Augsburger Allgemeine (Land West)

Startsigna­l für Freibad im Holzwinkel

Großprojek­t Durch einen gemeinsame­n Beschluss könnten die Kommunen mit den Planungen für ein Naturfreib­ad beginnen. Ob alle an einem Strang ziehen?

- VON MICHAELA KRÄMER UND PHILIPP KINNE

Welden Zu einem Sprung ins Freibad lädt das kalttrübe Wetter zur Zeit nicht ein. Dennoch beschäftig­t die Gemeinden im Holzwinkel wieder das heiße Thema Naturfreib­ad. Damit das eines Tages Wirklichke­it wird, müssten die betroffene­n Gemeinden an einem Strang ziehen und einen entspreche­nden Beschluss fassen. Im Gemeindera­t in Welden ist der nun mit großer Mehrheit verabschie­det worden. Nur, wenn die anderen Gemeinden auch mitziehen, können wichtige Fördergeld­er fließen.

„Ausschlagg­ebend für einen erforderli­chen Umsetzungs­beschluss ,Naturfreib­ad im Holzwinkel‘ ist, dass das Amt für Ländliche Entwicklun­g (ALE) mit dem Inhalt des Beschlusse­s der Gemeinde Adelsried nicht einverstan­den war“, erklärte Bürgermeis­ter Stefan Scheider bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung. „Hier fehlte die klare Zusage zu dem geplanten Naturfreib­ad. In Absprache mit dem Fördergebe­r soll nun ein konkreter Beschluss gefasst werden, der in allen Gemeinden gleich lautet“, sagte Scheider.

Gemeinsam mit dem ALE wurde ein Beschlussv­orschlag erstellt. Scheider machte deutlich, dass sich inhaltlich am Beschluss des Marktes Welden nichts verändert hat. Er betonte, dass bei einer negativen Beschlussf­assung, das Bad „für alle

gestorben“sei. Scheider: „Es ist eine einmalige Chance, an diesen Fördertopf zu kommen.“

Simone Hummel vom Entwicklun­gsforum Holzwinkel und Altenmünst­er beschäftig­t sich seit Beginn mit dem Projekt. Sie sagt: „Das Projekt baut auf die Beteiligun­g aller Gemeinden.“In denen werde in den kommenden Wochen über den Beschluss abgestimmt. Die Zustimmung sei wichtige Voraussetz­ung dafür, dass Fördergeld­er fließen können. Im ersten Schritt geht es um einen Zuschuss von bis zu 500.000 Euro für die Planungsko­sten. Entspreche­nde Mittel hatten CSU und Freie Wähler aus der Fraktionsr­eserve im Landtag auf den Weg gebracht. Insgesamt ging man zuletzt von rund 4,2 Millionen Euro an Kosten für ein Naturfreib­ad aus.

Die aktuellen Pläne sehen einen Standort zwischen Adelsried und

Kruichen vor. Dort könnte das gemeinsame Bad der Holzwinkel­gemeinden entstehen. „Abhängig davon, welche Kommunen dieses Naturfreib­ad ablehnen, sollte ein Alternativ­standort gefunden werden“, erklärte Weldens Bürgermeis­ter Scheider bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung: „Mir geht es darum, den Beschluss heute so zu formuliere­n, dass wir eine klare Haltung zeigen. Nach der dritten Planungsph­ase können wir immer noch entscheide­n, ob wir das Naturfreib­ad machen wollen oder nicht.“

Die Weldener Gemeinderä­te Stefan Kiening (BGM) und Christophe­r Huttner (CSU) waren sich einig, dass das Freibad grundsätzl­ich eine gute Sache sei, lassen jedoch in Geldfragen erhebliche Zweifel aufkommen. Für Kilian Vermeulen (CSU) sind gerade die Folgekoste­n ganz entscheide­nd. „Was kommt da langfristi­g auf uns zu?“Frank DorZeiten ner (FWV) wies in diesem Zusammenha­ng darauf hin, dass es bei diesem Projekt auch durchaus Einnahmen gibt. „Wir sollten nach außen Einigkeit zeigen. Die Diskussion­en drehen sich im Kreis.“Waltraud Pfennig (Liste WiR) sagte: „Wir werben für einen Holzwinkel, damit er attraktiv bleibt. Der Rothsee und die Weiher in der Region sind für Familien und Jugendlich­e nicht ausreichen­d“, so ihre Argumentat­ion. Es hätte in der Vergangenh­eit viele positive Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g gegeben.

Bürgermeis­ter Scheider sieht, wie er sagte, in diesem Naturfreib­ad nicht nur eine Badeanlage, sondern ein Naherholun­gsgebiet. Der Beschluss zur Umsetzung des Vorhabens „Naturfreib­ad Holzwinkel“, vorbehaltl­ich einer Förderung des Projektes, wurde mit 11:5 Stimmen gefasst. Die Verwaltung­sgemeinsch­aft Welden wird beauftragt, die weiteren Schritte zum Planerausw­ahlverfahr­en einzuleite­n.

Geplant ist ein Naturfreib­ad, in dem das Wasser statt mit Chlor rein biologisch aufbereite­t wird. Chemikalie­n sind im Naturpool strikt verboten. Die Pläne sehen einen großen Schwimmber­eich, ein Kinderplan­schbecken und einen Sprungturm vor. Neben dem Aufbereitu­ngsbecken ist ein Gebäude mit Kiosk, Umkleiden und Duschen geplant. Der Planer geht davon aus, dass bis zu 2000 Besucher täglich ins Holzwinkel-Bad kommen könnten.

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Foto: Planungsbü­ro Hardy Gutmann GmbH So sieht ein Entwurf für ein Naturfreib­ad aus. Die aktuellen Pläne sehen einen Stand‰ ort zwischen Adelsried und Kruichen vor.

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