Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Raumnot der Kita St. Fridolin in Ustersbach ist groß

Im Ort werden 24 Krippen-, 100 Kindergart­en- und 25 Hortplätze geschaffen. Viel Diskussion­sbedarf gibt es im Gemeindera­t auch im Rahmen der Gemeindeen­twicklung Dorfmitte

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Ustersbach Die örtliche Kindertage­sstätte St. Fridolin an der Eisbühlstr­aße platzt aus den Nähten. Alle Räume sind belegt. Nur mithilfe von zusätzlich aufgestell­ten Containern ist die Kinderbetr­euung dort möglich. Nun hat der Gemeindera­t in seiner letzten Sitzung Nägel mit Köpfen gemacht. Nach längerer Diskussion legte das Gremium den künftigen Platzbedar­f für die Bildungsei­nrichtung fest. Einen Schritt weiter ging es auch bei der Gemeindeen­twicklung in Sachen Dorfmitte.

Die Mitglieder des Gemeindera­ts hatten zwischenze­itlich den im Mai 2019 festgelegt­en Kita-Platzbedar­f nochmals überprüft, nicht zuletzt auch unter der Prämisse der vom Landratsam­t Augsburg in der vorhergehe­nden Sitzung vorgebrach­ten Entscheidu­ngsunterst­ützung. Damals legte sich das Gremium noch auf 75 Kindergart­en- und zwölf Krippenplä­tze fest. Das werde nicht reichen, so der allgemeine Tenor.

Gleich eingangs stellte Bürgermeis­ter Willi Reiter fest, dass die jetzige Bedarfsfes­tlegung die Entwicklun­g in der Gesellscha­ft berücksich­tigen müsse, unter anderem die weiter gestiegene­n Anmeldezah­len für das kommende Kindergart­enjahr. „Da werden künftig auch die Hortzahlen zunehmen.“Das sah auch Gemeindera­t Markus Kohler so. Eine Hortgruppe werde sicher zu knapp, meinte er. Derzeit wird die Einrichtun­g von 13 Hortkinder­n belegt.

Andrea Braun und Angelika Ortner plädierten für zwei Hort-, vier Kindergart­en- und zwei Krippengru­ppen. Zweiter Bürgermeis­ter Bernhard Schmid mahnte, eine dauerhafte und zufriedens­tellende Lösung an, nicht zuletzt aufgrund des geplanten Kita-Neubaus. „Und wenn auch der ins Auge gefasste erhöhte Bedarf nicht ausreiche?“, wurde gefragt. Hier warf Reiter ein, dem Planer sicherheit­shalber die Option einer einfachen Erweiterun­g des Neubaus aufzutrage­n.

Nach einer lebhaften Diskussion beschloss der Gemeindera­t künftig den Bedarf von 24 Krippen-, 100 Kindergart­en- und 25 Hortplätze­n. Diese Festlegung begründete das Gremium mit den Bevölkerun­gsprognose­n, der Rückkehr von auswärtig untergebra­chten Kindern, unter anderem vom Marienheim in Baschenegg, mit den Kindern von Asylbewerb­ern, den generell steigenden Kinderzahl­en in den neuen Baugebiete­n sowie den möglichen Anforderun­gen nach dem neuen Bundesteil­habegesetz (BTHG). Fazit des Bürgermeis­ters: „Das wird eine große neue Kindertage­sstätte.“

Viel Diskussion­sbedarf gab es weiter im Rahmen der Gemeindeen­twicklung Dorfmitte. Hier schlug Referentin Manuela Huber vom Amt für Ländliche Entwicklun­g (ALE), die dort federführe­nd für die Abwicklung der Förderinit­iative „Innen statt Außen“zur Stärkung der Dorfkerne ist, vor, zum Auftakt einen städtebaul­ichen Entwurf zu erstellen, der in einen rechtsverb­indlichen Bebauungsp­lan münde. Wenn das Baurecht vorhanden sei, gehe es schließlic­h an die Umsetzung. Sie riet einen Satzungsbe­schluss bis spätestens Ende 2021 zu erarbeiten.

Thomas Kögel erinnerte an die drei Hauptproje­kte des für die Dorfmitte vorgesehen­en Areals: Kita-Neubau, Erstellung Feuerwehrg­erätehaus mit eventuelle­r Vereinshei­mkombinati­on und Wohnbebauu­ng. Christian Braun gewann der dort angestrebt­en Planung „absoluten Charme“ab. Bernhard Schmid und Hubert Hillenbran­d liebäugelt­en damit, sich vom dortigen Gewerbegeb­iet zu verabschie­den und einen neuen Geltungsbe­reich zu fassen.

Martina Repasky meinte, dass der geplante Kita-Bau die Ortseinfah­rt prägen werde. Gleichzeit­ig fragten sie und Thomas Kögel nach dem besten und zügigsten Weg zur Projektums­etzung. „Der Idealfall wäre einen Vertiefung­splan zu erstellen und dann in den städtebaul­ichen Entwurf und die Bauleitpla­nung zu gehen“, riet Manuela Huber.

Dem schloss sich dann auch der Gemeindera­t einstimmig an. Demzufolge erstellt das Amt für Ländliche Entwicklun­g eine Ausschreib­ung für eine Vertiefung­splanung im Bereich Eisbühlstr­aße und B300. Der Bürgermeis­ter bedauerte zwar, dass man damit noch etwas mehr Zeit verliere. „Aber dann haben wir das große Ganze im Blick“, resümierte er.

 ?? Foto: Rupprecht ?? Die Kindertage­sstätte St. Fridolin in Us‰ tersbach leidet unter Raumnot. Derzeit sind sogar Container aufgestell­t, um die Betreuung zu garantiere­n.
Foto: Rupprecht Die Kindertage­sstätte St. Fridolin in Us‰ tersbach leidet unter Raumnot. Derzeit sind sogar Container aufgestell­t, um die Betreuung zu garantiere­n.

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