwabens Beste
Die Handwerkskammer hat die 57 besten Gesellen aus Schwaben ausgezeichnet. Sieben von ihnen stammen aus dem Landkreis Augsburg. Diesen Berufen gehen sie nach
Landkreis Augsburg Eine große Feier haben Kammersieger der Handwerkskammer Schwaben in diesem Jahr nicht bekommen. Die musste wegen Corona ausfallen. Stattdessen hat der Kammerpräsident Hans-Peter Rauch die bestbenoteten Gesellen ihres jeweiligen Handwerks in ihrem Betrieb besucht. „Wir wollten damit unsere Wertschätzung für die Gewinner zeigen und nicht einfach nur ein Paket per Post schicken“, sagt Rauch. Die Ehrung gehe aber nicht nur an die Gesellen: „Auch der Ausbildungsbetrieb darf stolz sein. Zu einem erfolgreichen Gesellen gehört immer auch ein guter Ausbildungsbetrieb“, erklärt Rauch. Das sind die Ausgezeichneten:
Jonas Schmid hat den Preis als bester Maurergeselle gewonnen. Er hat sich schon immer für das Mauern interessiert. „Das war für mich einfach immer am naheliegendsten“, sagt der 19-Jährige aus dem Thierhauptener Ortsteil Neukirchen. Er ist schließlich von klein auf in den Beruf hineingewachsen. Ausgebildet wird er im Bauunternehmen Schmid, das seit Generationen von seiner Familie betrieben wird. Alle, die dort arbeiten, sind mit ihm verwandt oder verschwägert. „Dadurch war ich schon immer gut in der Materie drin und wusste Bescheid“, sagt Jonas.Er habe den Beruf allerdings nicht nur ergriffen, um die Familientradition fortzuführen: „Es macht einfach Spaß, wenn man am Ende vom Tag sieht, was man gemacht hat“, sagt er. Sein Gesellenstück war eine hüfthohe Mauer, in die er die Zahl 20 eingemauert hatte. Mit dem gleichen Stück gewann er auch den bayerischen Landeswettbewerb. „Beim Mauern kommt es vor allem auf Tempo und Genauigkeit an. Man muss millimetergenau arbeiten, aber man muss auch schnell arbeiten“, sagt Schmid.
Lara Stuhlmüller wird als beste Parkettverlegerin im Bereich der Handwerkskammer Schwaben ausgezeichnet. Ihr gefällt die Arbeit auf der Baustelle: „Man arbeitet immer woanders, und der Boden kommt als Letztes. Wenn wir da waren, ist das Haus fertig“, sagt sie. Zudem könne man, wenn es einmal ans Verlegen gehe, sehr schnell Ergebnisse sehen. Auch sie wird im elterlichen Betrieb bei Fußboden und Parketttechnik Peter Stuhlmüller in Langweid ausgebildet. Meist ist sie die einzige Frau auf der Baustelle. Das stört sie aber keineswegs: „Das hat eigentlich nur Vorteile. Man hilft sich gegenseitig, und es gibt eigentlich nie Streit“, sagt sie.
Laut Stuhlmüller braucht ein guter Parkettleger Liebe zum Detail und Flexibilität: „Zeitlich und körperlich“, sagt sie. Zum Glück gehe der Beruf nicht mehr so auf die Knie wie früher, weil mittlerweile mit Schonern gearbeitet werde. Ihr Vater ist stolz auf sie. „Ich freue mich, einen Betriebsnachfolger gefunden zu haben. Das ist heutzutage nicht selbstverständlich“, sagt Peter
Stuhlmüller. Außerdem wurden im Landkreis Augsburg ausgezeichnet:
● Luca del Papa, Systemelektroniker bei der Erhard+Leimer GmbH in Stadtbergen
● Tim Wieland, Behälter- und Apparatebauer bei der Feichtenschlager GmbH
● Elija Neumann, Orthopädietechnik-Mechaniker bei der Lindauer Medicare GmbH
● Tatjana Hagn, Malerin und Lackiererin bei Lackierermeister Rudolf Hagn
● Christian Völk, Land- und Baumaschinenmechaniker bei der Reith Landtechnik GmbH.