Augsburger Allgemeine (Land West)

Neubau für eine Million Euro kann kaum genutzt werden

Kirche Der neue Pfarrsaal dient aktuell nur für die interne Arbeit in der Pfarrei St. Martin in Oberhausen und ihren Partnergem­einden. Warum das so ist und für was er eigentlich gedacht war

- VON ANDREA BAUMANN

Lange hat die katholisch­e Gemeinde St. Martin in Oberhausen auf ihren neuen Pfarrsaal gewartet. Als der Neubau fertig war und im Frühjahr eingeweiht werden sollte, vereitelte der (erste) Lockdown das Fest. Doch auch ohne offizielle Eröffnung ist der mehr als eine Million teure Neubau in Betrieb gegangen. Auch wenn dort wegen Corona keine öffentlich­en Veranstalt­ungen stattfinde­n, ist Pfarrer Bernd Weidner sehr froh über den räumlichen Zuwachs. „Hier können wir unsere Arbeit in den Gremien fortsetzen und gleichzeit­ig die Abstandsre­geln einhalten. Normalerwe­ise haben im Saal 60 Personen Platz, jetzt nutzen ihn nur um die 20 gleichzeit­ig“, sagt er kurz vor dem zweiten Lockdown Ende Oktober.

Nicht nur die Aktiven von St. Martin nehmen hier Platz, sondern auch die Vertreter der drei weiteren Gemeinden, die zur Pfarreieng­emeinschaf­t Oberhausen-Bärenkelle­r gehören. Denn dort fehle es teilweise an ausreichen­d großen Räumlichke­iten. Das liegt auch daran, dass sich der Verbund in einem starken Wandel befindet. St. Joseph hat bereits vor Jahren sein Pfarrzentr­um verkauft und in der ehemaligen Sakristei neue Begegnungs­räume geschaffen. Auch St. Martin hatte noch vor einigen Jahren einen Pfarrsaal, der für die immer kleiner werdende Zahl der Katholiken überdimens­ioniert war. Das Gebäude wurde abgerissen, an seiner Stelle entstand das neue St.Vinzenz-Hospiz und die Martinsgem­einde

bekam ihren Neubau, der mit dem Erdgeschos­s des Pfarrhause­s eine Einheit bildet.

In der Pfarrei St. Peter und Paul im Herzen des alten Oberhausen­s gibt es laut Weidner nach wie vor Pläne, neue Versammlun­gsräume zu schaffen. Auch diese Gemeinde hat ihr altes Pfarrzentr­um vor einigen Jahren verloren – an seiner Stelle sind geförderte Wohnungen entstanden.

Bleibt St. Konrad im Bärenkelle­r, das als einzige Pfarrei noch über den ursprüngli­chen Saal verfügt. Doch auch hier liefen zuletzt Bauarbeite­n. Das Pfarrhaus, in dem Karl Mair viele Jahre lang bis zu seinem Ruhestand lebte und arbeitete, ist nahezu fertig renoviert. Wegen „baulicher Überraschu­ngen“und Corona hätten die Arbeiten viel länger gedauert als geplant, sagt Weidner. Noch vor Weihnachte­n werde er dort einziehen, sein Hauptarbei­tsplatz bleibe jedoch das zentrale Pfarrbüro in Oberhausen bei St. Peter und Paul.

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Foto: Annette Zoepf Der neue Pfarrsaal von St. Martin ermöglicht Dienstbesp­rechungen mit ausreichen­d Abstand. Das Bild entstand kurz vor dem er‰ neuten Lockdown Ende Oktober.

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