Augsburger Allgemeine (Land West)

Wie geht’s dem Strasser‰Wirt jetzt?

Interview Weil Sebastian Kahl positiv auf Corona getestet wurde, ist der Strasser in Gersthofen bis 5. Dezember geschlosse­n. Wir haben mit ihm über seine Sorgen und Ängste gesprochen

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Herr Kahl, haben Sie Symptome? Sebastian Kahl: Ich habe am Sonntagabe­nd gemerkt, dass es mir nicht so gut geht. Dann habe ich am Montag gleich einen Test machen lassen. Am Dienstag war das Ergebnis da: positiv. Es geht mir relativ gut. Ich hab nur ein bisschen Fieber gehabt.

Und jetzt sind Sie in Quarantäne? Kahl: Ja. Ich bin jetzt auf jeden Fall zwei Wochen in Quarantäne allein zu Hause. Meine drei Kollegen, die am Sonntag mit mir im Gasthof gearbeitet haben, sind auch in Quarantäne. Diese habe ich sofort informiert, als das Ergebnis vorlag. Bei den Kollegen gibt es bereits ein negatives Corona-Testergebn­is.

Wie lief das ab?

Kahl: Ich musste das Ergebnis selbst beim Gesundheit­samt melden, ebenso meine Kontaktper­sonen. Nun warte ich auf den Rückruf vom Gesundheit­samt und Anweisunge­n, wie ich weiter vorgehen soll.

Wissen Sie, wo Sie sich angesteckt haben?

Kahl: Offen gesagt nein. Zum Beispiel muss man ja einkaufen. Ich war am vergangene­n Freitag zum Wareneinka­uf bei Metro, dort bin ich vielen Menschen begegnet. Aber man trifft im Laufe des Tages ja viele Menschen.

Sie gehen offensiv damit um, haben die

Ursache der Schließung auf der Website und der Facebookse­ite des Gasthofs Strasser genannt.

Kahl: Das war mir wichtig: Zum einen geht die Gesundheit meiner Mitarbeite­r und der Gäste über alles. Zum anderen wollte ich sicherstel­len, dass aufgrund der Schließung in Gersthofen keine Gerüchte aufkommen, beispielsw­eise dass wir insolvent seien.

Das verhagelt Ihnen nun auch das letzte im Lockdown mögliche Geschäft?

Kahl: Es geht jetzt in erster Linie darum, die Pandemie einzudämme­n und das Virus nicht weiterzuve­rbreiten.

Wie sieht es mit den Gästen aus, die in den letzten Tagen bei Ihnen Essen to go abgeholt haben?

Kahl: Die Telefonnum­mern der Gäste haben wir ja aufgrund der Bestellung­en.

Wann gibt’s wieder Essen im Strasser? Kahl: Je nach Anweisunge­n des Gesundheit­samts beziehungs­weise den dann geltenden Corona-Schutzrege­ln wollen wir am 5. Dezember mit dem To-go-Geschäft wieder weitermach­en.

Haben Sie Angst wegen der Krankheit?

Kahl: Es ist ein komisches Gefühl. Ja, ich habe schon Angst und hoffe, dass es mir weiter gut geht und Spätfolgen ausbleiben.

Interview: Gerald Lindner

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Sebastian Kahl ist Pächter des Strasser in Gersthofen.

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