Augsburger Allgemeine (Land West)
Ein Verdacht erhärtet sich
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Die Corona-Impfungen sind die große Hoffnung im Kampf gegen die Pandemie. Gleichzeitig ist die Skepsis gegenüber dem Impfstoff in Teilen der Bevölkerung groß: Das neuartige Vakzin wurde im Eilverfahren zugelassen – zum Glück zwar, aber eben ohne Langzeitstudien. Nicht wenige haben zwar vor, sich impfen zu lassen, sind aber insgeheim froh, dass sie nicht die Ersten sind. Wer sich jetzt
Beim Würzburger Isolier- und Logistikspezialisten Va-Q-Tec reagiert man darauf mit Unverständnis. „Wer Vakzine mit diesen Boxen transportieren lässt, der zeigt für mich eine erschreckende Ahnungslosigkeit“, sagt Unternehmenschef Joachim Kuhn. Schließlich müsse der Impfstoff kurz vor der Verwendung nach Angaben des Herstellers Biontech stabil in einem Temperaturbereich zwischen zwei und acht Grad gehalten werden. Bei winterlichen Außentemperaturen müsse eine Transportbox deshalb auch wärmen können, erklärt Kuhn: „Doch eine Campingbox kann das nicht.“Die Bayerische Staatsregieund in naher Zukunft das Mittel verabreichen lässt, gibt Forschern, Medizinern und Politik also einen Vertrauensvorschuss darauf, dass dies nicht schadet, sondern hilft.
Wie in Bayern aber offenbar in den ersten Tagen auf dem Transportweg mit dem Impfstoff umgegangen wurde, setzt das Vertrauen der Bürger aufs Spiel: Die Vorstellung, dass das temperaturempfindliche Mittel in Camping-Kühlboxen transportiert wurde, von denen der Hersteller sagt, sie seien nicht für den Transport von Arzneimitteln
rung mache sich mit dem Einsatz dieser Freizeitboxen daher weltweit zur Lachnummer: „Ich habe gerade mit Kollegen in Singapur telefoniert, die lachen sich tot über Bayern“, berichtet Kuhn. „Kein Mensch auf der Welt transportiert diesen Impfstoff in einer Campingbox.“
Va-Q-Tec selbst beliefert mit seinen Impfstoff-Transportboxen derzeit viele Länder weltweit. Die USArmee etwa gibt laut Kuhn den nun auch in Europa zugelassenen Moderna-Impfstoff an seine Soldaten in Transportboxen aus Würzburg aus. Auch viele Bundesländer in Deutschland hätten bei Va-Q-Tec
konzipiert, verunsichert jedenfalls. Auch wenn die Boxen nur auf ein paar Metern zum Einsatz kamen und die Temperatur dabei überwacht wurde.
Insgesamt nähren die Kühlboxen-Angelegenheit und auch die nun öffentlich gewordenen Probleme bei der Dokumentation der Impfungen einen seit Wochen stärker werdenden Verdacht: dass das Gesundheitsministerium trotz monatelanger Zeit zur Vorbereitung nicht adäquat für den Impfstart gerüstet war.
bestellt, erklärt der Firmenchef: „Wir machen derzeit ziemlich viel, aber nicht in Bayern.“Warum ausgerechnet das eigene Bundesland nicht auf Hightech-Kühlung aus Unterfranken setzen wollte, „das weiß ich nicht“, sagt Kuhn. Dabei habe man das bayerische Gesundheitsministerium im Herbst zum Transport der Corona-Impfstoffe noch umfangreich beraten, dann aber sei der Kontakt abgebrochen. „Wir haben dann vor Weihnachten noch mal nachgefragt, ob sie wirklich nichts brauchen“, berichtet Kuhn. Eine Antwort habe VaQ-Tec nicht bekommen. Dabei hätte man trotz hoher Nachfrage auch