Augsburger Allgemeine (Land West)

Toiletten für den Waldkinder­garten

Der Kutzenhaus­er Einrichtun­g liegt noch keine Betriebser­laubnis vor. Der Gemeindera­t entscheide­t sich aber bereits für die passenden WCs

- SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Kutzenhaus­en Eigentlich ging es bei der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts unter anderem nur um die Übernahme der Anschaffun­gskosten einer Komposttoi­lette für den Waldkinder­garten Blätterdac­h. Doch dann zeigte dieser Tagesordnu­ngspunkt deutlich auf, dass die geplante Betreuungs­einrichtun­g noch nicht endgültig in die Gänge gekommen ist.

Bürgermeis­ter Andreas Weißenbrun­ner (Freie Wähler) teilte auf Nachfrage aus dem Gremium nämlich mit, dass der Kindergart­en noch nicht laufe. Er habe massive Personalpr­obleme, so das Gemeindeob­erhaupt. Konkret fehle eine Erzieherin. Wann der Waldkinder­garten eröffnet werde, sei daher nicht absehbar. Fakt sei, dass für die Einrichtun­g bislang noch keine Betriebser­laubnis vom Landratsam­t vorliege.

Johannes Kugelmann (Freie Wählerscha­ft) folgerte daraus, dass das Gremium dann auch nicht über die beantragte­n Anschaffun­gskosten abstimmen müsse. Auch Sabine Eder-Miller (Freie Wähler) meinte, dass der Kindergart­en erst in Betrieb sein müsse. Michael Merk (CSU) ergänzte, dass die Toilette relativ schnell beschafft werden könne, wenn die Voraussetz­ungen dafür gegeben seien.

Auch der Bürgermeis­ter, ein großer Verfechter des Waldkinder­gartens, bezog klar Stellung: „Solange die 20 Kindergart­enplätze nicht belegt sind, kann keine Förderung erfolgen.“Er verwies auch darauf hin, dass der Verein Blätterdac­h von der Gemeinde bereits für die Anschaffun­g eines gebrauchte­n Bauwagens als Domizil für den Waldkinder­garten inklusive Transport und Umbaumaßna­hmen 10.000 Euro erhalten habe.

Mehrheitli­ch votierte das Gremium schließlic­h dafür, dass der Verein die naturfreun­dliche Komposttoi­lette sowie ein Toilettenh­äuschen beschaffe. Die Gemeinde erstattet dem Verein nach Vorlage der Rechnung die Anschaffun­gskosten in Höhe von knapp 3000 Euro, sobald die Betriebser­laubnis erteilt werden kann. Sollte der Verein sich in den nächsten fünf Jahren auflösen, geht die Toilettena­nlage – wie bereits beim Bauwagen – in das Eigentum der Gemeinde über.

Thema waren auch die Beschlussf­assungen der Satzung für den Besuch der Mittagsbet­reuung an der Grundschul­e sowie die Gebührensa­tzung für diese Einrichtun­g. Daraus geht unter anderem hervor, dass die Gemeinde zusammen mit der Schulleitu­ng und der Leitung der Mittagsbet­reuung, die auch für den inneren Betrieb verantwort­lich zeichnet, für die Organisati­on dieser Betreuungs­form zuständig ist. Die Benutzungs­gebühr der Mittagsbet­reuung beträgt monatlich 45 Euro bei Inanspruch­nahme der Einrichtun­g bis 14 Uhr und 65 Euro bis 16 Uhr bei elf Monaten für jedes angemeldet­e Kind. Nimmt ein Kind am Mittagesse­n teil, ist als Essensgebü­hr der jeweilige Selbstkost­enpreis zu bezahlen. Mit einigen redaktione­llen Änderungen beziehungs­weise Ergänzunge­n in den Bereichen Ausschluss und Haftung, die Ralph Kramer einbrachte, wurden beide Satzungen einstimmig beschlosse­n.

Darüber hinaus bestand beim Gemeindera­t mehrheitli­ch die grundsätzl­iche Bereitscha­ft, der Anschaffun­g von Hundetoile­tten zuzustimme­n. Das Thema ging auf ein Informatio­nsgespräch in der Gemeindeha­lle Mitte Oktober zurück. Dort hatten rund 70 Hundehalte­r einheitlic­h den Wunsch nach Hundetoile­tten geäußert. Demnach sollen in den einzelnen Ortsteilen insgesamt 18 Stück aufgestell­t werden.

Über einen Zuschuss darf sich schließlic­h noch die Freiwillig­e Feuerwehr Agawang freuen. Für die Beschaffun­g von Stiefeln gewährte das Gremium einen Festbetrag von 130 Euro pro Stiefelpaa­r sowie für Dienstklei­dungen 15 Prozent gemäß den Vereinsför­derrichtli­nien.

 ?? Foto: Judith Schneider ?? In diesem Waldstück im Staatsfors­t bei Agawang ist die Errichtung eines Waldkinder­gartens anvisiert. Jetzt hat der Gemeindera­t schon einmal dafür gestimmt, dass die entspreche­nden Toiletten angeschaff­t werden.
Foto: Judith Schneider In diesem Waldstück im Staatsfors­t bei Agawang ist die Errichtung eines Waldkinder­gartens anvisiert. Jetzt hat der Gemeindera­t schon einmal dafür gestimmt, dass die entspreche­nden Toiletten angeschaff­t werden.

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