Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenn es für die Bundesliga noch nicht reicht

Fußball Bei der 0:2-Niederlage in Bremen hapert es beim FC Augsburg bei beiden Gegentoren vor allem auf den Außenposit­ionen. Mads Pedersen und Robert Gumny machen dabei ganz bittere Erfahrunge­n

- VON MARCO SCHEINHOF

Manchmal klappt es auch mit der Zweitbeset­zung. Manchmal sogar richtig gut. Am Samstag aber hat sich gezeigt, dass auf den defensiven Außenbahne­n beim FC Augsburg die Stammkräft­e eine enorme Bedeutung haben. Am besten zu sehen, wenn sie nicht dabei sind. Raphael Framberger fehlt schon seit Ende vergangene­n Jahres auf der rechten Seite, in Bremen war auch Iago auf links nicht einsatzber­eit. Probleme mit dem Nacken nach einem Zusammenpr­all aus dem Spiel gegen Stuttgart. Ihn ersetzte Mads Pedersen im 3-4-3-System, was der Däne zwar mit viel Einsatz, aber auch ebenso vielen unglücklic­hen Aktionen tat. Auf rechts spielte zunächst Daniel Caligiuri, dessen Einsatzwil­le aber brachte ihn kurz vor eine Hinausstel­lung, weshalb ihn Trainer Heiko Herrlich vom Feld nahm und Robert Gumny brachte. Eine wegweisend­e Entscheidu­ng, da zum einen dem FCA plötzlich der bis dahin beste Spieler fehlte, und zum anderen Gumny ebenso wie Pedersen bei beiden Bremer Toren keine gute Figur machte. Die Flanke vor dem 0:1 kam über seine Seite, in der Mitte nahm Pedersen den Zweikampf zu spät und zu ungeschick­t gegen Torschütze Theo Gebre Selassie auf. Beim 0:2 reklamiert­e Pedersen zunächst, dass der Ball im Seitenaus gewesen sei und vergaß in der Folge, Flankengeb­er Romano Schmid zu verfolgen. Gumny ließ sich derweil von Joshua Sargent in die Mitte ziehen, womit Torschütze Felix Agu völlig frei war.

„Dass die beiden keinen Spielrhyth­mus haben und nicht so selbstbewu­sst zu Werke gehen, ist klar“, erklärte Stefan Reuter, der Geschäftsf­ührer Sport des FCA. Man müsse allerdings berücksich­tigen, dass beide Spieler noch in der Entwicklun­g seien: „Das sind Erfahrungs­werte, die bitter sind. Aus solchen Situatione­n gilt es, zu lernen und solche Fehler abzustelle­n.“Und zwar möglichst schnell. Immerhin geht es am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den FC Bayern München, beide könnten da tatsächlic­h wieder gefragt sein.

Robert Gumny war im September vergangene­n Jahres von Lech Posen nach Augsburg gewechselt. Im Mai 2018 hatte er sich einer Kniegelenk­sarthrosko­pie unterzogen, was ihm einige Monate Pause einbrachte. Zuvor war bereits Borussia Mönchengla­dbach auf den Polen aufmerksam geworden, ein Transfer an den Niederrhei­n aber platzte. Wohl auch wegen seiner Knieproble­me. Im vergangene­n Jahr nun holte der FCA den 22-Jährigen für rund zwei Millionen Euro Ablöse, hinzu sollen noch Bonuszahlu­ngen kommen. So richtig aber kommt Gumny in der Bundesliga noch nicht klar. Er musste lange auf sein Debüt in der Startelf des FCA warten, im November aber kam er dreimal in Folge zum Einsatz. Wirklich überzeugt aber hat er bislang nicht, die Leistung im Bremen-Spiel hat erneut Zweifel an seiner Bundesliga-Tauglichke­it aufgeworfe­n.

Mads Pedersen fehlte bis Mitte Dezember gut fünf Wochen wegen einer Muskelverl­etzung. Erstmalig stand er in der Liga wieder am 2. Januar in Köln im Kader, kam da aber nicht zum Einsatz. Beim 1:4 gegen Stuttgart war er für Iago eingewechs­elt worden, beim 0:2 in Bremen gehörte er der Startelf an.

 ?? Foto: Stuart Franklin, Getty ?? Robert Gumny weiß, dass er am Samstag keinen guten Tag erwischt hatte. Er war eine gute halbe Stunde vor Schluss für Daniel Caligiuri eingewechs­elt worden und an beiden Gegentoren beteiligt.
Foto: Stuart Franklin, Getty Robert Gumny weiß, dass er am Samstag keinen guten Tag erwischt hatte. Er war eine gute halbe Stunde vor Schluss für Daniel Caligiuri eingewechs­elt worden und an beiden Gegentoren beteiligt.

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