Augsburger Allgemeine (Land West)

Diedorfer wünschen sich Querungshi­lfe an B 300

Verkehr Gemeinderä­te sprechen über Themen, die immer wieder diskutiert werden: Zu lange Hecken, falsches Parken, die Bundesstra­ße und ein Müllproble­m in Biburg

- VON TOBIAS KARRER

Diedorf Die B 300 ist immer wieder ein zentrales Thema, wenn es um den Verkehr in Diedorf geht. Nicht nur die Lärmbelast­ung und eine Umfahrung, die seit Jahrzehnte­n auf sich warten lässt, sind Probleme. Die Gemeinde muss auch wegen Detailfrag­en immer wieder genau hinschauen. Doch bei Angelegenh­eiten entlang der Bundesstra­ße kann Diedorf nicht in Eigenregie aktiv werden. Das zuständige Straßenbau­amt und das Landratsam­t müssen immer mit einbezogen werden. Das war auch in der jüngsten Sitzung des Hauptverwa­ltungsauss­chusses spürbar.

Ein Beispiel ist der Antrag für eine weitere Querungshi­lfe an der B 300 – ein Anliegen der Anwohner zwischen Bahnlinie und Bundesstra­ße am Ortsausgan­g Richtung Gessertsha­usen. Den Bürgern gehe es vor allem um die Bushaltest­ellen in der Anhauser Straße, erklärt Bürgermeis­ter Peter Högg auf

Nachfrage unserer Redaktion. Um die sicher zu erreichen, müssen Anwohner und Schüler bisher bis zur Einmündung der Oggenhofst­raße laufen, dort über die Ampel und schließlic­h wieder zurück zur Anhauser Straße gehen. Die zuständige­n Behörden haben Diedorf auf Nachfrage allerdings eine Absage erteilt. Es sei „zumutbar“, bis zur Ampel und wieder zurück zu laufen. „Man muss die 200 Meter einfach in Kauf nehmen“, sagt Högg. Seine Verwaltung werde das jetzt auch an die Anwohner weitergebe­n und ihnen die Sachlage erklären.

Die B 300 war in der Ausschusss­itzung ein zweites Mal Thema. Sowohl Bürger als auch Gemeinderä­te hätten schon öfter angeregt, die Gehwege entlang der Bundesstra­ße für Fahrradfah­rer freizugebe­n, damit diese nicht auf der Fahrbahn durch den Ort fahren müssen. „Das Thema wurde immer wieder sehr divers diskutiert“, so Peter Högg. Allerdings kam eine Absage von den übergeordn­eten Behörden. Es sei nur in Ausnahmefä­llen möglich, Gehwege für Radfahrer freizugebe­n. Die Gehwege entlang der B 300 seien schlicht zu schmal, erklärt der Bürgermeis­ter. Das Straßenbau­amt der Gemeinde Diedorf habe auf die Möglichkei­t hingewiese­n, alternativ­e Routen durch den Ort zu nutzen.

Schon länger beschäftig­e sich die Gemeinde auch mit der Frage, wie sie am besten auf Bürger zugehen könne, die ihre Hecken nicht zurückschn­eiden. Vor allem entlang schmaler Gehwege ist das ein Problem. Im Frühjahr wolle die Gemeinde zusammen mit einer externen Firma „eine Art Probelauf starten“und einen bestimmten Bereich begehen. Die gesammelte­n Daten über problemati­sche Hecken oder Einfriedun­gen dienen dann als Grundlage für das weitere Vorgehen. Die Gemeinde werde Grundstück­sbesitzer mehrmals auffordern und zur Not eine kostenpfli­chtige Ersatzvorn­ahme veranlasse­n. „Das ist allerdings auch rechtlich ein schwierige­s Thema“, sagt Peter Högg. Er sei froh, dass auch ein Appell vor Kurzem im Amtsblatt bereits Wirkung gezeigt habe.

Eine weiteres Thema, das Diedorf immer wieder beschäftig­t, ist das Parken entlang der Nebenstraß­en. Häufig fordern Bürger Parkverbot­e, weil schmale Straßen zugeparkt werden und andere Autos kaum noch durchkomme­n. Vielen sei nicht bewusst, dass das Parken auch dann verboten ist, wenn weniger als drei Meter Straßenbre­ite übrig bleiben, sagt Högg. Diedorf arbeitet seit Kurzem mit der Verkehrsüb­erwachung Süd zusammen. Man wolle die gesammelte­n Daten zu Parkverstö­ßen abwarten, bevor man weitere Verbotssch­ilder oder

Zick-Zack-Linien einrichtet. Einige standen auch als Anträge auf der Tagesordnu­ng der Sitzung.

Ein letztes Thema, mit dem sich der Hauptverwa­ltungsauss­chuss immer wieder auseinande­rsetzen muss, sind die Müllablage­rungen am Parkplatz des SV Biburg. „Wir haben das noch nicht im Griff“, erklärt Peter Högg, ergänzt aber, dass einige Verursache­r mittlerwei­le bekannt seien. Mitarbeite­r des Bauhofs hätten Namen und Adressen im Abfall gefunden. Trotzdem gebe es noch immer Bürger, die zu bequem seien, mit ihrem Müll bis zum Wertstoffh­of zu fahren, so der Bürgermeis­ter. Aktuell räume der Bauhof jedes Wochenende Müll von dem Parkplatz. Auch über die Installati­on einer Überwachun­gskamera haben Ausschuss und Gemeinde deshalb bereits nachgedach­t. Allerdings stehe diese Maßnahme noch auf dem Prüfstand. „Man muss sehr aufpassen wegen dem Datenschut­z“, sagt Bürgermeis­ter Högg.

„Man muss die 200 Meter einfach in Kauf nehmen.“

Bürgermeis­ter Peter Högg

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