Augsburger Allgemeine (Land West)
Staat stützt auch Tui
Reisekonzern braucht weitere Milliarden
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Hannover/Berlin Nach zwei Hilfspaketen in Milliardenhöhe muss der weltgrößte Reisekonzern Tui mit weiteren Staatshilfen gegen einen finanziellen Absturz in der CoronaKrise gestützt werden. Tui einigte sich mit dem Bund sowie privaten Investoren und Banken auf ein Finanzpaket über 1,8 Milliarden Euro.
Das Paket stelle Tui ausreichende Liquiditätsreserven zur Verfügung, teilte das Unternehmen in Hannover mit: „Diese gleicht auch die bis zum Beginn der Sommersaison 2021 angenommenen Reisebeschränkungen aus.“Das Paket sei notwendig geworden aufgrund der wegen hoher Infektionszahlen ausgeweiteten Reisebeschränkungen und das damit verbundene kurzfristigere Buchungsverhalten der Kunden.
Das Paket sieht laut Tui konkret eine Kapitalerhöhung über rund 500 Millionen Euro vor, die von privaten Investoren geschultert wird. Daneben geht es um eine in Aktien der Tui wandelbare stille Einlage des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds WSF über 420 Millionen plus eine nicht wandelbare Einlage von 280 Millionen. Vorausgegangen waren Verhandlungen mit der Bundesregierung. Zwei vom WSF benannte Personen sollen Mitglieder des Tui-Aufsichtsrats werden. Der staatliche WSF dient der Stabilisierung der Wirtschaft in Folge der Coronavirus-Pandemie. So hatte die Politik bereits das milliardenschwere Rettungspaket für die Lufthansa beschlossen. Eine Sprecherin von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nannte die Tui-Stützung wichtig und richtig: „Das Unternehmen war vor der Krise profitabel und hat als Unternehmen der Reisebranche durch die Corona-Krise mit nie dagewesenen Schwierigkeiten zu kämpfen.“Die EU-Kommission muss das Paket befürworten.