Augsburger Allgemeine (Land West)
Der Stammtisch fehlt
Rudi Zimmerly wird 85
Ältere Augsburger Fußballanhänger geraten fast ins Schwärmen, wenn sie beim Fachsimpeln auf Rudi Zimmerly zu sprechen kommen. „Ein Torhüter der Extraklasse“, lautet meistens im Rückblick das Urteil über den Ballfänger, der am Sonntag seinen 85. Geburtstag feiert.
Das Lob stimmt, denn in den 1960er Jahren konnte Rudi Zimmerly, sieht man von Georg
Mögele ab, in Augsburg kein Tormann das Wasser reichen. Er stand beim BCA und dem TSV Schwaben zwischen den Pfosten, verhinderte vor der Gründung der Bundesliga in der Oberliga und in der Regionalliga (die zweithöchste Spielklasse) Gegentore.
Das Fußball-Abc lernte Zimmerly, der beruflich bei Osram beschäftigt war, beim TSV Göggingen. Jenem Klub, für den er später noch im hohen Fußballalter von 40 Jahren in der Landesliga zwischen den Pfosten stand. An der Wertach lenkte er auch die Geschicke als Fußball-Abteilungsleiter und wurde für seine Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.
Gesundheitlich fühle er sich fit, erzählt er am Telefon, lediglich die Corona-Einschränkungen machen ihm etwas zu schaffen. So fällt der tägliche Stammtisch in einem Gögginger Eiscafé mit seinen Kumpels derzeit aus. „Doch das wird sich wieder ändern“, zeigt er sich optimistisch. Das Sportgeschehen verfolgt er intensiv am Bildschirm und ist überzeugt, dass der FCA auch in diesem Jahr wieder den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffen wird.
Privat musste Rudi Zimmerly, dessen Sohn Thomas in den 1980er Jahren auch beim FCA spielte, vor fünf Jahren einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Drei Tage nach seinem 80. Geburtstag verstarb seine Frau, mit der er 54 Jahre verheiratet war.