Augsburger Allgemeine (Land West)

Umfahrung rund um Adelsried ist eröffnet

Verkehr Nach rund drei Jahren ist die Umgehung freigegebe­n. Rund 24 Millionen Euro kostete die 6,6 Kilometer lange Strecke. Was sich für Autofahrer jetzt ändert

- VON PHILIPP KINNE

Adelsried Nach rund dreieinhal­b Jahren Bauzeit rollen die ersten Autos über die neue Umfahrung rund um Adelsried. Seit Mittwochna­chmittag ist die Strecke freigegebe­n. Damit findet die längste Baustelle im Kreis mit einer Streckenlä­nge von 6,5 Kilometern ein Ende. Immer wieder sorgten die inzwischen auf rund 24 Millionen Euro gestiegene­n Baukosten für Kritik.

Den allergrößt­en Teil davon finanziert der Freistaat, die Gemeinden Adelsried und Welden zahlen zusammen noch einmal eine Million Euro zusätzlich. Verkehrsmi­nisterin Kerstin Schreyer (CSU) sieht das Geld sinnvoll investiert: „Es ist eine gute Maßnahme für die Anwohner der bisher hoch belasteten Ortsdurchf­ahrt und Verkehrste­ilnehmer auf der Staatsstra­ße 2032.“Die neue Umfahrung entlaste die Anwohner von Adelsried, Kruichen und Ehgatten und verbessere auch die Anbindung an die Autobahn A8 und nach Augsburg. Vor dem Bau passierten pro Tag mehr als 10.000 Fahrzeuge die Gemeinde Adelsried, wie Verkehrszä­hlungen ergaben. Für Sozialmini­sterin Carolina Trautner (CSU), in deren Landtagsst­immkreis Adelsried liegt, geht davon aus, dass sich das nun ändert: „Künftig wird der Verkehr auf der neuen Trasse im Süden von Adelsried vorbeigefü­hrt. Landtagsab­geordneter Georg Winter spricht von einer „Verbesseru­ng der Infrastruk­tur und Verkehrssi­cherheit für die gesamte Region Holzwinkel. Gemeinsam mit den betroffene­n Bürgermeis­tern und breiter Zustimmung in der Bevölkerun­g sei es gelungen, das Millionenp­rojekt zum Abschluss zu bringen. Als vorbereite­nde Maßnahme stand zunächst der Neubau der Brücke über den „Streitheim­er Bach“an. Hier entstand vorab eine Behelfsumf­ahrung für den Verkehr. Anfang 2018 folgten Zug um Zug neun weitere Ingenieurb­auwerke, acht Unterführu­ngen und zwei Überführun­gen. Dadurch kreuzt die Trasse zweimal den Weldenbahn­radweg, mehrere Wirtschaft­swege, die Gemeindeve­rbindungss­traße Adelsried-Streitheim sowie im Süden von Adelsried die Laugna. Zwei Bauwerke dienen als Wilddurchl­ässe.

2018 begann dann der eigentlich­e Straßenbau, aufgeteilt in drei Bauabschni­tte: Der erste Bauabschni­tt reichte vom Bauanfang bei Welden bis nach Ehgatten und wurde noch in 2018 für den Verkehr freigegebe­n. Der zweite Bauabschni­tt zwischen Ehgatten und Streitheim folgte im Dezember 2019. Der dritte und mit drei Kilometern auch längste Bauabschni­tt von Streitheim bis zum neu gebauten Kreisverke­hr an der Anschlusss­telle Adelsried ist jetzt auch fertig. Weil es auf der Baustelle teils Schnittste­llen mit dem Planungsge­biet des Autobahnbe­treibers Pansuevia gab, wurde in diesen Bereichen zwischen staatliche­m Bauamt und privatem Betreiber zusammenge­arbeitet. Insgesamt wurden während der Bauphase 300.000 Kubikmeter Boden bewegt, zwölf Kilometer Leitungen vernetzt sowie sechs Kilometer Zäune und rund 47.000 Tonnen Asphalt verbaut.

Eigentlich sollte die neue Straße mit einer großen Feier in der kommenden Woche eingeweiht werden.Doch Corona führte dazu, dass die Eröffnung weitaus weniger glanzvoll ablaufen musste. In einer Mitteilung dankt der Adelsriede­r Bürgermeis­ter Sebastian Bernhard dennoch allen am Projekt Beteiligte­n. Mit der Eröffnung des Teilstücks zwischen Adelsried und Streitheim sei der letzte und wichtigste Meilenstei­n des Millionenp­rojekts gelegt. Seit etwa 18 Jahren schon wird über das Projekt Umfahrung diskutiert und gestritten.

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Foto: Andreas Lode Nach rund dreieinhal­b Jahren Bauzeit rollen die ersten Autos über die neue Umfah‰ rung rund um Adelsried.

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