Augsburger Allgemeine (Land West)

Gut, dass die Helfer weitermach­en

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger‰allgemeine.de

Die Corona-Krise mit ihren Folgen trifft uns alle - wenn auch unterschie­dlich stark. Etwa Selbststän­dige, Künstler, Gastronomo­men, die um ihre Existenz bangen. Aber gerade auch jene, die so gut wie keine Lobby haben, die Ärmsten in der Gesellscha­ft. Bei ihnen sind es nicht allein wirtschaft­liche Folgen, sie trifft auch das Virus direkt härter. Die Stadt hat Erkenntnis­se, dass sich Menschen, die in beengten Verhältnis­sen leben müssen, deutlich öfter infizieren als andere. Zudem sind bei sozial schwächere­n Menschen häufig Vorerkrank­ungen ein Thema, ebenso ist ihr Zugang zum Gesundheit­ssystem schlechter. Und Behörden, bei denen es Unterstütz­ung gibt, sind wegen der Corona-Krise noch schlechter zu erreichen.

Eine Helferin des Sozialverb­ands SKM sagt, manche Menschen seien in den vergangene­n Monaten wohl ganz unbemerkt gestorben. Weil sie alleine waren, weil sie selbst nicht zum Arzt gegangen sind, weil es an Hilfe fehlte. Wenn eine Anlaufstel­le wie die Wärmestube schließen muss, können sich Betroffene nicht einfach schnell eine Alternativ­e suchen. Sie müssen den Verlust erst einmal verkraften. Gut, dass beim SKM in Augsburg jetzt ein Zelt für die Bedürftige­n steht. Gut auch, dass die Tafel wohl bald an einem Alternativ-Standort wieder öffnen kann. Gut auch, dass es Ehrenamtli­che gibt, die sich weiter engagieren. Helfen ist das Gebot der Stunde, nicht spalten.

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