Augsburger Allgemeine (Land West)
Neubau für eine Million Euro kann kaum genutzt werden
Kirche Der neue Pfarrsaal dient aktuell nur für die interne Arbeit in der Pfarrei St. Martin in Oberhausen und ihren Partnergemeinden. Warum das so ist und für was er eigentlich gedacht war
Lange hat die katholische Gemeinde St. Martin in Oberhausen auf ihren neuen Pfarrsaal gewartet. Als der Neubau fertig war und im Frühjahr eingeweiht werden sollte, vereitelte der (erste) Lockdown das Fest. Doch auch ohne offizielle Eröffnung ist der mehr als eine Million teure Neubau in Betrieb gegangen. Auch wenn dort wegen Corona keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, ist Pfarrer Bernd Weidner sehr froh über den räumlichen Zuwachs. „Hier können wir unsere Arbeit in den Gremien fortsetzen und gleichzeitig die Abstandsregeln einhalten. Normalerweise haben im Saal 60 Personen Platz, jetzt nutzen ihn nur um die 20 gleichzeitig“, sagt er kurz vor dem zweiten Lockdown Ende Oktober.
Nicht nur die Aktiven von St. Martin nehmen hier Platz, sondern auch die Vertreter der drei weiteren Gemeinden, die zur Pfarreiengemeinschaft Oberhausen-Bärenkeller gehören. Denn dort fehle es teilweise an ausreichend großen Räumlichkeiten. Das liegt auch daran, dass sich der Verbund in einem starken Wandel befindet. St. Joseph hat bereits vor Jahren sein Pfarrzentrum verkauft und in der ehemaligen Sakristei neue Begegnungsräume geschaffen. Auch St. Martin hatte noch vor einigen Jahren einen Pfarrsaal, der für die immer kleiner werdende Zahl der Katholiken überdimensioniert war. Das Gebäude wurde abgerissen, an seiner Stelle entstand das neue St.Vinzenz-Hospiz und die Martinsgemeinde
bekam ihren Neubau, der mit dem Erdgeschoss des Pfarrhauses eine Einheit bildet.
In der Pfarrei St. Peter und Paul im Herzen des alten Oberhausens gibt es laut Weidner nach wie vor Pläne, neue Versammlungsräume zu schaffen. Auch diese Gemeinde hat ihr altes Pfarrzentrum vor einigen Jahren verloren – an seiner Stelle sind geförderte Wohnungen entstanden.
Bleibt St. Konrad im Bärenkeller, das als einzige Pfarrei noch über den ursprünglichen Saal verfügt. Doch auch hier liefen zuletzt Bauarbeiten. Das Pfarrhaus, in dem Karl Mair viele Jahre lang bis zu seinem Ruhestand lebte und arbeitete, ist nahezu fertig renoviert. Wegen „baulicher Überraschungen“und Corona hätten die Arbeiten viel länger gedauert als geplant, sagt Weidner. Noch vor Weihnachten werde er dort einziehen, sein Hauptarbeitsplatz bleibe jedoch das zentrale Pfarrbüro in Oberhausen bei St. Peter und Paul.