Augsburger Allgemeine (Land West)
Lot flieht aus Sodom
Ein neues Bild für die Barockgalerie
Die Deutsche Barockgalerie im Schaezlerpalais bekommt Zuwachs dank des Freundeskreises der Augsburger Kunstsammlungen. Deren Vorsitzender Herbert Scheel überreichte das Bild „Lot flieht aus Sodom“, ein um 1761/62 entstandenes Gemälde des Künstlers Johann Konrad Seekatz (1719–1768), an Christof Trepesch, den Leiter der Kunstsammlungen. Das Bild ist eine Erwerbung aus dem Kunsthandel.
Es ist bereits das vierte Werk von Seekatz im Bestand der Kunstsammlungen und Museen in Augsburg. Das neu hinzugekommene Gemälde ergänzt den vorhandenen Bestand um ein wichtiges Belegstück für die Forschung: Im Werk von Seekatz sind – außer „Lot flieht aus Sodom“– so gut wie keine Nachtstücke bekannt.
Dargestellt ist die alttestamentarische Szene, in der Lot von Gott gewarnt wird, die Stadt Sodom zu verlassen, da diese durch Feuer vernichtet werde. Das alttestamentarische Thema war im 18. Jahrhundert besonders wegen seines moralisierenden Inhalts, aber auch wegen des dramatischen Potenzials überaus beliebt. Die Figur des Lot, in einem leuchtend blauen Kleid gewandet, bildet das lokalkoloristische Zentrum der Komposition. Begleitet wird er von seinen beiden Töchtern, die eine im Mittelgrund, die andere unmittelbar neben ihm mit einem Korb auf dem Kopf. Im Hintergrund sieht man die im Dunkel brennende Stadt Sodom, die wie bei einem Vulkanausbruch glühenden Funken und Feuerbällen ausgesetzt ist, die aus glutroten Wolken herausbrechen.
„Die äußerst delikate Feinmalerei der Figuren sowie das intensive Helldunkel, das ein dramatisches innerbildliches Leuchten erzeugt, machen das Werk so besonders“, erläutert Christof Trepesch die Bedeutung der Dauerleihgabe.