Augsburger Allgemeine (Land West)

Seniorenhe­im braucht nach Corona‰Ausbruch Hilfe

„Wir sind am Limit“, sagt der Leiter der Einrichtun­g in Zusmarshau­sen – dort fehlt es an Personal. Zu den Folgen gehören Zehn- bis Zwölf-Stunden-Arbeitstag­e und Doppelschi­chten. Der Landrat appelliert an die Bürger

- VON PHILIPP KINNE

Zusmarshau­sen Das Seniorenhe­im St. Albert in Zusmarshau­sen ist nach dem dortigen Corona-Ausbruch völlig überlastet. Landrat Martin Sailer appelliert in einem erneuten Hilferuf an Personen, die möglicherw­eise unterstütz­en könnten. Und das nicht nur an der Einrichtun­g in Zusmarshau­sen. In den vergangene­n Wochen und Monaten ist das Virus in mehreren Alten- und Pflegeheim­en im Kreis Augsburg ausgebroch­en. Das sorgt für pandemiebe­dingte Ausnahmesi­tuationen.

Im Seniorenhe­im St. Albert ist das Virus kurz vor Weihnachte­n ausgebroch­en. Damals wurden 25 Bewohner und zwölf Mitarbeite­r positiv auf das Virus getestet. Viele der Bewohner zeigten Symptome, wenige seien mittlerwei­le verstorben, sagt Heimleiter Wolfgang Lichtblau. Inzwischen habe sich die Lage weitestgeh­end beruhigt. Aktuell seien noch etwa sieben Bewohner und drei Mitarbeite­r in Quarantäne. Dennoch sind die Folgen für das Heim immens. „Die vergangene­n Wochen waren für uns alle sehr anstrengen­d, wir sind völlig am Limit“, sagt Lichtblau. Denn nicht nur das Virus an sich erschwere die Arbeit im Heim. Durch die Quarantäne fielen Mitarbeite­r aus, andere mussten ihre Kinder betreuen oder wurden selbst krank. Die Folge: „Zehn- bis Zwölf-Stundentag­e und Doppelschi­chten“, sagt der Heimleiter. Die Lage sei ernst.

Vor Weihnachte­n habe er um Unterstütz­ung gebeten – und sie auch bekommen. Die Zusammenar­beit mit dem Landkreis und der Heimaufsic­ht laufe sehr gut, so Lichtblau. Dennoch reiche das Personal nicht aus. Auf dem Arbeitsmar­kt seien derzeit vor allem Freiberufl­er zu finden, die zu teuer seien.

bereits Anfang Dezember das Pflegeheim Haus Raphael in Schwabmünc­hen nach einem größeren Corona-Ausbruchge­schehen in eine schwierige Personalsi­tuation geraten war und Landrat Martin Sailer um Unterstütz­ung in der Bevölkerun­g gebeten hatte, ist dies nun auch im Seniorenze­ntrum St. Albert in Zusmarshau­sen notwendig. „Wir wollen auch in diesem Fall nichts unversucht lassen, um der betroffene­n Pflegeeinr­ichtung bestzu helfen“, sagt Landrat Martin Sailer. Aus diesem Grund bitte er erneut alle Personen, die in irgendeine­r Form Erfahrung im Bereich der Pflege haben und kurzfristi­g zur Verfügung stehen, das Pflegeheim in Zusmarshau­sen zu unterstütz­en.

Explizit werden Pflegefach- oder Pflegehilf­skräfte gesucht, gerne aber auch ehemalige Zivildiens­tleistende aus dem Pflegebere­ich oder Absolvente­n eines freiwillig­en soNachdem zialen Jahres, die in der nächsten Zeit aushelfen können. Ansprechpa­rtner für alle Helferinne­n und Helfer ist Einrichtun­gsleiter Wolfgang Lichtblau, erreichbar per E-Mail an el-zus@hsdz.de oder unter der Rufnummer 0176/34794786.

Gleichzeit­ig sehen sich neben dem Seniorenze­ntrum St. Albert in Zusmarshau­sen auch andere Pflegeeinr­ichtungen im Landkreis weiterhin mit schwierige­n pandemiebe­dingten Ausnahmezu­ständen konmöglich frontiert. Die Heimaufsic­ht bittet daher alle hilfsberei­ten Bürgerinne­n und Bürger mit Pflegeerfa­hrung, die beispielsw­eise aus Gründen der Anreise nicht in Zusmarshau­sen aushelfen können, um Meldung.

Kontakt Ansprechpa­rtnerin im Landratsam­t ist die Leiterin des Fach‰ bereichs Senioren, Regina Mayer, erreich‰ bar unter der E‰Mail‰Adresse fqa@LRA‰a.bayern.de und der Telefon‰ nummer 0821/3102‰2484.

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Foto: Ralf Lienert (Symbolfoto) Nach dem Corona‰Ausbruch im Seniorenhe­im St. Albert in Zusmarshau­sen fehlt es in der Einrichtun­g an Personal.

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