Augsburger Allgemeine (Land West)
Seniorenheim braucht nach CoronaAusbruch Hilfe
„Wir sind am Limit“, sagt der Leiter der Einrichtung in Zusmarshausen – dort fehlt es an Personal. Zu den Folgen gehören Zehn- bis Zwölf-Stunden-Arbeitstage und Doppelschichten. Der Landrat appelliert an die Bürger
Zusmarshausen Das Seniorenheim St. Albert in Zusmarshausen ist nach dem dortigen Corona-Ausbruch völlig überlastet. Landrat Martin Sailer appelliert in einem erneuten Hilferuf an Personen, die möglicherweise unterstützen könnten. Und das nicht nur an der Einrichtung in Zusmarshausen. In den vergangenen Wochen und Monaten ist das Virus in mehreren Alten- und Pflegeheimen im Kreis Augsburg ausgebrochen. Das sorgt für pandemiebedingte Ausnahmesituationen.
Im Seniorenheim St. Albert ist das Virus kurz vor Weihnachten ausgebrochen. Damals wurden 25 Bewohner und zwölf Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. Viele der Bewohner zeigten Symptome, wenige seien mittlerweile verstorben, sagt Heimleiter Wolfgang Lichtblau. Inzwischen habe sich die Lage weitestgehend beruhigt. Aktuell seien noch etwa sieben Bewohner und drei Mitarbeiter in Quarantäne. Dennoch sind die Folgen für das Heim immens. „Die vergangenen Wochen waren für uns alle sehr anstrengend, wir sind völlig am Limit“, sagt Lichtblau. Denn nicht nur das Virus an sich erschwere die Arbeit im Heim. Durch die Quarantäne fielen Mitarbeiter aus, andere mussten ihre Kinder betreuen oder wurden selbst krank. Die Folge: „Zehn- bis Zwölf-Stundentage und Doppelschichten“, sagt der Heimleiter. Die Lage sei ernst.
Vor Weihnachten habe er um Unterstützung gebeten – und sie auch bekommen. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Heimaufsicht laufe sehr gut, so Lichtblau. Dennoch reiche das Personal nicht aus. Auf dem Arbeitsmarkt seien derzeit vor allem Freiberufler zu finden, die zu teuer seien.
bereits Anfang Dezember das Pflegeheim Haus Raphael in Schwabmünchen nach einem größeren Corona-Ausbruchgeschehen in eine schwierige Personalsituation geraten war und Landrat Martin Sailer um Unterstützung in der Bevölkerung gebeten hatte, ist dies nun auch im Seniorenzentrum St. Albert in Zusmarshausen notwendig. „Wir wollen auch in diesem Fall nichts unversucht lassen, um der betroffenen Pflegeeinrichtung bestzu helfen“, sagt Landrat Martin Sailer. Aus diesem Grund bitte er erneut alle Personen, die in irgendeiner Form Erfahrung im Bereich der Pflege haben und kurzfristig zur Verfügung stehen, das Pflegeheim in Zusmarshausen zu unterstützen.
Explizit werden Pflegefach- oder Pflegehilfskräfte gesucht, gerne aber auch ehemalige Zivildienstleistende aus dem Pflegebereich oder Absolventen eines freiwilligen soNachdem zialen Jahres, die in der nächsten Zeit aushelfen können. Ansprechpartner für alle Helferinnen und Helfer ist Einrichtungsleiter Wolfgang Lichtblau, erreichbar per E-Mail an el-zus@hsdz.de oder unter der Rufnummer 0176/34794786.
Gleichzeitig sehen sich neben dem Seniorenzentrum St. Albert in Zusmarshausen auch andere Pflegeeinrichtungen im Landkreis weiterhin mit schwierigen pandemiebedingten Ausnahmezuständen konmöglich frontiert. Die Heimaufsicht bittet daher alle hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürger mit Pflegeerfahrung, die beispielsweise aus Gründen der Anreise nicht in Zusmarshausen aushelfen können, um Meldung.
Kontakt Ansprechpartnerin im Landratsamt ist die Leiterin des Fach bereichs Senioren, Regina Mayer, erreich bar unter der EMailAdresse fqa@LRAa.bayern.de und der Telefon nummer 0821/31022484.