Augsburger Allgemeine (Land West)

Schwarz‰Grün fordert Kontrollen in Pferseer Unterführu­ng

Verkehr Die Regierungs­koalition will für Radfahrer mehr Sicherheit erreichen. Das Tempolimit werde zu oft ignoriert

- VON STEFAN KROG

CSU und Grüne im Augsburger Rathaus möchten, dass in der Pferseer Unterführu­ng, wo seit dem Sommer Tempo 30 gilt, Geschwindi­gkeitskont­rollen stattfinde­n. Die Stadt solle prüfen, ob dies möglich ist, ebenso wie das Anbringen von Geschwindi­gkeitsanze­igen und von Tempo-30-Markierung­en auf der Fahrbahn.

In dem Antrag schreiben die Fraktionss­pitzen der Koalitions­partner CSU und Grünen, dass die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung, die auf Betreiben von Fahrradakt­ivisten eingeführt wurde, zu wenig beachtet werde – vermutlich weil die Fahrbahnbr­eite weiterhin die Zulässigke­it von Tempo 50 suggeriere. Bei dem Tempolimit handle es sich um einen „lang gehegten Wunsch aus Bürgerscha­ft und Zivilgesel­lschaft“. Zwischen Radlerlobb­y und Stadt hatte es zuletzt mehrere Misstöne gegeben. Die Bürgerakti­on Pfersee hatte gemeinsam mit der Fridays-for-Future-Bewegung, dem Allgemeine­n Deutschen Fahrradclu­b und dem Forum Augsburg Lebenswert entspreche­nde Verbesseru­ngen gefordert, verbunden mit deutlicher Kritik an der Stadt, weil diese bei der Förderung des Radverkehr­s nicht vorankomme. Selbst bei den wenigen Maßnahmen, die in diesem Jahr umgesetzt wurden, sei die Halbherzig­keit erkennbar, lautete der Vorwurf. Die Stadionstr­aße am Rosenausta­dion etwa bekam im Sommer einen neuen Fahrbahnbe­lag. Für Radler wurde ein Schutzstre­ifen markiert. Baureferen­t Gerd Merkle (CSU), der in einigen weitergehe­nden Forderunge­n die Bauverwalt­ung angegriffe­n sah, konterte scharf.

In der Pferseer Unterführu­ng dürfen Radler zwar auf dem Fußweg fahren, müssen dabei aber Schrittges­chwindigke­it einhalten. Befolgt wird das nicht immer. Um Radlern den Weg auf die Straße, wo sie eigentlich hingehören, zu erleichter­n, soll die Tempo-30-Regelung künftig stärker durchgeset­zt werden. Der Vorstoß von Schwarz

Grün scheint der Versuch zu sein, die Wogen zwischen Radlern und Stadt wieder etwas zu glätten. Hinter den Kulissen laufen Gespräche über eine einvernehm­liche Lösung beim Thema Fahrradent­scheid.

Wie berichtet hat das Bürgerbege­hren zur Förderung des Radverkehr­s in Augsburg genug Unterschri­ften für einen Bürgerents­cheid gesammelt. Seit dem Sommer wird zwischen Stadt und Radaktivis­ten verhandelt, wie Verbesseru­ngen auch angesichts der coronabedi­ngten Finanzknap­pheit zu bewerkstel­ligen sind, ohne dass es zu einer Bürgerabst­immung kommt. Das Bürgerbege­hren fordert vor allem mehr Sicherheit für Radler im Stadtgebie­t, etwa durch mehr Radwege. Auch weitere Abstellmög­lichkeiten werden gewünscht.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad In der Pferseer Unterführu­ng dürfen Radler zwar auf dem Fußweg fahren, müssen da‰ bei aber Schrittges­chwindigke­it einhalten.

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