Augsburger Allgemeine (Land West)
Stadt bereitet sich auf Impfungen vor
Pandemie Bis zu 250 Augsburger sollen ab Mitte Dezember jeden Tag gegen das Coronavirus geimpft werden können, wenn der Impfstoff bis dann schon da ist. Auch einen möglichen Standort für das Zentrum gibt es bereits
Auf der Corona-Impfung ruhen große Hoffnungen – mit den neu entwickelten Impfstoffen soll schrittweise der Weg zurück in die Normalität möglich sein. Die Stadt Augsburg bereitet sich darauf vor, dass ab Mitte Dezember die Impfungen beginnen können. Vorausgesetzt, dass zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Impfdosen da sind. Derzeit läuft die Suche nach einem Betreiber des geplanten Impfzentrums. Ein möglicher Standort dafür ist das ehemalige Areal des Computerherstellers Fujitsu. Auch weitere Details, wie der Betrieb ablaufen soll, sind inzwischen bekannt.
An diesem Mittwoch hat die Stadt mehrere mögliche Betreiber für ein Impfzentrum angeschrieben – darunter öffentliche und private Rettungsdienste sowie andere medizinische Dienstleister. Sie haben nun die Möglichkeit, ein Angebot abzugeben. Es muss schnell gehen, schon Anfang nächster Woche soll feststehen, wer den Betrieb übernehmen wird. Eine vergleichbare Konstellation gibt es bereits im Corona-Testzentrum an der Messe Augsburg. Hier betreibt der private Augsburger Rettungsdienst Bäuerle Ambulanz die Teststation. In der Messehalle 3a sind bis zu 1200 Tests täglich möglich.
Untergebracht werden könnte das Zentrum in eine leer stehende Halle auf dem bisherigen FujitsuAreal, das von der Augsburger Firma Walter AG erworben wurde. Vorstand Ralf Walter bestätigt, dass man mit der Stadt Augsburg bereits im Gespräch sei, um ein Gebäude vorübergehend als Impfzentrum zu nutzen. Bei der Stadt hält man sich zum Verhandlungsstand bedeckt. „Es gibt Gespräche“, sagt Sprecherin Elisabeth Rosenkranz. Das Impfzentrum habe eine „sehr hohe Priorität“.
Dass bis Mitte Dezember in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt mindestens ein solches Zentrum eingerichtet werden muss, ist eine Vorgabe der Bayerischen Staatsregierung. Zudem sollen überall mobile Teams eingesetzt werden, beispielsweise für Impfungen in Einrichtungen wie Pflege- oder Altenheimen. Die Kommunen und Kreise müssen sich um die Organisation kümmern, die Kosten übernimmt der Freistaat. Der Freistaat wird auch vorgeben, welche Kommune wie viele Impfdosen bekommt – und wer zuerst geimpft werden soll, etwa Risikogruppen, Altenpfleger oder medizinisches Personal. Darauf habe man bei der Stadt keinen Einfluss, heißt es auf Anfrage aus dem Umweltreferat. Eine offene Frage ist auch noch, welche Voraussetzungen nötig sind, um den Impfstoff richtig und sicher zu lagern. Der vom deutschen Pharmaunternehmen Biontech entwickelte Covid-19-Impfstoff etwa muss wohl bei Minus 70 Grad transportiert und gelagert werden, damit seine Wirksamkeit erhalten bleibt. Das wäre eine größere Herausforderung. Allerdings könnte sich das durch Weiterentwicklungen auch noch ändern. Und es gibt auch Impfstoffe, die im Kühlschrank gelagert werden können.
Die Stadt verlangt vom künftigen Betreiber, dass er bis zu 250 Impfungen pro Tag verabreichen kann. Der Betreiber muss dafür Fachpersonal, also medizinische Kräfte und Ärzte, einsetzen. Sollte der Freistaat Mitte Dezember schon über Impfstoff verfügen und diesen nach Augsburg weiterreichen, soll es zuerst mit mobilen Impfteams losgehen. Etwas später dann soll auch das Impfzentrum an einem festen Standort, womöglich also in der ehemaligen Fujitsu-Halle in Haunstetten, an den Start gehen.