Augsburger Allgemeine (Land West)
Feuerwehr kann Christbaum in Pfersee nicht aufstellen
Vorweihnachtszeit Die Kameraden rücken nur bei nötigen Einsätzen aus. Wie die Bürger dennoch einen Baum bekommen
Grün, etwa acht Meter hoch und festlich geschmückt. Der Christbaum vor der Herz-Jesu-Kirche gehört einfach zur Adventszeit im Augsburger Stadtteil Pfersee. Normalerweise stellt die Freiwillige Feuerwehr ihn Ende November in einer großen Aktion auf, bei der gerne auch Bürger zuschauen. Doch wegen Corona ist das ist dieses Jahr nicht möglich. Einen Baum soll es aber trotzdem geben.
Michael Böving, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pfersee, möchte das Thema nicht zu hoch hängen. Man sei selbst auf die
Beteiligten zugekommen, um zu signalisieren, dass es dieses Jahr ein Problem mit dem Christbaum geben könnte.
Der Grund ist die Corona-Lage: „Momentan finden alle unsere Übungen virtuell statt“, erklärt Böving. Auf diese Weise, so der Kommandant, soll sichergestellt werden, dass im Notfall alle Feuerwehrler einsatzbereit wären und nicht durch Krankheit ausfallen. Bereits vor dem Anstieg der Corona-Zahlen seien nach Empfehlungen des Landesfeuerwehrverbands Übungen und nicht-notwendige Einsätze auf acht Personen beschränkt gewesen.
Doch auch diese reduzierte Mannstärke hätte laut Böving nicht ausgereicht, um den Baum vor der Kirche aufzustellen. „Normalerweise sind daran locker zwanzig Personen beteiligt, die sechs bis acht Stunden beschäftigt sind“, gibt der Feuerwehrmann zu bedenken.
Auch für Peter Monz von der Arbeitsgemeinschaft Pferseer Vereine (AGP) hat die Dienstfähigkeit der Feuerwehr Priorität. „Um die Infektionsgefahr für die Feuerwehr zu reduzieren, haben wir haben dieses Jahr auf das Aufstellen durch die Feuerwehr verzichtet“, erklärt Monz.
Den Job übernimmt in diesem Jahr nun eine Firma, die Feuerwehr bleibe aber nicht untätig. „Wir übernehmen den Abbau und helfen im Hintergrund“, kündigt Böving an. Wer den Christbaum aufstellt, ist aus Sicht von Feuerwehrmann Böving „erst mal egal“. „Hauptsache, Pfersee hat einen schönen Baum.“
Peter Monz möchte auf die freiwillige Feuerwehr nichts kommen lassen. „Die Feuerwehr ist unser Rückgrat, die unterstützen uns, wenn es notwendig ist“, sagt Monz. Nach seinen Angaben soll der Baum am 21. November aufgestellt werden.