Augsburger Allgemeine (Land West)

Gersthofen­s Rücklagen schrumpfen

Steuereinb­rüche in diesem Jahr, denen in 2021 weitere folgen

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen „Nach heutigem Stand werden wir wohl keine Darlehen aufnehmen müssen“, erklärte Gersthofen­s Kämmerer Manfred Eding bei der Vorstellun­g des Etats im Finanzauss­chuss. Die Gesamtausg­aben von Verwaltung­s- und Vermögensh­aushalt liegen bei 90,5 Millionen Euro. 2020 summierten sie sich noch auf 118 Millionen. Dem stehen Gesamteinn­ahmen von 82 Millionen gegenüber (2020: 118 Millionen.)

Derzeit liege der Kassenstan­d bei 14,5 Millionen Euro, zum Jahresende 2020 rechnet Eding mit Rücklagen in Höhe von zehn Millionen Euro. Dass dem so ist, sei nur möglich durch eine Ausgleichs­zahlung vom Freistaat Bayern und dem Bund, der für Gersthofen voraussich­tlich vier Millionen Euro umfasst. Denn heuer sind dieEinnahm­en aus der Gewerbeste­uer auf 28 Millionen Euro gesunken. 32 Millionen waren ursprüngli­ch im Etat veranschla­gt. „Der Ausgleich durch den Staat ist aber sicher eine einmalige Angelegenh­eit“, betonte Eding.

Die Zuführung zum Vermögensh­aushalt wird bei 700.000 Euro liegen. Im Juli verabschie­deten Nachtragsh­aushalt 2020 wird sie auf 540.000 Euro beziffert. Im Vermögensh­aushalt, mit welchem sich der Finanzauss­chuss in der Sitzung am Montag befasste, liegt der Fehlbetrag 2021 bei 8,2 Millionen Euro. Dieser kann Eding zufolge noch ausgeglich­en werden. Allerdings sinkt die Rücklage bis zum Jahresende von zehn auf 1,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 hatten die Rücklagen noch bei 75 Millionen gelegen. Trotz großer Gewerbeste­uereinnahm­en wirkten sich der Bau der Mittelschu­le (gut 34 Millionen), mehrerer neuer Kindergärt­en und des Bahnhofs (15 Millionen) aus. Hinzu kam Anfang dieses Jahres noch der Kauf des „Gersthofer Lochs“durch die Stadt für rund 20 Millionen Euro.

Der Kämmerer rechnet im Kommenden Jahr mit Steuereinn­ahmen in Höhe von 49,6 Millionen Euro, das entspricht in etwa dem Betrag des Nachtragsh­aushalts. Derzeit haben sich die nicht zuletzt wegen Einbrüchen im Zuge der Corona-Pandemie gestundete­n Steuern auf 1,5 Millionen Euro aufsummier­t. Die Personalau­sgaben steigen im Vergleich zu 2020 um 1,5 auf 20 Millionen Euro. Zuweisunge­n von 63 Millionen Euro werden erwartet, das sind 1,4 Millionen weniger als in diesem Jahr Die größten Einnahmepo­sten im Vermögensh­aushalt sind Grundstück­sverkäufe im Baugebiet Mühlängerl­e (5,5 Millionen) sowie Darlehensr­ückflüsse nach Grundstück­sverkäufen vor allem an der Henleinstr­aße im B2-Gewerbepar­k.

Im Baubereich wird der Fokus auf den Abschluss der begonnenen Projekte gelegt. Eding nannte hier die Mittelschu­le, das Rathaus und die Kindertage­sstätte Ostendstra­ße. In die Mittelschu­le werden für die Erweiterun­g und die Zimmerauss­tattungen gut 400.000 Euro im Vermögensh­aushalt vorgesehen. „Beim Bahnhof schlägt der krönende Abschluss mit 4,5 Millionen Euro inklusive Nebenkoste­n zu Buche.“

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Foto: Marcus Merk Mit den Arbeiten an den Außenanlag­en soll der Neubau der Mittelschu­le 2021 abgeschlos­sen werden.

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