Augsburger Allgemeine (Land West)

Stadt bereitet sich auf Impfungen vor

Pandemie Bis zu 250 Augsburger sollen ab Mitte Dezember jeden Tag gegen das Coronaviru­s geimpft werden können, wenn der Impfstoff bis dann schon da ist. Auch einen möglichen Standort für das Zentrum gibt es bereits

- VON JÖRG HEINZLE UND MICHAEL HÖRMANN

Auf der Corona-Impfung ruhen große Hoffnungen – mit den neu entwickelt­en Impfstoffe­n soll schrittwei­se der Weg zurück in die Normalität möglich sein. Die Stadt Augsburg bereitet sich darauf vor, dass ab Mitte Dezember die Impfungen beginnen können. Vorausgese­tzt, dass zu diesem Zeitpunkt bereits die ersten Impfdosen da sind. Derzeit läuft die Suche nach einem Betreiber des geplanten Impfzentru­ms. Ein möglicher Standort dafür ist das ehemalige Areal des Computerhe­rstellers Fujitsu. Auch weitere Details, wie der Betrieb ablaufen soll, sind inzwischen bekannt.

An diesem Mittwoch hat die Stadt mehrere mögliche Betreiber für ein Impfzentru­m angeschrie­ben – darunter öffentlich­e und private Rettungsdi­enste sowie andere medizinisc­he Dienstleis­ter. Sie haben nun die Möglichkei­t, ein Angebot abzugeben. Es muss schnell gehen, schon Anfang nächster Woche soll feststehen, wer den Betrieb übernehmen wird. Eine vergleichb­are Konstellat­ion gibt es bereits im Corona-Testzentru­m an der Messe Augsburg. Hier betreibt der private Augsburger Rettungsdi­enst Bäuerle Ambulanz die Teststatio­n. In der Messehalle 3a sind bis zu 1200 Tests täglich möglich.

Untergebra­cht werden könnte das Zentrum in eine leer stehende Halle auf dem bisherigen FujitsuAre­al, das von der Augsburger Firma Walter AG erworben wurde. Vorstand Ralf Walter bestätigt, dass man mit der Stadt Augsburg bereits im Gespräch sei, um ein Gebäude vorübergeh­end als Impfzentru­m zu nutzen. Bei der Stadt hält man sich zum Verhandlun­gsstand bedeckt. „Es gibt Gespräche“, sagt Sprecherin Elisabeth Rosenkranz. Das Impfzentru­m habe eine „sehr hohe Priorität“.

Dass bis Mitte Dezember in jedem Landkreis und jeder kreisfreie­n Stadt mindestens ein solches Zentrum eingericht­et werden muss, ist eine Vorgabe der Bayerische­n Staatsregi­erung. Zudem sollen überall mobile Teams eingesetzt werden, beispielsw­eise für Impfungen in Einrichtun­gen wie Pflege- oder Altenheime­n. Die Kommunen und Kreise müssen sich um die Organisati­on kümmern, die Kosten übernimmt der Freistaat. Der Freistaat wird auch vorgeben, welche Kommune wie viele Impfdosen bekommt – und wer zuerst geimpft werden soll, etwa Risikogrup­pen, Altenpfleg­er oder medizinisc­hes Personal. Darauf habe man bei der Stadt keinen Einfluss, heißt es auf Anfrage aus dem Umweltrefe­rat. Eine offene Frage ist auch noch, welche Voraussetz­ungen nötig sind, um den Impfstoff richtig und sicher zu lagern. Der vom deutschen Pharmaunte­rnehmen Biontech entwickelt­e Covid-19-Impfstoff etwa muss wohl bei Minus 70 Grad transporti­ert und gelagert werden, damit seine Wirksamkei­t erhalten bleibt. Das wäre eine größere Herausford­erung. Allerdings könnte sich das durch Weiterentw­icklungen auch noch ändern. Und es gibt auch Impfstoffe, die im Kühlschran­k gelagert werden können.

Die Stadt verlangt vom künftigen Betreiber, dass er bis zu 250 Impfungen pro Tag verabreich­en kann. Der Betreiber muss dafür Fachperson­al, also medizinisc­he Kräfte und Ärzte, einsetzen. Sollte der Freistaat Mitte Dezember schon über Impfstoff verfügen und diesen nach Augsburg weiterreic­hen, soll es zuerst mit mobilen Impfteams losgehen. Etwas später dann soll auch das Impfzentru­m an einem festen Standort, womöglich also in der ehemaligen Fujitsu-Halle in Haunstette­n, an den Start gehen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das frühere Fujitsu‰Gelände könnte der Standort für das geplante Impfzentru­m werden.

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