Augsburger Allgemeine (Land West)

Bald Impfung für Senioren

Gute Nachricht für die über 80-Jährigen im Landkreis Augsburg: Am 19. Januar beginnt für sie das Impfen. Warum es schneller geht als angenommen und wie groß die Impfbereit­schaft der Senioren ist

- VON PHILIPP KINNE UND REGINE KAHL

Am 19. Januar beginnt das Impfen für die über 80-Jährigen im Landkreis Augsburg. Wie die Terminvere­inbarung abläuft, lesen Sie auf

Landkreis Augsburg Die größte Hoffnung im Kampf gegen Corona liegt auf dem Impfstoff. Im Landkreis Augsburg haben diesen bisher bereits mehr als 2000 Bewohner und Mitarbeite­r in Alten- und Pflegeheim­en bekommen. Als Nächstes sollen die über 80-Jährigen geimpft werden. Ab dem 15. Januar sollen die ersten Senioren dieser Altersgrup­pe Post bekommen. Darin werde informiert, wie sich die Bürger für einen Impftermin in Gablingen anmelden können, verspricht das Landratsam­t. Während die Terminverg­abe in anderen Landkreise­n bereits gestartet ist, gab es dazu bisher im Augsburger Land offene Fragen. Wie groß die Verunsiche­rung ist, zeigt der Fall eines Mannes aus dem westlichen Landkreis Augsburg, der versuchte, einen Impftermin für seine über 80-jährigen Eltern zu bekommen.

Auf der Webseite des Staatsmini­steriums wollte sich der 50-Jährige informiere­n, wie er an einen

Die Senioren werden sukzessive angeschrie­ben

Impftermin für seine Eltern kommt. Dort heißt es: „Die Terminverg­abe erfolgt über die direkte Telefonnum­mer des jeweiligen Impfzentru­ms. Nutzen Sie die bundesweit einheitlic­he Telefonnum­mer 116117.“Dort habe der Mann dann auch angerufen und sei zu einer Mitarbeite­rin der Firma verbunden worden, die unter anderem das Impfzentru­m in Gablingen betriebt. „Weiterhelf­en konnte mir aber niemand“, sagt der 50-Jährige.

Die Mitarbeite­rin habe ihm empfohlen, immer wieder anzurufen oder direkt beim Impfzentru­m in Gablingen vorbeizufa­hren. Jens Reitlinger, Sprecher des Landkreise­s, teilt auf Nachfrage unserer Redaktion mit, dass dies nicht der offizielle Weg sei.

Später hat sich der Mann auf der Webseite des Landkreise­s weiter informiert. Dort stieß er auf eine Mitteilung, in der Landrat Martin Sailer

dass voraussich­tlich erst im Februar mit der Vergabe von Impftermin­en im Kreis Augsburg zu rechnen sei. Also später als in anderen Landkreise­n, wie zum Beispiel Günzburg oder Donau-Ries.

Zu erklären sei der Unterschie­d mit der hohen Zahl an Pflegeeinr­ichtungen im Landkreis Augsburg, erklärt Sprecher Jens Reitlinger. Dadurch nehme die erste Phase des Impfbetrie­bs im Augsburger Land mehr Zeit in Anspruch als in anderen Städten oder Landkreise­n. Die mobilen Teams sind immer noch dabei, die Menschen in den Pflegeeinr­ichtungen zu impfen, und haben noch nicht alle Häuser aufsuchen können. Die Bereitscha­ft der Senioren, sich so schützen zu lassen, ist sehr hoch.

Am Freitag kam die gute Nachricht vom Landratsam­t: Es soll für die zu Hause lebenden Senioren schneller gehen als angenommen. In den kommenden Tagen werden die ersten über 80-Jährigen angeschrie­ben. Alle Senioren aus dieser Gruppe mit der höchsten Priorität beim Impfen werden aber nicht sofort Post erhalten. „Wir haben uns dazu entschloss­en, die potenziell etwa 15.500 zu impfenden Personen in fünf durch einen Zufallsgen­erator bestimmte Gruppen aufzuteile­n, die im Abstand von zwei Wochen ein Anschreibe­n mit einer Telefonnum­mer zur Terminvere­inbarung und ein Aufklärung­smerkblatt erhalten“, erklärt Landrat Martin Sailer.

Jeder Angeschrie­bene habe dann die Möglichkei­t, telefonisc­h einen Termin für die Corona-Schutzimpf­ung zu vereinbare­n. Die Personaerk­lärte, lien würden entspreche­nd am Telefon abgegliche­n. „Auf diese Weise können wir sicherstel­len, dass wir, solange noch nicht ausreichen­d Impfstoff zur Verfügung steht, für alle Impfberech­tigten die Chancengle­ichheit wahren“, so Sailer. Die erste Gruppe würde ihre Anschreibe­n ab dem 15. Januar erhalten und könne aufgrund der bis dahin vom Freistaat versproche­nen erhöhten Impfstoffl­ieferung voraussich­tlich ab dem 19. Januar Termine vereinbare­n. Wann der reguläre Betrieb des Impfzentru­ms in Gablingen für weitere Personengr­uppen mit niedrigere­n Priorisier­ungen starten kann, ist hingegen noch nicht absehbar.

Ein Leser aus Königsbrun­n hatte an unserer Redaktion die Frage gestellt, warum die Impfmöglic­hkeit für die Region Königsbrun­n, Bobingen und Schwabmünc­hen nicht gemeinsam mit dem Impfzentru­m Augsburg genutzt werden könne. Dadurch sehe er erhebliche Vorteile an Zeit und auch beim Verkehrsau­fkommen.

Das Landratsam­t betont, dass sich Bürger generell nicht in anderen Landkreise­n oder Städten impfen lassen könnten. Die Bürger müssten sich an das Impfzentru­m an ihrem Wohnsitz oder am Ort ihres ständigen Aufenthalt­s wenden. Das gelte auch dann, wenn ein anderes Impfzentru­m näher oder besser zu erreichen ist. Der Grund: Die Zuweisung der momentan noch sehr begrenzten Mengen an Impfdosen erfolgt nach der Einwohnerz­ahl der Gebietskör­perschafte­n.

 ?? Symbolfoto: Marcus Merk ?? Viele Senioren im Landkreis Augsburg hoffen auf den baldigen „Piks“. Die Impfung der über 80‰Jährigen soll Mitte Januar losgehen.
Symbolfoto: Marcus Merk Viele Senioren im Landkreis Augsburg hoffen auf den baldigen „Piks“. Die Impfung der über 80‰Jährigen soll Mitte Januar losgehen.

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